Universität Wien

110126 PS Erweiterungsmodul Medienwissenschaftliches Proseminar - Französisch (2023W)

Du roman au théâtre et à l’écran: formes et enjeux de l’adaptation intermédiale

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 11 - Romanistik
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
VOR-ORT

Voraussetzungen lt. Studienplan:
BA: Absolvierung der StEOP

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch, Französisch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Montag 09.10. 17:15 - 19:15 Sitzungssaal Romanistik UniCampus Hof 8/9 ROM 14 3G-O1-13
Montag 16.10. 17:15 - 20:30 Sitzungssaal Romanistik UniCampus Hof 8/9 ROM 14 3G-O1-13
Montag 06.11. 17:15 - 20:30 Sitzungssaal Romanistik UniCampus Hof 8/9 ROM 14 3G-O1-13
Montag 20.11. 17:15 - 20:30 Sitzungssaal Romanistik UniCampus Hof 8/9 ROM 14 3G-O1-13
Montag 11.12. 17:15 - 20:30 Sitzungssaal Romanistik UniCampus Hof 8/9 ROM 14 3G-O1-13
Montag 08.01. 17:15 - 20:30 Sitzungssaal Romanistik UniCampus Hof 8/9 ROM 14 3G-O1-13
Montag 22.01. 17:15 - 20:30 Sitzungssaal Romanistik UniCampus Hof 8/9 ROM 14 3G-O1-13

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Wie wird aus einem Roman ein Theaterstück oder ein Film? In diesem Proseminar werden wir uns mit unterschiedlichen Formen und spezifischen Herausforderungen intermedialer Literaturadaption beschäftigen, dies ausgehend von einem kanonischen Schlüsselwerk der französischen Literaturgeschichte: Choderlos de Laclos' libertiner Briefroman "Les Liaisons dangereuses", dessen Erstpublikation im Jahr 1782 für einen veritablen Skandal sorgt, inspiriert bis in unsere Gegenwart zahlreiche literarische Variationen und intermediale Adaptionen, in Frankreich und weit darüber hinaus. In den letzten zwei Jahrzehnten wurde der Roman u. a. in Brasilien, China und Südkorea neu adaptiert; 2022 wurden mit Rachel Suissas modernisierender französischer Netflix-Adaption und Leonora Lonsdales historisierender US-Kostümfilmserie gleich zwei radikal verschiedene "Liaisons"-Adaptionen lanciert.
Was macht die besondere Faszination dieses französischen Romans aus dem 18. Jahrhundert aus, der quer durch die Sprachen, Kulturen und Medien bis heute immer wieder aufs Neue zu fesseln vermag? Nach einer ersten Einleitung zur historischen und literarischen Kontextualisierung der "Liaisons dangereuses" sowie einer kompakten Einführung in die Grundlagen der Dramen- und Filmanalyse werden wir uns mit ausgewählten intermedialen und interkulturellen Adaptionen der "Liaisons" aus dem 20. und 21. Jahrhundert befassen. Unser Corpus – je nach Interessensschwerpunkten bzw. Themenwahl der LV-Teilnehmer*innen flexibel konzipiert – umfasst mit Heiner Müllers "Quartett" (Uraufführung 1982) und Christopher Hamptons "Les Liaisons dangereuses" (Uraufführung 1985) zwei Theaterstücke sowie mehrere filmische Adaptionen, insbes. Roger Vadims "Les Liaisons dangereuses 1960" (1959), Stephen Frears' "Dangerous Liaisons" (1988) – instruktives Exempel intermedialer Mehrfachadaption: das Drehbuch verfasst Christopher Hampton auf Basis seiner dramatischen Laclos-Adaption –, Miloš Formans "Valmont" (1989) und Roger Kumbles "Cruel Intentions" (1999), weiters E J-yongs "Untold Scandal" (2003), Hur Jin-hos "Dangerous Liaisons" (2012) und Rachel Suissas "Les Liaisons dangereuses" (2022); ergänzend kommen auch ein punktueller Vergleich mit den TV-"Liaisons dangereuses" von Charles Brabant (1980) und Josée Dayan (2003), der brasilianischen Miniserie "Ligações Perigosas" (Vinícius Coimbra et al., 2016), der südkoreanischen Serie "Tempted" (Kang In/Lee Dong-hyun, 2018) und der erwähnten US-Serienadaption aus dem Jahr 2022 sowie ggf. ein knapper Ausblick auf die kreative Rezeption des Romans in anderen Medien (Oper, Popmusik, Manga) in Betracht.
In der Auseinandersetzung mit diesem ästhetisch wie ideologischen heterogenen Corpus wird es in unserem Kurs darum gehen, die jeweiligen Strategien intermedialer und interkultureller Adaption zu analysieren; in breiterer medienwissenschaftlicher Perspektive gilt es Theorie und Praxis dramatischer und filmischer Literaturadaption im theater- und filmhistorischen wie soziokulturellen Kontext zu reflektieren.

Methoden: Einführungs-/Theoriemodule durch die LV-Leiterin; Einführung in relevante Fachliteratur und Anleitung zu weiterführender Recherche; Referate der LV-Teilnehmer*innen; kleine Lektüre-/Filmaufgaben zur Vorbereitung auf die Sitzungen; gemeinsame Analyse und Diskussion von Text-/Filmbeispielen; schriftliche Abschlussarbeit.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Aktive und vorbereitete Mitarbeit (max. 1 Blockeinheit darf versäumt werden); kleine Lektüre-/Filmaufgaben zur Vorbereitung auf die einzelnen Sitzungen; Kurzreferat samt Handout (Dt. oder Frz., ~1 S.); schriftliche Abschlussarbeit, d. h. vertiefende Ausarbeitung des Referatsthemas (ca. 10-12 S., Dt. oder Frz., einzureichen bis 31. März 2024); nach Möglichkeit zumindest eine Teilleistung auf Frz.

Hilfsmittel: Die Nutzung von KI-Tools ist nicht erlaubt.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Regelmäßige, aktive und vorbereitete Teilnahme an der LV; Bereitschaft, sich mit dem Text- und Filmcorpus der LV auseinanderzusetzen: Lektüre der "Liaisons dangereuses" (komplett), Lektüre bzw. Rezeption weiterer kurzer Text- und Filmausschnitte, die den LV-Teilnehmer*innen online zur Verfügung gestellt werden; Analyse einer oder mehrerer (je nach gewähltem Thema) intermedialer Adaptionen aus dem Corpus, zum gewählten Thema Kurzreferat samt Handout und vertiefende finale schriftliche Ausarbeitung. Sollten Sie "Les Liaisons dangereuses" noch nicht kennen: Ich empfehle Ihnen, mit der Lektüre von Laclos' Roman vor Semesterstart zu beginnen!

Leistungsbeurteilung: Beteiligung am Kurs inkl. Erledigung Lektüre-/Filmaufgaben zur Vorbereitung (~25 %), Kurzreferat inkl. Handout (~25 %), schriftliche Abschlussarbeit (~50 %).

Prüfungsstoff

S. o.: sämtliche in der LV präsentierten und erarbeiteten Inhalte.

Literatur

Ausgewählte Literatur zur LV-Thematik findet sich ab Semesterbeginn im HAP Stemberger in der Institutsbibliothek; eine Biblio-Filmographie wird via Moodle zur Verfügung gestellt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BAR 08 F

Letzte Änderung: Di 19.09.2023 14:27