Universität Wien

100198 SE (A) Einsatz von Sprachkorpora im DaF/Z-Unterricht und in der Forschung (2014S)

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 10 - Deutsche Philologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Termine: Mo 17.03.; 31.03.; 28.04.; 12.05.; 26.05.; 16.06.; 30.06.2014 11.30-14.45 Übungsraum 1 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9

Nur für Masterstudierende DaF.

Diese LV ist nur für Studierende des Masters DaF anerkennbar.

Für die Teilnahme am Seminar wären folgende Kenntnisse erwünscht:

1) EDV-Bereich: Umgang mit dem PC auf einem durchschnittlichen Benutzerniveau - Grundwissen über die Eigenschaften gängiger Suchmaschinen (Google, Yahoo!); übliche Arbeit mit MS-Office (v.a. Word, Excel); einfache Orientierung in Schnittstellen der Datenbankmanagersysteme (Bibliothekskataloge, Internetbanking etc.)

2) Linguistischer Bereich: gutes Allgemeinwissen über das System und funktionieren der (deutschen) Sprache; Orientierung in der linguistischen Terminologie.

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Zur Zeit sind keine Termine bekannt.

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ein Sprachkorpus ist eine Datenbank menschlicher Äußerungen/ Texte. Heutzutage sind es elektronisch lesbare Texte (eingescannte Bücher, Zeitungen u.ä., Internettexte oder digitalisierte gesprochene Aussagen), die ein schnelles Suchen nach gewünschten sprachlichen Elementen (Wörtern, Wortverbindungen, Wortarten oder syntaktischen Mustern) ermöglichen.
Ein Korpus spiegelt (je nach seiner Größe und Ausrichtung) das authentische Bild (bzw. Segment) einer Sprache oder sogar gleichzeitig mehrerer Sprachen wider. Das (richtige) Interpretieren der abgerufenen Ergebnisse einer Korpusrecherche ermöglicht den realen Gebrauch der Sprachen zu ermitteln: z. B. Frequenz einzelner sprachlichen Erscheinungen, Wandel im ihrem Gebrauch, Spezifika einzelner Soziolekte, regionale Unterschiede etc.
Sprachkorpora eignen sich demnach für eine effektive Arbeit: 1) bei der Sprachvermittlung (inductive lerning, Überprüfen der eingefahrenen theoretischen Postulate, Erstellung von Lehrmaterialien); 2) beim Selbststudium (z.B. als data-driven learning), sowohl als auch 3) bei der (kontrastiven) Sprach(en)forschung.
Für den DaF-Unterricht bieten v.a. die Parallelkorpora eine einzigartige Möglichkeit die Ausgangs- und Zielsprache im Kontrast zu sehen und zu beobachten.
Einige (Sub-)Korpora eignen sich auch als Instrumente der DaZ-Vermittlung, da sie (ausschließlich) mit regionalspezifischen und regionalgebundenen (standardsprachlichen) Texten eingespeist worden sind.
Themen:
1. Bekanntmachung mit elektronischen Korpora
2. Selbstständige Ermittlung der Funktionalitäten einiger Korpora
3. Korpusrecherchen
4. Möglichkeiten der Nutzung in Wissenschaft und Unterricht des DaF/DaZ
5. Data-driven learning: mit einsprachigen und parallelen Korpora
6. Korpora als Spiegel der Politik und Instrumente der Sprachenpolitik

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

1) Aktive Mitarbeit
2) Eine Präsentation im Seminar: Selbständige Recherche und Präsentation der Ergebnisse oder Präsentation der Arbeit mit ein Korpus (Korpora)
3) Kurze Seminararbeit (bis ca. 20 Seiten):
- eine korpusbasierte Bearbeitung eines (zwischen-) sprachlichen problematischen Phänomens
- Erarbeitung eines korpusbasierten Übungssatzes mit Kommentar zum Thema der Seminararbeit.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Nach einem erfolgreichen Abschluss des Kurses sollten die Teilnehmer/-innen:
- über ein Basiswissen von den gängigsten Korpora der deutschen Sprache verfügen
- einen Überblick über die Möglichkeiten und Grenzen der Arbeit mit Korpora haben;
- einsprachige sowohl als auch parallele Korpora für den DaF/DaZ Unterricht einsetzen können;
- Korpusdaten interpretieren können;
- verschiedene Facetten der deutschen Sprache mithilfe der Korpusbelege präsentieren können
- eine kritische Stellungnahme zu den aus den Korpora gewonnenen Daten einnehmen können

Prüfungsstoff

Diskussion, selbständige Recherchen, Übungen, Partner- und Teamarbeit, Theorieinput, Präsentationen (ppt + Korpus-Interface)

Literatur

Lemnitzer, Lothar/ Zinsmeister, Heike (2010): Korpuslinguistik. Eine Einführung. Tübingen: Narr.
Carstensen, Kai-Uwe et al. (Hrsg.) (2010): Computerlinguistik und Sprachtechnologie: eine Einführung. Heidelberg : Spektrum, Akad. Verl., 481-492.
Kána, Tomas; (2008): Elektronische Sprachkorpora in Wissenschaft und Unterricht DaF/ DaZ - einige Vorschläge für die Nutzung der elektronischen Instrumente. In: Krumm, H.-J./ Portmann-Tselikas, P.R. (Hrsg.): Theorie und Praxis Österreichische Beiträge zu Deutsch als Fremdsprache ; 11/2007. Schwerpunkt: Wortschatz. Innsbruck ; Wien [u.a.] : StudienVerl.
Manuale zu den einzelnen Korpusmanagern: DeReKo, DWDS, InterCorp

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:32