132005 VO Ungarische Literaturpreise vor und nach 1989 (2019S)

Ganz dem globalen Trend entsprechend werden auch in Ungarn Kultur- und Literaturpreisverleihungen im Allgemeinen seitens der Medien relativ viel Beachtung geschenkt – eine kurze Recherche in den Archiven der führenden Tageszeitungen und Zeitschriften Ungarns bringt bereits eine reichhalte Liste an Artikeln zu dem Thema hervor. Tatsächlich hat man es heutzutage mit einer gleichsam unüberschaubaren Menge an staatlichen und privaten, von Organisationen, Vereinen oder der Industrie gestifteten oder gesponserten Kultur- und Literaturpreisen in Ungarn zu tun. Hinzu kommen die internationalen Literaturpreise – allen voran der womöglich bekannteste Preis, der Literaturnobelpreis. Das moderne ungarische Literaturpreissystem ist vergleichsweise jung und ist eng an die historisch-politischen Entwicklungen des 20. und 21. Jahrhunderts in Ungarn gekoppelt.
In der Vorlesung soll die Entstehungsgeschichte des ungarischen Literaturpreissystems nachgezeichnet werden sowie die wichtigsten Preise vorgestellt und genauer untersucht werden (Geschichte des Preises, PreisträgerInnen, Juryzusammensetzung / EntscheidungsträgerInnen, Statuten, Verleihungen, mediale Resonanz, etc.) – so ermöglicht z.B. die Untersuchung der Preisvergabeprozesse nicht nur einen kritischen Blick auf die Ansprüche einer Gesellschaft an Literatur und ihre Verfasser, sondern gibt auch Aufschluss über die Wechselbeziehungen zwischen Literatur und Politik im Fall von staatlichen Literaturpreisen oder zwischen Literaturbetrieb und Marktgeschehen im Fall von privat gesponserten Literaturpreisen. Darüberhinaus soll den Studierenden auch das notwendige theoretische Hintergrundwissen zu dem Phänomen der Literaturpreise an sich vermittelt werden, um dessen Bedeutung und Funktionsweise in vollem Maße erfassen zu können.

Methoden: multimedial gestützter Vortrag mit Präsentation