Universität Wien

100253 SE Masterseminar NdL: Blütenlese: Botanik und Rhetorik. Von Rilke bis Mayröcker (2019W)

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 10 - Deutsche Philologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Freitag 04.10. 09:45 - 11:15 Seminarraum 4 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Freitag 11.10. 09:45 - 11:15 Seminarraum 4 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Freitag 18.10. 09:45 - 11:15 Seminarraum 4 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Freitag 25.10. 09:45 - 11:15 Seminarraum 4 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Freitag 08.11. 09:45 - 11:15 Seminarraum 4 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Freitag 15.11. 09:45 - 11:15 Seminarraum 4 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Freitag 22.11. 09:45 - 11:15 Seminarraum 4 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Freitag 29.11. 09:45 - 11:15 Seminarraum 4 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Freitag 06.12. 09:45 - 11:15 Seminarraum 4 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Freitag 13.12. 09:45 - 11:15 Seminarraum 4 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Freitag 17.01. 09:45 - 11:15 Seminarraum 4 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Freitag 24.01. 09:45 - 11:15 Seminarraum 4 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Freitag 31.01. 09:45 - 11:15 Seminarraum 4 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Das Seminar erkundet die Verbindung zwischen Botanik und Rhetorik anhand der deutschsprachigen Lyrik von der Moderne bis zu Gegenwart. Ziel ist es erstens, den Status von „Natur“ in der literarischen Produktion seit 1900 zu beleuchten. So zeigt sich beispielsweise nach der Abwertung der Naturlyrik in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts seit einigen Jahren eine dezidierte Hinwendung zu Tieren und Pflanzen im Zeichen eines veränderten Naturbewusstseins. Untersucht wird hierbei zweitens das Fortleben der Verbindung zwischen Pflanzen und Rhetorik. Seit der Antike ist es üblich, den Redeschmuck mit Begriffen aus der Pflanzenwelt wie Blüte oder Ranke zu bezeichnen. Das Seminar fragt nach den Verwandlungen und Variationen dieser Verbindung. Und drittens wird – das Format der Blütenlese aufgreifend – die besondere Stellung von Lyrik auf dem Buchmarkt (von der Anthologie über Rilkes Wegwarten-Zeitschriftenprojekt bis hin zu neueren Textformaten im Sinne des Nature Writing und im Internet) thematisiert.
Neben einem Überblick über die wichtigsten Strömungen der Lyrik von 1900 bis zur Gegenwart stehen die Tropenlehre (insbesondere die Metapherntheorie) und die Auseinandersetzung mit dem Verhältnis zwischen Literatur- und Naturwissen(schaft) im Mittelpunkt des Seminars. Methodisch ist es daher (mindestens) zwei Lektüremodellen verpflichtet: Zum einen der Interpretation ausgewählter Gedichte in der Tradition des close reading, das durch die Konzentration auf den jeweiligen Text Sprachgefühl, Grammatik, Rhetorik und Stilistik in besonderer Weise trainiert. Zum anderen werden sowohl theoretische Grundlagen der Literaturwissenschaft (Empson, Derrida, Culler, et al.) als auch Texte jenseits des literaturwissenschaftlichen Kanons (beispielsweise aus dem Bereich der botanischen Nomenklatur) zur Analyse herangezogen und somit die fachspezifischen Grundlagen wiederholt und zugleich der interdisziplinäre Transfer eingübt.
Das Primärmaterial des Seminars bilden neben den genannten Hintergrundtexten ausgewählte Gedichte aus dem genannten Zeitraum (z. B. von Rilke, Brecht, Borchardt, Bachmann, Artmann, Poschmann und Mayröcker), wobei die endgültige Auswahl der Gedichte nach Rücksprache mit der Dozentin in der ersten Sitzung – je nach Interessenlage und Vorkenntnissen der Studierenden – festgelegt wird.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Alle Teilnehmenden müssen ein Impulsreferat von max. 15 Minuten (je nach Teilnehmer_innenzahl ggf. innerhalb einer Expert_innengruppe) zu einer Seminarsitzung vorbereiten, inklusive Vorbereitung von drei Leitfragen zu den jeweiligen Seminartexten (vorab einzureichen über Moodle). Eine Seminararbeit im Umfang von 25 Seiten ist bis Ende März in gedruckter und elektronischer Form einzureichen.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Alle Teilnehmer_innen sind verpflichtet, die Texte der jeweiligen Sitzung vorzubereiten. Die Bereitschaft, sowohl ausgewählte Gedichte als auch theoretische Texte auf Englisch zu lesen, wird dabei vorausgesetzt. Die Impulsreferate stellen die Diskussionsgrundlagen der jeweiligen Sitzungen dar und sollen daher möglichst konzis, informiert und anregend gestaltet werden. Aktive Seminarteilnahme wird von allen Teilnehmer_innen erwartet. Die Seminararbeit behandelt nach Rücksprache mit der Dozentin ein möglichst originelles Thema aus dem Bereich des Seminars, zeigt eine eigenständige Auseinandersetzung mit der Forschungsliteratur, ist sprachlich (stilistisch, orthographisch) korrekt und ansprechend formuliert und sinnvoll strukturiert.

Prüfungsstoff

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Literatur

Die Gedichte und weiterführenden Texte werden auf Moodle bereitgestellt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

(I 2260, I 2900)
Teilnahmevoraussetzung im UF Deutsch Diplom:
1.Abschnitt
Zur Äquivalenzliste geht es hier: https://spl10.univie.ac.at/fileadmin/user_upload/s_spl10/Aequivalenzliste-abWS15.pdf

Letzte Änderung: Mi 15.12.2021 00:18