Universität Wien

117372 SE Reform und Erneuerung (2004S)

Reform- und Erneuerungsprozesse in der Kirche des Mittelalters und der Neuzeit (= Strukturen von Geschehensverläufen I)

0.00 ECTS (2.00 SWS), UG99 Kirchengeschichte-Kath
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Zur Zeit sind keine Termine bekannt.

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Lehrveranstaltung nimmt z.B. folgende Reformvorgänge aus der Geschichte des Mittelalters bzw. der Neuzeit in den Blick:
- Gregorianische Reform
- Ordensreformen des Hoch- und Spätmittelalters (von den Benediktinern zu den Zisterziensern; spätmittelalterliche Observanz-Bemühungen)
- Seelsorgs-Reformen des Spätmittelalters (Mendikanten-Predigt; Einführung der ars moriendi; universitäre Versuche einer Predigt-Reform)
- Reformen die von Konzilien intendiert bzw. vorgenommen wurden (hier etwa besonders das 4. Laterankonzil und die Versuche von Konstanz - Pisa - Florenz)
- Reformen im Bereich des Papsttums (einerseits solche, die das Papsttum zu reformieren suchten [etwa daher Bezugnahme auf Cölestin V., aber auch z.B. auf Katharina von Siena]; und anderseits jene, die vom Papsttum ausgingen [z.B. Hadrian VI., tridentinische und nachtridentinische Reformpäpste])
- Gründung von sich um Reform bemühenden Gemeinschaften (Societas Jesu, aber auch weniger bekannte Kongregationen)
- Vom Staat her initiierte Kirchenreformen (etwa Josephinismus)
- Innerkirchliche Reformen in der Phase der Restauration
- Die Versuche der sogenannten Modernisten
- Reformen auf diözesaner Ebene nach dem 2. Weltkrieg
- Das 2. Vatikanum
- Von "unten" getragene Reformversuche des ausgehenden 20. Jahrhunderts.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Im alltäglichen Sprachgebrauch verwenden wir im Sinne der Orientierung in der Zeit Begriffe, die Langzeitprozesse beschreiben sollen (so z.B. den Begriff der Krise, des Verfalls, der Erneuerung etc.). Dabei scheint das Verständnis des damit Gemeinten nicht immer ausgeprägt, sondern eher diffus und vor allem von pejorativen bzw. bejahenden Konnotationen überformt.
Gerade der Historiker vermag aber - mit seiner Möglichkeit Vergangenes zu überblicken -den Verlauf solcher Prozesse zu erkennen.
Ziel der LV ist es daher, Strukturen solcher Geschehensabläufe zu erheben und auf diese Weise die Einordnung des jeweils aktuell Gegenwärtigen in das Gesamt eines Geschehensablaufes zu ermöglichen.
Auf diese Weise könnte der Historiker seinen Beitrag für eine Versachlichung der sogenannten Zukunftsforschung leisten.

Prüfungsstoff

- Einführung in die jeweilige Thematik
- Erarbeitung von Fragestellungen
- thesenartig vorgetragenes Referat
- schriftliche Ausfertigung (die Diskussion in der Seminarsitzung einbeziehend)

Literatur

Wolgast Eike, Reformation, in: geschichtliche Grundbegriffe. Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland, V, Stuttgart 1984, 313-360.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

WK 6.5.

Letzte Änderung: Fr 31.08.2018 08:50