Universität Wien

100192 SE Masterseminar NdL: Das Wissen (von) der Fälschung (2019W)

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 10 - Deutsche Philologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Mittwoch 02.10. 15:00 - 16:30 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
  • Mittwoch 09.10. 15:00 - 16:30 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
  • Mittwoch 16.10. 15:00 - 16:30 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
  • Mittwoch 23.10. 15:00 - 16:30 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
  • Mittwoch 30.10. 15:00 - 16:30 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
  • Mittwoch 06.11. 15:00 - 16:30 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
  • Mittwoch 13.11. 15:00 - 16:30 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
  • Mittwoch 20.11. 15:00 - 16:30 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
  • Mittwoch 27.11. 15:00 - 16:30 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
  • Mittwoch 04.12. 15:00 - 16:30 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
  • Mittwoch 11.12. 15:00 - 16:30 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
  • Mittwoch 08.01. 15:00 - 16:30 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
  • Mittwoch 15.01. 15:00 - 16:30 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
  • Mittwoch 22.01. 15:00 - 16:30 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
  • Dienstag 28.01. 20:15 - 22:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
  • Mittwoch 29.01. 15:00 - 16:30 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Zum prominenten Gegenstand von Fälschungen ist die Literatur geworden, seitdem es ihr um Authentizitätsansprüche, etwa um Fragen der Autorschaft ging. Von jeher aber kann man sie als einen wissensgeschichtlichen Seismographen verstehen, der die ‚diskurskritische‘ Wirkung unterschiedlichster Fälschungen registriert. Wenn eine ‚Fälschung‘ nicht nur eine zu betrügerischen Zwecken vorgenommene Nachbildung oder Veränderung einer Sache ist, sondern auf Sachverhalte, auf falsche Deklarationen und irrige Zuschreibungen zielt, besteht sie letztlich in Sprech- und Schreibakten, welche Authentizität oder Autorität, Originalität oder Faktizität generieren sollen. Gerade als Wahrheitsspiel (auf dem Feld des Literatur- oder Kunstmarkts, der Wissenschaft oder in der Sphäre amtlicher Dokumente) und als implizite Verfahrenskritik (herrschender Theorien und Praktiken, Konventionen oder Erwartungen) ist die Fälschung zum Thema der Literatur geworden.

Neben klassischen Positionen zur Originalität und Fälschbarkeit von Dichtung wird das Seminar zunächst die Rolle der Philologie als Fälschungsdetektion thematisieren. In einem weiteren Schritt wird es neuzeitliche Autorschafts- und Fiktionskonzepte skizzieren, um sich dann dem ‚Fälschungsoriginal‘ schlechthin, Macphersons ossianischen ‚Übersetzungen‘ zu widmen. Vor diesem Hintergrund werden fiktionale Reflexionen literarischer und künstlerischer Fälschung (von Jean Paul bis Georges Perec, William Gaddis oder Wolfgang Hildesheimer) untersucht, ehe sich das Seminar ‚diskurskritischen‘ Fälschungen in den Bereichen von Ökonomie und Historiographie zuwendet, etwa bei Charles Baudelaire, bei André Gide und im Fall von Binjamin Wilkomirskis ‚Pseudoerinnerungen’. Abschließend sollen Verfahren der schöpferischen oder auch paranoiden Fälschung, des ‚Fake’ im heutigen Sinne, problematisiert werden, nämlich in den "Protokollen der Weisen von Zion" ebenso wie im Medium des (Fernseh-)Films: in Orson Welles "F for Fake" und William Karels "Opération lune".

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- Lektüre entsprechend des Seminarplans
- Impulsreferat und Teilnahme in Expertengruppe mit Diskussionsleitung
- Erstellung eines Handouts und von 4 Leitfragen für die Diskussion
- Seminararbeit im Umfang von 25 Seiten, Abgabe bis April 2020 in gedruckter und elektronischer Form

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

- im Seminar: sachlich pointiertes Impulsreferat; kompetente Diskussionsleitung; aktive Teilnahme an sämtlichen Sitzungen
- Seminararbeit: originelle Themenwahl und klare Fragestellung; Erschließung des aktuellen Forschungsstands; Orthographie, sprachliche Form, Stil; Berücksichtigung wissenschaftlicher Konventionen; Methodenbewusstsein; theoretischer Hintergrund

Prüfungsstoff

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Literatur

Mit wenigen Ausnahmen werden sämtliche Texte über Moodle bereitgestellt.

Literaturhinweis: Anne-Kathrin Reulecke, Täuschend, ähnlich: Fälschung und Plagiat als Figuren des Wissens in Literatur und Wissenschaften, Paderborn 2016.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

(I 2260, I 2900)
Teilnahmevoraussetzung im UF Deutsch Diplom:
1.Abschnitt
Zur Äquivalenzliste geht es hier: https://spl10.univie.ac.at/fileadmin/user_upload/s_spl10/Aequivalenzliste-abWS15.pdf

Letzte Änderung: Fr 06.10.2023 00:14