Universität Wien

100245 SE Hegemoniekritische Perspektiven auf Sprachenverhältnisse in der Schule der Migrationsgesellschaft (2018S)

(auch DaF/Z 6)

3.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 10 - Deutsche Philologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Für Masterstudierende: Für diese SE Lehrveranstaltung im Master (3 ECTS) ist eine zusätzliche Prüfungsleistung möglich (nicht verpflichtend), das Seminar wird dann zur SE Lehrveranstaltung mit 6 ECTS.

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Freitag 13.04. 16:45 - 20:00 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Samstag 14.04. 09:45 - 14:45 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Freitag 25.05. 16:45 - 20:00 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Samstag 26.05. 09:45 - 14:45 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Freitag 29.06. 16:45 - 20:00 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Samstag 30.06. 09:45 - 14:45 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Soziale Ungleichheit, in Artikulation mit Differenzachsen, besteht in europäischen nationalstaatlichen Zusammenhängen nicht nur weiter, sondern verschärft sich, was sich in Formen von exklusiver Solidarität bestimmter Gruppen niederschlägt. Dass das formale Bildungssystem dafür eine maßgebliche Rolle spielt, ist lange bekannt (etwa Bourdieu/Passeron 1971). Die Zusammensetzung der Schüler_innenschaft hinsichtlich ihrer (migrations-)gesellschaftlichen Positionierung unterscheidet sich je nach Schulform, Schulstufe bzw. Ausbildungszweig, wobei gilt, dass je weiter fortgeschritten der formale Bildungsweg ist, desto größer der Anteil an nicht-migrantischen, bildungsbürgerlichen Personen. Ein Argument, das zur Legitimierung dieser Ungleichverteilung immer wieder herangezogen wird, ist, dass die Sprachkenntnisse im Deutschen nicht den Erwartungen der Institutionen entsprechen.
In dem Seminar soll eine alternative Perspektive auf den Zusammenhang von Deutschkenntnissen und der Reproduktion sozialer Ungleichheit entwickelt werden, die den herrschenden common sense der Verankerung von formeller schulischer Bildung und dem Deutschen hinterfragt. Stattdessen soll eine hegemoniekritischen Perspektive entwickelt werden, die es ermöglicht, zu untersuchen, wie sich herrschaftliche Praktiken im Kontext von Bildungsinstitutionen entfalten, reproduzieren und mit welchen Konsequenzen für die Beteiligten sie verbunden sind – wie hier die alleinige Legitimität des bildungssprachlichen Deutsch.

Lektüreseminar: Zur Erarbeitung dieser Perspektiven setzen wir uns gemeinsam mit deutsch- und englischsprachigen Texten auseinander.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mindestanforderung für die positive Beurteilung ist die Abfassung einer Seminararbeit, die den in der Lehrveranstaltung vereinbarten Anforderungen entspricht (bei 6 ECTS) bzw. eines Lektürejournals (bei 3 ECTS). Die Präsenzeinheiten sind mit schriftlichen response papers zu den bearbeiteten Texten vorzubereiten, zudem übernehmen Arbeitsgruppen die Vor- und Aufbereitung dieser Texte für die gemeinsame Diskussion im Seminar. Da es sich um eine prüfungsimmanente LV handelt, besteht Anwesenheitsplicht: zum Abschluss der LV fehlen Sie nicht öfter als einen Präsenztermin, zum erfolgreichen Abschluss der LV sind Sie nicht nur physisch anwesend.
Jede Teilleistung wird eigenständig bewertet. Die Seminararbeit/das Lektürejournal fließt zu 60% in die Beurteilung der Lehrveranstaltung ein, die Gestaltung der Diskussion eines Textes zu 25% und die Mitarbeit ("response papers") zu 15%. Sie haben bei Notwendigkeit das Recht auf abweichende Prüfungsmethoden.

Prüfungsstoff

Literatur

Unter anderem werden wir Auszüge aus den folgenden Bänden lesen:
Becker, F., Candeias, M., Niggemann, J., & Steckner, A. (2013). Gramsci lesen. Einstiege in die Gefängnishefte, Hamburg: Argument.
Ives, P. (2004). Language and hegemony in Gramsci. London: Pluto Press.
Mecheril, P. unter Mitarbeit von Kourabas, V. und Rangger, M. (Hrsg.)(2016): Handbuch Migrationspädagogik. Weinheim/Basel: Beltz.
Eine vollständige Literaturliste folgt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 07.07.2023 00:13