110081 PS Erweiterungsmodul Medienwissenschaftliches Proseminar - Französisch (2014W)
La Princesse de Clèves au cinéma: Literaturverfilmungen heute
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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Voraussetzungen lt. Studienplan:
BA: Absolvierung der StEOP
Lehramt (ab WS 2011): Absolvierung der StEOP, Absolvierung von 351-F dringend empfohlen
BA: Absolvierung der StEOP
Lehramt (ab WS 2011): Absolvierung der StEOP, Absolvierung von 351-F dringend empfohlen
An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Mo 29.09.2014 09:00 bis Do 02.10.2014 23:00
- Abmeldung bis Fr 31.10.2014 12:00
Details
max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch, Französisch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Donnerstag 09.10. 15:15 - 16:45 Seminarraum 12 Romanistik UniCampus Hof 8 3B-O1-35
- Donnerstag 16.10. 15:15 - 16:45 Seminarraum 12 Romanistik UniCampus Hof 8 3B-O1-35
- Donnerstag 23.10. 15:15 - 16:45 Seminarraum 12 Romanistik UniCampus Hof 8 3B-O1-35
- Donnerstag 30.10. 15:15 - 16:45 Seminarraum 12 Romanistik UniCampus Hof 8 3B-O1-35
- Donnerstag 06.11. 15:15 - 16:45 Seminarraum 12 Romanistik UniCampus Hof 8 3B-O1-35
- Donnerstag 13.11. 15:15 - 16:45 Seminarraum 12 Romanistik UniCampus Hof 8 3B-O1-35
- Donnerstag 20.11. 15:15 - 16:45 Seminarraum 12 Romanistik UniCampus Hof 8 3B-O1-35
- Donnerstag 27.11. 15:15 - 16:45 Seminarraum 12 Romanistik UniCampus Hof 8 3B-O1-35
- Donnerstag 04.12. 15:15 - 16:45 Seminarraum 12 Romanistik UniCampus Hof 8 3B-O1-35
- Donnerstag 11.12. 15:15 - 16:45 Seminarraum 12 Romanistik UniCampus Hof 8 3B-O1-35
- Donnerstag 18.12. 15:15 - 16:45 Seminarraum 12 Romanistik UniCampus Hof 8 3B-O1-35
- Donnerstag 08.01. 15:15 - 16:45 Seminarraum 12 Romanistik UniCampus Hof 8 3B-O1-35
- Donnerstag 15.01. 15:15 - 16:45 Seminarraum 12 Romanistik UniCampus Hof 8 3B-O1-35
- Donnerstag 22.01. 15:15 - 16:45 Seminarraum 12 Romanistik UniCampus Hof 8 3B-O1-35
- Donnerstag 29.01. 15:15 - 16:45 Seminarraum 12 Romanistik UniCampus Hof 8 3B-O1-35
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Referat und Handout (Dt. oder Frz.), schriftliche Proseminararbeit (Dt. oder Frz., 10-15 Seiten), vorbereitete Mitarbeit.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Erweiterung und Vertiefung der Kenntnisse der Medientheorie und der Techniken wissenschaftlichen Arbeitens; Erwerb einer filmanalytischen Terminologie (dt. / frz.); Überblick über die französische Filmkultur der Gegenwart im gesellschaftlichen Kontext; Fähigkeit zur kritischen Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Theorien und zur reflektierten Anwendung von wissenschaftlichen Methoden; Fähigkeit zur selbständigen Ausarbeitung und Präsentation eines medienwissenschaftlichen Themas in mündlicher und schriftlicher Form.
Prüfungsstoff
Präsentation und Diskussion medientheoretischer Ansätze; Einführung in relevante Fachliteratur und in die Filmanalyse, Anleitung zu weiterführender selbständiger Arbeit; Referate, einzeln oder in Kleingruppen, je nach Wunsch und Teilnehmerzahl (eine Themenliste zur Auswahl wird angeboten, eigene Vorschläge im Rahmen der LV-Thematik sind willkommen); selbständiges Verfassen einer schriftlichen Arbeit.
Literatur
Lafayettes "La Princesse de Clèves" steht, da längst copyrightfrei, auch kostenlos als E-Book zur Verfügung; sollten Sie den Text in Printform lesen wollen, empfehle ich die TB-Edition Flammarion 2009. In der Institutsbibliothek wird ein Handapparat eingerichtet, der relevante Literatur zu theoretischen und thematischen Schwerpunkten der LV enthält. Die analysierten Filme sind im Medienarchiv des Instituts vorhanden (sowie teilweise online verfügbar); eine Bibliographie wird ebenfalls zu Semesterbeginn zur Verfügung gestellt.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
BA: EM 52 F; LA: 352- F
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:32
Die Filmgeschichte der "Princesse de Clèves", die mit ihrer immer wieder postulierten theatralischen, unbestritten jedoch extrem visuellen Ästhetik eine besondere Herausforderung für diverse intermediale Transpositionen darstellt, beginnt mit Jean Delannoys gleichnamiger, relativ werktreuer Adaptation aus dem Jahr 1961 (das Drehbuch verfasste Delannoy gemeinsam mit Jean Cocteau); einem Film von komplexer Historizität, der nicht zuletzt aus gender-kritischer Perspektive von Interesse ist. Die späteren postmodernen filmischen Re-Interpretationen der "Princesse" zeichnen sich - wie auch diverse literarische 'réécritures' des Lafayette'schen Klassikers - sämtlich durch ihre ausgeprägte mediale Autoreflexivität aus: Kinematographisch verarbeitet werden neben dem Ausgangstext eine lange Interpretationsgeschichte sowie die jeweils vorangegangenen filmischen Adaptationen des Romans.
Diese und andere Aspekte werden wir im Einzelnen an folgenden Filmen untersuchen: Manoel de Oliveiras "A carta/La Lettre" (1999), einem stark 'textualisierten' Film, der mit einer Fülle intermedialer Referenzen spielt und neben Lafayettes Text auch auf mehrere Jahrhunderte "Princesse de Clèves"-Kritik und -Kommentar reagiert; Andrzej Zulawskis "La Fidélité" (2000), einem hochgradig selbstreflexiven Film, der die eigene Medialität konsequent zum Thema macht, unter anderem mittels der Technik der mise en abyme (Roman im Film, Film im Roman im Film, Film im Film); Christophe Honorés "La Belle Personne" (2008), einem in konkretem politischen Kontext konzipierten, auf diegetischer Ebene jedoch betont apolitischen Kunstfilm, der das höfische Milieu Lafayettes durch ein zeitgenössisches Pariser Lycée ersetzt; schließlich Régis Sauders Dokumentarfilm "Nous, princesses de Clèves" (2010), der ebenso wie Honorés "Teenage movie des quartiers chics" (J. Lecompte) den Schritt vom Königs- zum Schulhof als Setting und Dispositiv unternimmt, sozial jedoch am anderen Ende der französischen Gesellschaft angesiedelt ist - Sauders Film begleitet eine Gruppe von SchülerInnen des Lycée Diderot, gelegen in den 'Problemvierteln' von Marseille, bei ihrer kreativen Auseinandersetzung mit der "Princesse de Clèves" im Rahmen der Vorbereitung auf ihr 'bac' und illustriert dabei die Ambivalenzen von Hochkultur zwischen symbolischer Gewalt und emanzipatorischem Potential.