117468 SE Pastorale Praxis in CZ (2004W)

Die Tschechische Republik, Österreichs nördlicher Nachbar, ist seit 1.5.2004 Mitgliedsland der Europäischen Union. Der 1. Mai war kein Abschluss der Integration, sondern vielmehr der Beginn des gemeinsamen Weges. Gegenseitiges Kennenlernen und Erfahrungsaustausch sind angesagt:
Im Rahmen des Seminars wird der Weg der katholischen Kirche Tschechiens durch die letzten Jahrzehnte vorgestellt. Die Bevölkerung dieses Landes machte in den letzten fünfzig Jahren intensive, nicht immer positive und leichte Erfahrungen (Herrschaft der Kommunisten, politische Wende und die ersten Schritte in der Demokratie), die sich auch in den Lebensvollzügen der Kirche niederschlugen. Das praktische Leben der Kirche in den sich ändernden Bedingungen (zuerst der Tschechoslowakei und dann der Tschechischen Republik) steht im Zentrum unseres Interesses.
Aus der "Schatztruhe" werden ausgewählte Fallbeispiele - wie etwa das Nebeneinander von Pfarren und halb- und nicht offiziellen Strukturen, geheim geweihte Priester und Priesterinnen, theologische Aus- und Fortbildung, kleine Gemeinschaften von Gläubigen - herausgenommen, präsentiert und einer pastoraltheologischen Reflexion unterzogen: Was gehört schon in das kirchengeschichtliche Museum? Was war prophetisch und zukunftsweisend? Was könnte für die hiesige österreichische Situation inspirativ und lehrreich sein?
Die Lehrveranstaltung findet im Rahmen des Fakultätsschwerpunktes statt und kann als Wahlfach angerechnet werden.