Universität Wien

133243 PS Proseminar: Kampf und Gewalt in der Wikingerzeit. Mythen, Klischees, Fakten (2021S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 33 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Der Unterricht findet vorerst digital statt.

Vergabe der Referate im März (Donnerstag, 11. März 2021, 16:45 Uhr)

Weiterer Block Mitte Juni:
Montag, 14. Juni, 16:45-18:15, 18:30-20:00
Dienstag, 15. Juni 2021, 16:45-18:15, 18:30-20:00
Mittwoch, 16. Juni 2021, 15:00-16.30, 16:45-18:15, 18:30-20:00
Donnerstag, 17. Juni 2021, 16:45-18:15, 18:30-20:00
Freitag, 18. Juni 2021, 13:15-14:45, 15:00-16:30, 16:45-18:15


Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Jeder weiß: Die Wikinger waren brutale Krieger, grausame Seeräuber und Plünderer. Mit ihren Drachenschiffen technisch überlegen, eroberten sie ferne Länder mit dem Schwert; in Bärenfelle gehüllt kämpften sie als blutrünstige Berserker und waren unverwundbar. Selbst ihre Frauen zogen als “Amazonen des Nordens” mit der Waffe in der Hand in den Kampf und verbreiteten Angst und Schrecken auf den Schlachtfeldern Europas. In der Leibgarde der byzantinischen Kaiser galten Wikinger als unverzichtbar und ihr Ruf als Kämpfer verbreitete sich bis in die Arabische Welt, waren sie doch “so groß wie Dattelpalmen”, stark, tapfer und loyal. Echte Kampfmaschienen eben. Auch die Religion der Wikinger war martialisch, ganz auf Endkampf und Untergang ausgerichtet. Ihr Paradies war ein Schlachtfeld, und selbst vor rituellen Menschenopfern schreckten die Nordleute nicht zurück. Gewalt und Blutrache dominierten die Wikinger-Gesellschaft. Und natürlich trugen sie Helme mit Hörnern.
Nicht zuletzt populäre Filmproduktionen wie Vikings, Metal-Bands wie Amon Amarth und sogar Comichefte wie Hägar der Schreckliche vermitteln eindeutige, Gewalt-dominierte Bilder der Wikingerzeit. Dass diese nicht auf reiner Phantasie beruhen, sondern auf historische, literarische und archäologische Überlieferungen zurückgreifen, ist zweifellos richtig. Wahr ist aber auch, dass die Quellen oft einseitig ausgelegt und rezipiert werden. Doch was sind Fakten, was Fiktionen? Waren die Skandinavier der Wikingerzeit tatsächlich Gewalt-affiner, grausamer und kriegerischer als andere Kulturen des frühen Mittelalters? Und was ist eigentlich ein Wikinger?
Diesen Fragen soll im geplanten Seminar im Rahmen von Referaten interdisziplinär und unter Berücksichtigung aktueller Forschungsentwicklungen nachgegangen werden, wobei neben altnordistischer Literaturwissenschaft und Archäologie auch Aspekte der Rezeptionsgeschichte und Gewaltfoschung einfließen sollen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Als Leistungsnachweis werden eine Proseminararbeit (ca. 10 Seiten) und ein Referat mit anschließender Besprechung erwartet. Der Besuch der Vorbesprechung, die Anwesenheit und aktive Beteiligung an allen Block-Sitzungen sind Voraussetzungen. Es sind maximal zwei (begründete) Abwesenheiten erlaubt. Obligatorisch ist zudem eine individuelle Sprechstunde (ggf. per E-Mail oder Telefon) im Vorfeld von Referat und Hausarbeit. Weitere Hilfsmittel werden nicht benötigt.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Folgende Leistungen werden benotet und für die Bestimmung der Gesamtnote herangezogen: Proseminararbeit (50%), Referat (50%). Besondere mündliche Mitarbeit kann ebenfalls berücksichtigt werden. Für die Benotung der Proseminararbeit gelten die »Richtlinien zur Beurteilung wissenschaftlicher Arbeiten«, die auf der Homepage der Skandinavistik eingesehen werden können. Der Gegenstand zwingt zu interdisziplinärer Betrachtung. Interesse und Bereitschaft, sich auch mit archäologischen und historischen Fragestellungen zu befassen, werden daher erwartet.

Prüfungsstoff

Prüfung = Lehrveranstaltung

Literatur

Die für die Vorbereitung der Referate und Hausarbeiten notwendige Literatur wird in den Sitzungen bzw. im Rahmen von (Fern-)Sprechstunden mitgeteilt. Als Einstieg wird empfohlen: Gordon/Kaeuper/Zurndorfer (ed.), The Cambridge World History of Violence, vol. II. Cambridge University Press 2020. [Chapter 5: "Viking Violence", by Anders Winroth]

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

SKB240

Letzte Änderung: Do 04.07.2024 00:13