Universität Wien

100219 SE Masterseminar Deutsch als Zweitsprache (2025S)

Postmigrantische Sprach- und Literaturdidaktik

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 10 - Deutsche Philologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 06.03. 15:00 - 16:30 Seminarraum 1 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Donnerstag 13.03. 15:00 - 16:30 Seminarraum 1 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Donnerstag 20.03. 15:00 - 16:30 Seminarraum 1 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Donnerstag 27.03. 15:00 - 16:30 Seminarraum 1 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Donnerstag 03.04. 15:00 - 16:30 Seminarraum 1 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Donnerstag 10.04. 15:00 - 16:30 Seminarraum 1 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Donnerstag 08.05. 15:00 - 16:30 Seminarraum 1 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Donnerstag 15.05. 15:00 - 16:30 Seminarraum 1 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Donnerstag 22.05. 15:00 - 16:30 Seminarraum 1 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Donnerstag 05.06. 15:00 - 16:30 Seminarraum 1 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Donnerstag 12.06. 15:00 - 16:30 Seminarraum 1 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Donnerstag 26.06. 15:00 - 16:30 Seminarraum 1 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ausgangspunkt dieses Seminars ist die Frage, welche Veränderungen Migrationsprozesse für das sprachliche und literarische Lernen in der Schule zur Folge haben. Migration wird dabei als Motor der Veränderung verstanden: Angesichts (zunehmender) sprachlicher und kultureller Heterogenität, wie sie für Migrationsgesellschaften wie jener Österreichs kennzeichnend ist, gilt es auch den Deutschunterricht zu verändern, insbesondere mit Blick auf die Erhöhung von Bildungsgerechtigkeit und die Ermöglichung nachhaltigen Lernerfolgs aller Schüler*innen.

Die folgenden Fragestellungen stehen im Mittelpunkt des Seminars:
* Was bedeutet es für die Auswahl der Texte und die Modellierung von Aufgaben, wenn wir migrationsbedingte Heterogenität als Normalfall erkennen und anerkennen?
* Wie gehen wir aus einer postmigrantischen Perspektive mit den vorhandenen Schulbüchern um?
* Wie können wir im Sinne einer postmigrantischen Deutschdidaktik die Textkompetenz der Schüler*innen auf unterschiedlichen Kompetenzniveaus fördern?
* Wie können wir durch unsere Unterrichtsgestaltung die Dichotomie zwischen einem „Wir“ und dem „Nicht-Wir“ der Migrationsandern überwinden?
* Wie können wir eine Pädagogik der Mehrfachzugehörigkeit gestalten und damit den Bedingungen einer Migrationsgesellschaft gerecht werden?
* Welchen Beitrag kann ein postmigrantisch ausgerichteter Deutschunterricht für eine rassismus- und diskriminierungskritische Bildung leisten?

Ziel ist es,
a) die theoretischen Grundlagen einer postmigrantischen Sprach- und Literaturdidaktik zu diskutieren,
b) aus einer postmigrantischen Perspektive Fragestellungen für die unterschiedlichen Felder der Deutschdidaktik zu entwickeln,
c) eine Sammlung von literarischen Texten für sprachliches und literarisches Lernen im Sinne postmigrantischer Deutschdidaktik zu erstellen und
d) konkrete Unterrichtsszenarien für unterschiedliche Lernkontexte zu entwerfen.

Methoden:
Diskussion von Grundlagentexten, Impulsvorträge, Analyse von literarischen Texten und Entwicklung von Kriterien der Textauswahl, Präsentation von Unterrichtsvorschlägen, Erproben von Aufgaben, Peer-Feedback.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Konzeption und Ausarbeitung eines Unterrichtsentwurfs, Präsentationen, kollegiales Feedback, schriftliche Abschlussarbeit.

Schriftliche Beiträge aller Lehrveranstaltungstypen der SPL 10 können einer automatischen Plagiatsprüfung unterzogen werden; dazu zählen insbesondere Arbeiten der Pro-, Bachelor- und Masterseminarstufe, aber auch Lehrveranstaltungsprüfungen (z.B. Vorlesungsprüfung) und Teilprüfungen (z.B. Zwischentest, 'Hausübungen').

Hinweis: Das Verfassen der Arbeit muss eigenständig und transparent nach den Regeln der guten wissenschaftlichen Praxis der Universität Wien ablaufen. Daher müssen am Ende des Schreibprozesses und vor der Beurteilung „alle genutzten Hilfsmittel dokumentiert [...], an der Stelle, an der sie zum Einsatz kamen und in der methodischen Beschreibung der Arbeit, geistiges Eigentum anderer Personen nach den Regelungen des Faches zitiert und im Literaturverzeichnis benannt [...], alle Texte und Bilder, die mittels (KI-)Tools generiert wurden, sowie deren Veränderung im Prozess der Erstellung der Arbeit transparent gemacht [...], jegliche inhaltliche Unterstützung durch Dritte (z.B. Datenaufbereitung, Analysen) explizit genannt und die Personen angemessen gewürdigt [...](z.B. in der Danksagung) [...] und allfällige inhaltliche Überschneidungen mit Leistungen aus Lehrveranstaltungen (z.B. Bachelor-, Seminararbeit) ausgewiesen [...]" werden.(Guidelines "Umgang mit KI in der Lehre" - Universität Wien, 2023)

KI-Werkzeuge dürfen eingesetzt werden. Ihre Verwendung muss dokumentiert und nachvollziehbar gemacht werden. Die Details der Nutzung von KI werden im Seminar besprochen und entsprechen den Richtlinien der Universität Wien zum Umgang mit KI in der Lehre: https://phaidra.univie.ac.at/detail/o:1879857

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die abschließende Beurteilung setzt sich aus folgenden Leistungen zusammen:
* 25 % Ausarbeitung eines Unterrichtsentwurfs (Abgabe im Lauf des Semesters)
* 15 % Feedback zum Unterrichtsentwurf anderer Studierender (Abgabe im Lauf des Semesters)
* 60 % schriftliche Abschlussarbeit (Abgabe bis 31.08.2025)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltungen aus dem Angebot der SPL10 sind grundsätzlich anwesenheitspflichtig. Maximal zweimaliges Fehlen ist erlaubt. Eine konsequenzlose Abmeldung ist bei wöchentlichen Lehrveranstaltungen bis vor der dritten LV-Einheit möglich, bei 14-tägigen Lehrveranstaltungen und Blöcken bis vor dem zweiten Termin.

Umfang der Abschlussarbeiten: Seminararbeiten 25 Seiten Haupttext

Das Hauptgewicht der Beurteilung liegt auf der schriftlichen Seminararbeit.

Prüfungsstoff

Prüfungsrelevant sind alle Inhalte, die in der und für die Lehrveranstaltung erarbeitet werden (Details siehe oben und Moodle).

Literatur

Auswahl:

Fereidooni, Karim; Simon, Nina (Hrsg., 2022). Rassismuskritische Fachdidaktiken. Theoretische Reflexionen und fachdidaktische Entwürfe rassismuskritischer Unterrichtsplanung, 2. Aufl. Wiesbaden: Springer. https://ubdata.univie.ac.at/AC16594779

Foroutan, Naika (2019). Die postmigrantische Gesellschaft. Ein Versprechen der pluralen Demokratie. Bielefeld: transcript. Online verfügbar unter: https://ubdata.univie.ac.at/AC15478387

Hodaie, Nazli (2022). Das Wir der Literaturdidaktik – Grundzüge und Ziele eines postmigrantischen
Literaturunterrichts, in: Swissfuture, Jg. 49 (2022), H. 1, S. 43-50 https://www.swissfuture.ch/wp-content/uploads/2022/08/swissfuture-01-2022.pdf

Mende, Jana-Katharina (2024). Mehrsprachigkeit, Übersetzung und Sprachreflexionen: Postmigrantische Spielformen von Mehrsprachigkeit in der Gegenwartsliteratur.In: Hodaie, Nazli & Hofmann, Michael (Hrsg.). Postmigrantische Literatur: Grundlagen, Analysen, Positionen. Stuttgart: Metzler, 75-92. Online verfügbar unter: https://ubdata.univie.ac.at/AC17399705

Ohnmacht, Florian & Yıldız, Erol (2024). Soziale Teilhabe in der postmigrantischen Gesellschaft: zwischen kultureller Hegemonie und Widerstand. In: Meier, Jörg/Blaschitz, Verena/Dirim, İnci (Hrsg.): Handbuch Mehrsprachigkeit und soziale Teilhabe. Interdisziplinäre Perspektiven. Bad Heilbrunn: Klinkhardt, 30-41. https://elibrary.utb.de/doi/book/10.36198/9783838563060

Riedner, Renate & Dobstadt, Michael (2023): Kreativ-poetische Mitgestaltung von Sprache und Gesellschaft als Zielhorizont eines literarisch fundierten DaF/DaZ-Unterrichts. In: Dengscherz, Sabine; Schweiger, Hannes; Reitbrecht, Sandra; Sorger, Brigitte (Hrsg.). IDT 2022: *mit.sprache.teil.haben, Bd. 2, Kulturreflexiv, ästhetisch, diskursiv. Sprachenlernen und die Vielfalt von Teilhabe. Erich Schmidt Verlag, 65-78. https://www.esv.info/lp/daz/idt

Rösch, Heidi (2021): LitLA: Literature und Language Awareness. In: Titelbach, Ulrike (Hg.): Mehr Sprachigkeit. Unterrichtsvorschläge für die Arbeit mit mehrspraachiger Literatur in der Sekundarstufe. Wien: Praeses, 17-39.

Yıldız, Erol (2015): Postmigrantische Perspektiven. Aufbruch in eine neue Geschichtlichkeit. In: Yıldız, Erol/Hill, Marc (Hrsg.): Nach der Migration. Postmigrantische Perspektiven jenseits der Parallelgesellschaft. Bielefeld: transcript, 10-36. Online verfügbar unter:
https://doi.org/10.1515/transcript.9783839425046


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 24.02.2025 10:26