110167 AR AR Medienwissenschaft für das Lehramt Italienisch (2015W)

Episodenfilme - Filme also, bei denen mehrere Regisseure kürzere Beiträge zu einem gemeinsamen Motto drehen, unter einem übergeordneten Titel versammeln - sind kein ausschließlich italienisches Phänomen. Doch schon die Anzahl der in den 1950er-, 1960er- und 1970er-Jahre gedrehten italienischen Episodenfilme übersteigt die Produktion in anderen Ländern bei weitem. Die Sechzigerjahre sind dabei zwar am fruchtbarsten, doch schon einer der ersten Episodenfilme, L’amore in città (1953) wurde dank seiner Geschlossenheit und der Überzeugungskraft der einzelnen (halbdokumentarischen) Beiträge richtungsweisend; auf eine Initiative von Cesare Zavattini, dem Chef-Theoretiker des „neorealismo“ zurückgehend, arbeiteten an dem Projekt Dino Risi, Michelangelo Antonioni, Carlo Lizzani, Federico Fellini, Alberto Lattuada und Zavattini (gemeinsam mit Francesco Maselli) selbst. Besonders charakteristisch für den italienischen Episodenfilm ist die Tatsache, dass in immer neuen Kombinationen bekannte Regisseure und Drehbuchautoren über Jahre hinweg gemeinsam, und gemeinsam mit noch unbekannten Filmemachern, zusammenarbeiten.