Universität Wien

110082 SE Literaturwissenschaftliches Seminar (MA) - Spanisch (2022W)

Spielräume der Souveränität: Macht und Herrschaft im Theater des Siglo de Oro

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 11 - Romanistik
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
GEMISCHT

Voraussetzungen lt. Studienplan:
MA: s. Studienplan; Lehramt (Master): keine

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Spanisch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Die Veranstaltung ist in Präsenz geplant, kann aber gemäß der Entwicklung der pandemischen Lage im Winter bei Bedarf ins Digitale verlegt werden.

  • Montag 10.10. 11:15 - 12:45 Seminarraum ROM 7 (3B-O1-16A) UniCampus Hof 8
  • Montag 17.10. 11:15 - 12:45 Seminarraum ROM 7 (3B-O1-16A) UniCampus Hof 8
  • Montag 24.10. 11:15 - 12:45 Seminarraum ROM 7 (3B-O1-16A) UniCampus Hof 8
  • Montag 31.10. 11:15 - 12:45 Seminarraum ROM 7 (3B-O1-16A) UniCampus Hof 8
  • Montag 07.11. 11:15 - 12:45 Seminarraum ROM 7 (3B-O1-16A) UniCampus Hof 8
  • Montag 14.11. 11:15 - 12:45 Seminarraum ROM 7 (3B-O1-16A) UniCampus Hof 8
  • Montag 21.11. 11:15 - 12:45 Seminarraum ROM 7 (3B-O1-16A) UniCampus Hof 8
  • Montag 28.11. 11:15 - 12:45 Seminarraum ROM 7 (3B-O1-16A) UniCampus Hof 8
  • Montag 05.12. 11:15 - 12:45 Seminarraum ROM 7 (3B-O1-16A) UniCampus Hof 8
  • Montag 12.12. 11:15 - 12:45 Seminarraum ROM 7 (3B-O1-16A) UniCampus Hof 8
  • Montag 09.01. 11:15 - 12:45 Seminarraum ROM 7 (3B-O1-16A) UniCampus Hof 8
  • Montag 16.01. 11:15 - 12:45 Seminarraum ROM 7 (3B-O1-16A) UniCampus Hof 8
  • Montag 23.01. 11:15 - 12:45 Seminarraum ROM 7 (3B-O1-16A) UniCampus Hof 8
  • Montag 30.01. 11:15 - 12:45 Seminarraum ROM 7 (3B-O1-16A) UniCampus Hof 8

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Frage nach der souveränen Macht ist eine der zentralen Fragen der politischen Philosophie: Ihre Charakteristika, Ursprünge, Grenzen und die Bedingungen ihres Zustandekommens sind Gegenstand staatstheoretischer Schriften, die im Europa der frühen Neuzeit – und damit auch im Spanien des Barockzeitalters – eine besondere Konjunktur erfahren.

Im Mittelpunkt der Diskussionen stehen (auch heute noch politisch relevante) Fragen nach dem Verhältnis von Herrschaft und Gemeinwesen, von Macht(missbrauch) und Widerstandsrecht sowie jene die gesamte Moderne durchziehenden Frage nach den Rechtfertigungsnarrativen von Souveränität im Allgemeinen.

Aus literatur- und kulturwissenschaftlicher Perspektive sind solche Aspekte von Interesse, da politische Macht und Souveränität nicht einfach ‚existiert‘ oder gewaltsam durchgesetzt wird, sondern vermittels einer Vielzahl komplexer symbolischer Operationen immer hergestellt werden muss. In diesem Kontext kommen die Künste als Repräsentations- und Verhandlungsformen politischer Macht ins Spiel – und im Barock vor allem das Theater als der Ort, „an dem am nachhaltigsten die Frage nach der Repräsentation der Souveränität gestellt wird“ (Christoph Menke).

Das Theater fungiert dabei zugleich als Ort symbolischer Herstellung von Macht wie auch ihrer subtilen Infragestellung: Indem der König im Spiel auftritt, vermag er nicht nur öffentlich Dimensionen seiner Macht zu inszenieren, sondern wird eben in der Inszenierung auch die Tatsache der Konstruiertheit dieser Macht zum Thema, eröffnen sich vieldeutige Spielräume der Souveränität.

Ausgehend von einer theoretisch-historischen Einführung durch die Lektüre ausgewählter staatstheoretischer Klassiker von Autoren wie Jean Bodin und Thomas Hobbes bzw. in Spanien Francisco Suárez und Francisco de Vitoria, will das Seminar zunächst ein Grundverständnis für die zentralen Fragen von Souveränitätstheorien entwickeln, um im Anschluss daran mit Blick auf jüngere kulturwissenschaftliche Forschungen von Ernst Kantorowicz bis Albrecht Koschorke die symbolischen Dimensionen politischer Herrschaft zu erfassen.

Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse sollen im Anschluss vier zentrale Dramentexte des Siglo de Oro gemeinsam analysiert werden: Lope de Vegas „Fuenteovejuna“ (1619) sowie sein „El mejor alcalde, el rey" (1620-1623), außerdem Calderón de la Barcas „La Vida es sueño“ (1635).

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Prüfungsleistung setzt sich zusammen aus aktiver Mitarbeit (20%), der Führung eines Seminar-Portfolios unter Berarbeitung unterschiedlicher Aufgaben im Verlauf des Semesters (30%) sowie einer schriftlichen Arbeit im Umfang von 15-20 Seiten (50 %).

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Alle Teilleistungen müssen mit mindestens "ausreichend" bestanden werden, die genauen Anforderungen für Portfolio und die schriftliche Arbeit werden im Detail im Seminar bekannt gegeben.

Prüfungsstoff

Gegenstand des Portfolios und der schriftlichen Arbeit sind die behandelten Dramen (und weitere, frei zu wählende Stücke) sowie die staatstheoretischen Texte und die entsprechende Sekundärliteratur.

Literatur

Bitte besorgen Sie sich die Cátedra-Ausgaben der dre im Seminar zu lesenden Dramen von Lope de Vega (Fuenteovejuna/El mejor alcalde, el rey) und Calderón de la Barca (La Vida es sueño)!

Alle Theorie- und Sekundärtexte werden über Moodle bereitgestellt.

Auswahlliteratur zum Thema:
- Balke, Friedrich: Figuren der Souveränität. München/Paderborn: Fink 2009.
- Frank, Thomas/Koschorke, Albrecht et al.: Des Kaisers neue Kleider. Über das Imaginäre politischer Herrschaft. Frankfurt a.M.: Fischer 2002.
- Friedrich, Sabine/Wehr, Christian (Hg.): Figuraciones literarias del poder político en el siglo de oro. Boston: Brill 2021.
- Xuan, Jing: Der König im Kontext – Subversion, Dialogizität und Ambivalenz im weltlichen Theater Calderón de la Barcas. Heidelberg: Winter 2004.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Master: MAR S 01/04/05/06/07/08/09 a/b;
LA Master: UF MA S 02

Letzte Änderung: Mo 03.10.2022 14:08