Universität Wien

133342 PS Proseminar: Konsum und Kontrolle - Schwedens Alkoholpolitik in transnationaler Perspektive (2025S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

7 Termine

  • Montag 10.03. 13:15 - 16:30 Hörsaal 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 5 Hof 3
  • Montag 17.03. 13:15 - 16:30 Hörsaal 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 5 Hof 3
  • Montag 31.03. 13:15 - 16:30 Hörsaal 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 5 Hof 3
  • Montag 07.04. 13:15 - 16:30 Hörsaal 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 5 Hof 3
  • Montag 19.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 5 Hof 3
  • Montag 16.06. 13:15 - 14:45 Digital

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Das staatliche Alkoholmonopol Schwedens gilt im europäischen und selbst innernordischen Vergleich als extrem und wird oft als nationaler Sonderweg bezeichnet. Ein Blick in die Geschichte von Alkoholkonsum und -kontrolle jedoch offenbart die engen europäischen und globalen Bezüge der politischen und gesellschaftlichen Debatten um den Alkohol im Schweden des 19. und 20. Jahrhunderts. Das Proseminar befasst sich mit der Genese der restriktiven schwedischen Alkoholpolitik in Hinblick auf den Einfluss transnationaler Bewegungen wie der protestantischen Freikirchen und der Arbeiterbewegung sowie der globalen Verwissenschaftlichung der Debatte zum Thema Alkoholmissbrauch. Gleichzeitig rückt die Lehrveranstaltung auch den transnationalen Charakter der Opposition gegen das Staatsmonopol in den Fokus: die Unterlaufung staatlicher Kontrollregime durch international operierende Schmuggelnetzwerke, den Einfluss der globalen 68er-Bewegung auf die anarchischen, staatskritischen Gegenkulturen im Schweden der 1970er Jahre sowie die Infragestellung des Monopols durch marktliberale Akteure und EU-Regularien.
Didaktisches Ziel des Proseminars ist die Vermittlung und Vertiefung von fachspezifischen Grundkenntnissen wissenschaftlichen Arbeitens anhand der Diskussion von Fachliteratur und einer Bandbreite an schriftlichen, visuellen und audiovisuellen Primärquellen sowie die Einführung in transnationale und vergleichende Ansätze in der Historiographie. Inhaltlich bietet das Proseminar einen Überblick über die Geschichte transnationaler Bewegungen, die Geschichte Skandinaviens in ihren europäischen und globalen Bezügen sowie des Verhältnisses zwischen Staat und Gesellschaft im Schweden des 19. und 20. Jahrhunderts.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Leistungskontrolle erfolgt durch die Bewertung der aktiven Teilnahme und mündlichen Beiträge während der einzelnen Seminareinheiten, des im Rahmen des Proseminars abzuhaltenden Referats und der zu verfassenden schriftlichen Arbeiten.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Voraussetzung für eine positive Beurteilung sind die regelmäßige Anwesenheit (mindestens 80%), die aktive Teilnahme an der Diskussion auf Grundlage der wöchentlichen Lektüre, ein 10-minütiges Kurzreferat und die fristgerechte Einreichung einer schriftlichen Proseminararbeit (ca. 40.000 Zeichen mit Leerzeichen, 1,5-zeilig und 12 Pkt. inkl. Fußnoten, Deckblatt und Inhalts- und Literaturverzeichnis) sowie eines einseitigen Thesenpapiers zum gewählten Thema der Arbeit. Die Gesamtnote setzt sich aus den drei Teilleistungen mündliche Mitarbeit (20%), Referat (20%) und den schriftlichen Arbeiten (60%) zusammen.

Prüfungsstoff

Prüfung = Lehrveranstaltung (da prüfungsimmanent)

Literatur

Die Lektüre und Primärquellen für die einzelnen Sitzungen werden über Moodle zur Verfügung gestellt. Als allgemeine Einführung in das Thema geeignet sind folgende Titel:
Waltraud Ernst und Thomas Müller (Hrsg.), Alcohol, Psychiatry and Society: Comparative and Transnational Perspectives. Manchester: Manchester University Press 2022.
Thomas Etzemüller, „Nationalismus, Demokratie und Exklusion im schwedischen Wohlfahrtsstaat des 20. Jahrhunderts“, in Kann es demokratischen Nationalismus geben? Über den Zusammenhang zwischen Nationalismus, Zugehörigkeit und Gleichheit in Europa von 1789 bis heute, hrsg. v. Christian Jansen und Marianne Zepp. Darmstadt: wgb Academic 2021, S. 243-274
Richard F. Tomasson, „Alcohol and Alcohol Control in Sweden“, Scandinavian Studies 17, Nr. 4 (1998), S. 477-508

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

SKB340; SKE220

Letzte Änderung: Do 06.03.2025 15:46