Universität Wien

110169 VO Medienwissenschaftliche Vorlesung - (BA/MA) Portugiesisch (2022S)

Kolonialismus und Postkolonialismus im afrikanischen und portugiesischen Film und Theater

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 11 - Romanistik
GEMISCHT

Voraussetzungen lt. Studienplan:
MA: s. Studienplan
BA: Absolvierung der Grund- und Erweiterungsmodule (Pflichtmodule)
Lehramt (Wahlfach): Absolvierung der Einführungsvorlesungen dringend empfohlen

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

Sprache: Deutsch, Portugiesisch

Prüfungstermine

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 10.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum ROM 1 (3B-EG-15) UniCampus Hof 8
  • Donnerstag 17.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum ROM 1 (3B-EG-15) UniCampus Hof 8
  • Donnerstag 24.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum ROM 1 (3B-EG-15) UniCampus Hof 8
  • Donnerstag 31.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum ROM 1 (3B-EG-15) UniCampus Hof 8
  • Donnerstag 07.04. 13:15 - 14:45 Seminarraum ROM 1 (3B-EG-15) UniCampus Hof 8
  • Donnerstag 28.04. 13:15 - 14:45 Seminarraum ROM 1 (3B-EG-15) UniCampus Hof 8
  • Donnerstag 05.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum ROM 1 (3B-EG-15) UniCampus Hof 8
  • Donnerstag 12.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum ROM 1 (3B-EG-15) UniCampus Hof 8
  • Donnerstag 19.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum ROM 1 (3B-EG-15) UniCampus Hof 8
  • Donnerstag 02.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum ROM 1 (3B-EG-15) UniCampus Hof 8
  • Donnerstag 09.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum ROM 1 (3B-EG-15) UniCampus Hof 8
  • Donnerstag 23.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum ROM 1 (3B-EG-15) UniCampus Hof 8

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Lehrveranstaltung stellt die mediale Auseinandersetzung mit (post)kolonialer Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft im afrikanischen und portugiesischen Film und Theater in den Mittelpunkt. Untersucht werden die Darstellung, Inszenierung und Aufarbeitung entscheidender Phasen der lusoafrikanischen Geschichte im Film und Theater Angolas, Mosambiks, Guinee-Bissaus und Portugals sowie die Rolle, die diese künstlerischen Ausdrucksformen selbst innerhalb der historischen Etappen – etwa als Instrument von Informationsverbreitung und Dekolonialisierung – spielen. Zusätzlich zur Betrachtung medialer Darstellungsformen der gesellschaftlichen und politischen (Um)Brüche soll die Entstehung eines eigenständigen künstlerischen Ausdrucks und dessen Bedeutung für die Autorepräsentation der verschiedenen Nationen und ihrer heterogenen Gesellschaften diskutiert werden. Mit diesen Überlegungen zur Selbst- bzw. Fremddarstellung kommt schließlich auch die Frage nach dem Stellenwert von individuellen, kollektiven und intergenerationalen Erinnerungen und Oralität innerhalb der Geschichtsschreibung ins Spiel. Der thematische Schwerpunkt liegt auf Sklaverei, Kolonialismus, Unabhängigkeitskriegen und insbesondere deren Auswirkungen auf die Gegenwart und Zukunft von Gesellschaften und individuellen Lebensrealitäten – zentrale Themen für die Revision Film- und Theaterschaffender, die mithilfe ihrer Werke mit dem Schweigen über die Vergangenheit brechen und diese mit einem Blick auf Gegenwart und Zukunft neu lesen.
Leitende Fragestellungen sind u.a. folgende: Wie werden die Gesellschaften und geschichtlichen Ereignisse dargestellt/erzählt? Welche geographischen/zeitlichen Unterschiede und Veränderungen gibt es? Welche genrespezifischen Merkmale sind zu erkennen? Welche Funktion übernimmt Film/Theater innerhalb der Historiographie und insbesondere bei der Übermittlung von memória, pós-memória? In welchem Verhältnis stehen Gedächtnis (individuell, kollektiv) und Geschichtsschreibung im medialen Kontext? Welche narrativen Mittel werden eingesetzt, um die Vielschichtigkeit von Geschichte und Erinnerung, die Vielzahl von Perspektiven zu inszenieren und den Zuschauenden zu vermitteln? Wie wird orale Geschichte medial aufgearbeitet und archiviert?

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Aktive Mitarbeit, Impuls-Referat, Abschlussprüfung

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Aktive Mitarbeit plus Impuls-Referat (50%); mündliche Abschlussprüfung (50%)

Prüfungsstoff

Der Prüfungsstoff der mündlichen Prüfung besteht aus den im Semester behandelten Inhalten.

Literatur

Primärtexte
Lusoafrikanischer Film
• Franciso Manso – O testamento do senhor Napomuceno (1997)
• Fernando Vendrell – Gotejar da luz (2001)
• Hugo Vieira da Silva – Posto avançado do progresso (2016)
• Margarida Cardoso – Costa dos murmúrios (2004)
• Licínio Azevedo – Hóspedes da Noite (2007), A virgem Margarida (2012), Comboio de sal e açúcar (2016)
• Flora Gomes – A república di Mininus (2012)
• Lula Buarque de Hollanda – O vendedor de passados (2015)
• João Ribeiro – O último voo do flamingo (2010)
• Teresa Prata – Terra sonâmbula (2007)
• Ivo Ferreira – Cartas da Guerra (2016)
• Pedro Costa – Juventude em marcha (2005), Cavalo Dinheiro (2014), Vitalina Varela (2019)
• Ruy Duarte de Carvalho - Nelisita (1983)
• Maria João Ganga – Na cidade vazia (2004)

Theater bzw Theater/Film
• Rodrigo Francisco – Um gajo nunca mais
• Ruy Guerra - Mueda, massacre e memoria, Kuxa Kanema
• Licinio Azevedo – Desobediência (2002)
• José Luis Peixoto – Estrangeiras (2016)
• Ondjaki – Os vivos, o morto e o peixe frito (2014)

Sekundärliteratur:
• Stock, Robert (2018): Filmische Zeugenschaft im Abseits. Kulturelle Dekolonialisierungsprozesse und Dokumentarfilm zwischen Mosambik und Portugal. Bielefeld: transcript.

Eine Liste mit weiterer Sekundärliteratur wird zu Beginn des Semesters zur Verfügung gestellt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA: BAR 11/14 P; MA: MAR 05/06/07/08/09 a/b; LA: Wahlfach

Letzte Änderung: Mi 23.03.2022 11:28