Universität Wien

130095 PS Literaturtheorie (PS): Schriftsteller-Poetiken (2013W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Die persönliche Anmeldung zur LV findet am Do, 19.9. von 15 bis 19 Uhr, am Fr, 20.9. von 9 bis 13 Uhr, am Mo, 23.9. von 15 bis 19 Uhr und am Di, 24.9. von 9 bis 13 Uhr bei der Studienrichtungsvertretung im 1. Stock, Sensengasse 3a statt.

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Mittwoch 02.10. 14:00 - 15:30 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
  • Mittwoch 09.10. 14:00 - 15:30 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
  • Mittwoch 16.10. 14:00 - 15:30 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
  • Mittwoch 23.10. 14:00 - 15:30 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
  • Mittwoch 30.10. 14:00 - 15:30 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
  • Mittwoch 06.11. 14:00 - 15:30 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
  • Mittwoch 13.11. 14:00 - 15:30 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
  • Mittwoch 20.11. 14:00 - 15:30 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
  • Mittwoch 27.11. 14:00 - 15:30 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
  • Mittwoch 04.12. 14:00 - 15:30 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
  • Mittwoch 11.12. 14:00 - 15:30 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
  • Mittwoch 18.12. 14:00 - 15:30 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
  • Mittwoch 08.01. 14:00 - 15:30 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
  • Mittwoch 15.01. 14:00 - 15:30 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
  • Mittwoch 22.01. 14:00 - 15:30 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
  • Mittwoch 29.01. 14:00 - 15:30 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

"Die Wissenschaft hängt schwerfällig zurück", meinte Heißenbüttel in seiner ersten Frankfurter Poetik-Vorlesung 1963, und weiter: "Das Versagen der Theorie hatte zur Folge, daß ein Teil der theoretischen Tätigkeit in die Praxis der Literatur überging, und zwar nicht nur eingeschlossen ins Werk selbst, sondern auch ausdrücklich und programmatisch."
Mittlerweile hat die akademische Theoriebildung manchen Rückstand aufgeholt, vielleicht sogar etwas zu eifrig. Unverfänglich gültig bleibt die Feststellung Hugo Friedrichs, wonach das "Zusammentreffen von Dichtung und ranggleicher (...) Reflexion über Dichtung (...) ein wesentliches Symptom der Modernität ist." Die Tradition solcher 'Autorenpoetiken' reicht freilich viel weiter zurück, beginnt spätestens mit der sogenannten Ars Poetica von Horaz und lässt sich auch anderswo verfolgen - in einem Exkurs werden wir den No-Theater-Klassiker Zeami besprechen. Hauptsächlich werden wir uns jedoch mit poetologischen Schriften von Autoren und Autorinnen des 'westlichen Kanons' beschäftigen. Nach drei einführenden Einheiten zu 1) Poetik, 2) Autorenpoetik und 3) Theorien der Autorschaft werden zwei große Themenblöcke aufgearbeitet:
I. Die Entwicklung europäischer Dramen- und Theatertheorie durch die Dramatiker selbst; vom ersten Aufbegehren gegen den Aristotelismus im 17. Jh. (Texte von Lope de Vega, Corneille und Dryden) bis zur nichtaristotelischen Poetik von Brecht und anderen engagierten, avantgardistischen oder postdramatischen Theaterentwürfen im 20. Jh. (Jelinek, Ionesco, Artaud)
II. Lyrik- und allgemeine Dichtungstheorien: Im zweiten Block werden Autorenpoetiken von Dichtern und Dichterinnen erörtert, abermals vom 17. bis ins 20 Jh. Hier dürfen freilich "die drei Begründer der modernen Lyrikpoetik" (R. Brandmeyer), Poe, Baudelaire und Mallarmé, nicht fehlen. Eine der Fragen, die wir an diese Texte herantragen werden, lautet: Was ist ein/e Dichter/in?

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Als Hauptgrundlage für die Benotung ist eine schriftliche Arbeit zum Referatsthema im Umfang von ca. 8-15 Seiten per E-Mail abzugeben. (Auch individuelle Themenwahl und Schwerpunktsetzung abseits der im PS erörterten Fragestellungen möglich). Mitarbeit und das Referat können sich positiv auf die Note auswirken.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die Studierenden sollen theoretische Texte von Schriftstellern als Quelle handhaben lernen sowie Entwicklungslinien und wiederkehrende Konzepte produktionsästhetischer Literaturtheorie erkennen.

Prüfungsstoff

Drei einführende Einheiten mit Vortrag, gemeinsamer Lektüre von Schlüsselstellen grundlegender Texte und Diskussion über die Gewichtung einiger Leitfragen. Danach werden die Texte der beiden Themenblöcke in (wenn möglich Einzel-)Referaten von den Studierenden präsentiert. Kurze Auszüge aus den zu besprechenden Poetiken werden allen Teilnehmenden vom LV-Leiter vorab zur Verfügung gestellt, um die gemeinsame Diskussion der Texte im Anschluss an die Referate zu fördern.

Literatur

Vorkenntnisse werden nicht vorausgesetzt. Bei Gelegenheit vorab in der Poetik von Aristoteles zu schmökern, kann aber nicht schaden. Ebenso empfehlenswert: zwei Texte von Roland Barthes (La mort de l'auteur / Der Tod des Autors, 1968) und Michel Foucault (Qu'est-ce qu'un auteur? / Was ist ein Autor?, 1969); beide zu finden in dem Reclam-Band "Texte zur Theorie der Autorschaft". Alle wesentlichen Texte werden aber auch in Auszügen zur Verfügung gestellt und gemeinsam erarbeitet.
Eine Bibliographie zu den im PS behandelten Themen und Autoren wird ab der ersten Einheit zur Verfügung gestellt. Wer sich einen ersten Überblick über die literarischen Theorien zahlreicher Schriftsteller machen möchte, findet kurze Zusammenfassungen von Autorenpoetiken in: Monika Schmitz-Emans u.a. (Hrsg.); Poetiken. Autoren - Texte - Begriffe, De Gruyter, Berlin, 2009/2011

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA M3

Letzte Änderung: Do 04.07.2024 00:13