Universität Wien

110347 PS Aufbaumodul Literaturwissenschaftliches Proseminar - Spanisch (2010S)

'Falsas novelas': Roman und Metaroman in der spanischen Literatur des 20. Jahrhunderts - von Ramón Gómez de la Serna bis Javier Marías

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 11 - Romanistik
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Voraussetzungen lt. Studienplan: BA: Absolvierung des Grundmoduls Literaturwissenschaft; Diplom/Lehramt: Absolvierung von 310-S dringend empfohlen

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch, Spanisch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Donnerstag 11.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum ROM 3 (3B-EG-27) UniCampus Hof 8
Donnerstag 18.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum ROM 3 (3B-EG-27) UniCampus Hof 8
Donnerstag 25.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum ROM 3 (3B-EG-27) UniCampus Hof 8
Donnerstag 15.04. 13:15 - 14:45 Seminarraum ROM 3 (3B-EG-27) UniCampus Hof 8
Donnerstag 22.04. 13:15 - 14:45 Seminarraum ROM 3 (3B-EG-27) UniCampus Hof 8
Donnerstag 29.04. 13:15 - 14:45 Seminarraum ROM 3 (3B-EG-27) UniCampus Hof 8
Donnerstag 06.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum ROM 3 (3B-EG-27) UniCampus Hof 8
Donnerstag 20.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum ROM 3 (3B-EG-27) UniCampus Hof 8
Donnerstag 27.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum ROM 3 (3B-EG-27) UniCampus Hof 8
Donnerstag 10.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum ROM 3 (3B-EG-27) UniCampus Hof 8
Donnerstag 17.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum ROM 3 (3B-EG-27) UniCampus Hof 8
Donnerstag 24.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum ROM 3 (3B-EG-27) UniCampus Hof 8

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Was ist ein 'falscher' oder auch 'gefälschter' Roman? Welche - romanesken - 'Wahrheiten' hat ein 'falscher Roman' zu erzählen? Der Avantgardist Ramón Gómez de la Serna veröffentlicht zwischen 1923 und 1927 sechs 'falsas novelas': sechs 'novelas cortas', die vermeintlich authentische exotische Imaginationsräume - von New York bis China - evozieren und diese in ihrer Artifizialität, ihrer literarischen Konstruiertheit problematisieren. Der zeitgenössische Schriftsteller Javier Marías wiederum bezeichnet seine "Negra espalda del tiempo" (1998), in der er seine eigene literarische Tätigkeit und insbesondere die extravagante, von allerlei Konfusionen zwischen Leben und Literatur, Realität und Fiktion, Phantasie und Autobiographie geprägte Rezeptionsgeschichte seines an intertextuellen Referenzen von Cervantes bis Nabokov, von Puschkin bis Gómez de la Serna, von Gogol' bis Gawsworth reichen 'Oxford-Romans' "Todas las almas" (1989) reflektiert, als 'falsa novela'. Die intertextuelle Spur, die diese beiden Virtuosen des 'falschen Romans' verbindet, wollen wir gemeinsam verfolgen. Gómez de la Sernas "Seis falsas novelas" (1927 erstmals in einem Band zusammengefasst) und sein Metaroman "El Novelista" (1923/25) - "la novela de unas novelas" (F. Umbral) - sind ebenso wie Marías' "Todas las almas" und "Negra espalda del tiempo" komplexe 'metaliterarische', selbstreflexive Texte: 'Literatur über Literatur', Romane, in denen nicht 'nur' erzählt, sondern vor allem auch die 'Kunst des Romans' thematisiert, die Frage, "wie man einen (falschen) Roman macht" - um den Titel von Miguel de Unamunos metaliterarischem Klassiker "Cómo se hace una novela" (1925) zu variieren -, immer wieder aufs Neue gestellt wird. Ausgehend von diesen vier Werken werden wir in dieser LV, die zunächst eine fundierte Einführung in Methoden der narratologischen Analyse bietet, über 'novelas' und 'falsas novelas', über 'metanovelas' und 'falsas metanovelas' (um eine solche handelt es sich laut F. G. Orejas bei Marías' "Negra espalda del tiempo") nachdenken, aktuelle literaturtheoretische Konzepte von Intertextualität bzw. Transtextualität, von Metaliteratur, von Fiktion und Metafiktion, aber auch von Autobiographie und Autofiktion diskutieren.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Referat und Handout (Dt. oder Span.), schriftliche Proseminararbeit (Dt. oder Span., 10-15 Seiten), vorbereitete und reflektierte Mitarbeit.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Erweiterung und Vertiefung der im Grundmodul Literaturwissenschaft erworbenen Kenntnisse der Literaturtheorie und der Techniken wissenschaftlichen Arbeitens; Erwerb einer literaturwissenschaftlichen Terminologie (dt. / span.); Überblick über die spanische Literatur des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart im literar- und kulturhistorischen Kontext; Fähigkeit zur kritischen Auseinandersetzung mit literaturwissenschaftlichen Theorien und zur reflektierten Anwendung von literaturwissenschaftlichen Methoden; Fähigkeit zur selbständigen Ausarbeitung und Präsentation eines literaturwissenschaftlichen Themas in mündlicher und schriftlicher Form.

Prüfungsstoff

Präsentation und Diskussion literaturtheoretischer Ansätze; Einführung in relevante Fachliteratur, Anleitung zu weiterführender selbständiger Recherche; Referate, einzeln oder in Kleingruppen, je nach Wunsch und Teilnehmerzahl (eine Themenliste zur Auswahl wird angeboten, eigene Vorschläge im Rahmen der LV-Thematik sind willkommen); selbständiges Verfassen einer schriftlichen Arbeit.

Literatur

Javier Marías' "Todas las almas" und "Negra espalda del tiempo" sind in der Buchhandlung "Librería" erhältlich; in der Bibliothek des Instituts für Romanistik wird ein Handapparat eingerichtet, der u. a. Ramón Gómez de la Sernas "Seis falsas novelas" und "El Novelista" (Kopiervorlagen) enthält. Eine ausführliche Bibliographie und Ausschnitte aus weiteren relevanten literarischen und theoretischen Texten werden zu Semesterbeginn zur Verfügung gestellt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Bachelor: AM 34 C; Diplom/Lehramt: 330-S

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:33