110208 PS Erweiterungsmodul Medienwissenschaftliches Proseminar - Französisch (2023S)
Du roman à l'écran: littérature contemporaine et cinéma
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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Voraussetzungen lt. Studienplan:
Absolvierung der StEOP
Absolvierung der StEOP
An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Fr 17.02.2023 09:00 bis Do 02.03.2023 10:00
- Abmeldung bis Fr 31.03.2023 23:59
Details
max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch, Französisch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Donnerstag 09.03. 17:15 - 19:15 Seminarraum ROM 1 (3B-EG-15) UniCampus Hof 8
- Donnerstag 16.03. 17:15 - 20:30 Seminarraum ROM 1 (3B-EG-15) UniCampus Hof 8
- Donnerstag 30.03. 17:15 - 20:30 Seminarraum ROM 1 (3B-EG-15) UniCampus Hof 8
- Donnerstag 27.04. 17:15 - 20:30 Seminarraum ROM 1 (3B-EG-15) UniCampus Hof 8
- Donnerstag 11.05. 17:15 - 20:30 Seminarraum ROM 1 (3B-EG-15) UniCampus Hof 8
- Donnerstag 25.05. 17:15 - 20:30 Seminarraum ROM 1 (3B-EG-15) UniCampus Hof 8
- Donnerstag 22.06. 17:15 - 20:30 Seminarraum ROM 1 (3B-EG-15) UniCampus Hof 8
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Aktive und vorbereitete Mitarbeit (max. 1 Block-Einheit darf versäumt werden); kleine Lektüre-/Filmaufgaben zur Vorbereitung auf die einzelnen Sitzungen; Referat samt Handout (Dt. oder Frz., ~1 S.) sowie finale schriftliche Ausarbeitung (ca. 10-12 S., Dt. oder Frz., einzureichen bis 31. August 2023); nach Möglichkeit zumindest eine Teilleistung auf Frz.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Regelmäßige, aktive und vorbereitete Teilnahme an der LV; Bereitschaft, sich mit dem Filmcorpus der LV (d. h. insbes. "Extension du domaine de la lutte", "Elementarteilchen", "Unterwerfung"; "Les Jolies Choses", "Bye Bye Blondie", "Vernon Subutex") auseinanderzusetzen; Lektüre eines Werkes von Michel Houellebecq oder Virginie Despentes (je nach gewählten Thema, d. h. Basistext der jeweils analysierten Adaption); Lektüre bzw. Rezeption weiterer Text- und Filmausschnitte, die den LV-Teilnehmer*innen online zur Verfügung gestellt werden. Sollten Sie mit dem Werk der beiden behandelten Autoren noch gar nicht vertraut sein, empfehle ich Ihnen, sich schon vor LV-Beginn ein wenig zu informieren, um reflektiert ein Ihren Interessen entsprechendes Thema zu wählen.
Prüfungsstoff
S. o.: sämtliche in der LV präsentierten und erarbeiteten Inhalte.
Literatur
Ausgewählte Literatur zur LV-Thematik findet sich ab Semesterbeginn in meinem HAP in der Institutsbibliothek; eine Bibliographie wird via Moodle zur Verfügung gestellt.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Bachelor: BAR 08 F; Lehramt: Wahlfach
Letzte Änderung: Di 14.03.2023 11:28
Houellebecq, ehemaliger Student der ENS Louis-Lumière, dreht bereits 1978 einen Stummfilm mit dem Titel "Cristal de souffrance", dem weitere filmische Arbeiten folgen. 2008 adaptiert er seinen eigenen Roman "La Possibilité d'une île" (2005); neben seinen Aktivitäten als Regisseur und Drehbuchautor sowie diversen Essays zum Thema (vgl. etwa "Le Regard perdu: éloge du cinéma muet", 1993) verfügt Houellebecq mittlerweile über ein beträchtliches Portfolio als Schauspieler (vgl. u. a. Benoît Delépine/Gustave Kervern: "Near Death Experience" [2014], Guillaume Nicloux: "L'Enlèvement de Michel Houellebecq" [2014] oder zuletzt Franck Dubosc: "Rumba la vie" [2022]). In unserem Kurs werden wir uns mit drei Adaptionen Houellebecq'scher Romane befassen, angefangen mit "Extension du domaine de la lutte" (1994), 1999 von Philippe Harel unter dem gleichen Titel verfilmt. Mit seinem Film "Elementarteilchen" (2006), der "Les Particules élémentaires" (1998) in einen deutschen Kontext überträgt, bietet Oskar Roehler eine doppelte intermedial-interkulturelle Adaption; Titus Selges "Unterwerfung" (2018), auf dem im Rahmen der jüngsten 'Affaire Houellebecq' wieder kontrovers diskutierten Roman "Soumission" (2015) basierender Metafilm, präsentiert sich als hybride Mehrfach-Adaption zwischen Literatur, Theater und Film.
Die Multimedia-Künstlerin Virginie Despentes tritt ihrerseits als Schauspielerin auf, so in Renaud de Fovilles "Une charogne" (2018), filmische Variation über das gleichnamige Gedicht Charles Baudelaires; vor allem aber adaptiert sie mehrfach eigene Werke: Aus "Baise-moi" (1994) wird in Co-Regie mit Coralie Trinh Thi ein kontroverser Film (2000); in ihrer Adaption des Metaromans "Bye Bye Blondie" (2004) schreitet Despentes 2011 zum Queering des hetero-amourösen Ausgangsplots. Ihr programmatisch betitelter Roman "Les Jolies Choses" (1998) wird unter dem gleichen Titel von Gilles Paquet-Brenner (2001), "Teen Spirit" (2002) als "Tel père telle fille" (2007) von Olivier de Plas adaptiert. Ihr bislang größter Erfolg, die Romantrilogie "Vernon Subutex" (2015-2017), erscheint von vornherein intermedial inspiriert: "Je pense que je n'aurais pas conçu le livre de la même façon si je ne regardais pas autant de séries", kommentiert Despentes, die zwischen "écriture romanesque" und "écriture filmique" auch etablierte Hierarchien zwischen Hoch- und Populärkultur hinterfragt. Für "politiquement […] vraiment déprimée" erklärt sie sich angesichts der von Canal+ produzierten TV-Adaption ihrer Trilogie (2019), die unter der Regie Cathy Verneys zur "vision du prolétariat par la bourgeoisie" (© Despentes) gerät. Auch in der Folge setzt Despentes sich kritisch mit der Filmindustrie auseinander, so in einem vehementen Statement anlässlich des Regie-César für "Roman fucking Polanski. Himself" (2020), aber auch in ihrem jüngsten Roman "Cher connard" (2022).
Am Beispiel des skizzierten literarisch-filmischen Corpus wird es in unserem Kurs darum gehen, die jeweiligen Strategien intermedialer Adaption in ihren ästhetischen und ideologischen Implikationen zu analysieren; in breiterer medienwissenschaftlicher Perspektive gilt es Theorie und Praxis zeitgenössischer Literaturadaption im Kontext der französischen Filmgeschichte des 20. und 21. Jh. sowie unter gesellschafts- und genderkritischem Aspekt zu reflektieren.Methoden: Einführungs-/Theoriemodule durch die LV-Leiterin; Einführung in relevante Fachliteratur und Anleitung zu weiterführender Recherche; Referate der LV-Teilnehmer*innen; kleine Lektüre-/Filmaufgaben zur Vorbereitung auf die Sitzungen; gemeinsame Analyse und Diskussion von Text-/Filmbeispielen; schriftliche Abschlussarbeit.