Universität Wien

135031 VO Literaturtheorie (VO): Schöne Selbstbespiegelungen - Poetikvorlesungen berühmter Autoren (2023S)

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Details

Sprache: Deutsch

Prüfungstermine

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 09.03. 15:00 - 16:30 Hörsaal 34 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Donnerstag 16.03. 15:00 - 16:30 Hörsaal 34 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Donnerstag 23.03. 15:00 - 16:30 Hörsaal 34 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Donnerstag 30.03. 15:00 - 16:30 Hörsaal 34 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Donnerstag 20.04. 15:00 - 16:30 Hörsaal 34 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Donnerstag 27.04. 15:00 - 16:30 Hörsaal 34 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Donnerstag 04.05. 15:00 - 16:30 Hörsaal 34 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Donnerstag 11.05. 15:00 - 16:30 Hörsaal 34 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Donnerstag 25.05. 15:00 - 16:30 Hörsaal 34 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Donnerstag 01.06. 15:00 - 16:30 Hörsaal 34 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Donnerstag 15.06. 15:00 - 16:30 Hörsaal 34 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Donnerstag 22.06. 15:00 - 16:30 Hörsaal 34 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Poetikvorlesungen bilden eine eigene Gattung, ein essayistisches Zwitterwesen zwischen Literatur und Theorie, Wissenschaft und Poesie, zwischen gesprochenem Vortrag und gedrucktem Text. Namhafte Autoren (selbstverständlich umfasst dieses generische Maskulinum auch alle Autorinnen) werden gebeten, an Universitäten Vorlesungen zu halten, die sich mit poetologischen Fragen – Fragen nach dem Wesen, den Bedingungen und den Techniken von Literatur – auseinandersetzen. In welcher Art und Weise, das bleibt den Vortragenden überlassen, genauso wie die konkret behandelten Themen. Form und Inhalt sind frei – und das ist das Reizvolle daran. Jeder Autor präsentiert darin seine eigenen Zugänge zur Literatur, seine persönliche Stellungnahme zu seinem Be-Ruf als Schriftsteller.

Wir wollen uns in der Vorlesung unterschiedliche Poetikvorlesungen ansehen, wobei wir uns vor allem auf Beispiele aus den beiden ältesten Vorlesungsreihen konzentrieren werden: die Poetik-Vorlesungen an der Goethe-Universität Frankfurt (seit 1959) und die Lectures des Norton Professorship of Poetry an der Harvard University (seit 1925). Von Ingeborg Bachmann, die die erste legendäre Vorlesung in Frankfurt hielt, über Ernst Jandl, Christa Wolf, Jorge Luis Borges, Italo Calvino, Umberto Eco bis hin zu Peter Sloterdijk, Robert Menasse, Marlene Streeruwitz und Daniel Kehlmann reicht das funkelnde Spektrum der Vortragenden, die uns – mal literarischer, mal wissenschaftlicher – davon erzählen, was Literatur, dieses flüchtige Vögelchen, das im Welt-Raum der Sprache seine Nester baut, für sie bedeutet.

Es ist keine kleine Herausforderung, eine Vorlesung über Poetikvorlesungen zu halten. Wie es anlegen? Wie es anlesen? Interessant erscheint mir der Aspekt der motivischen und thematischen Wiederholungsstrukturen. Poetikvorlesungen zeichnen sich nicht nur durch eine exzessive Metareflexivität und ‚schöne Selbstbespiegelung‘ aus (→ über das Schreiben schreiben/sprechen), sie sind auch durch eine intensive Intertextualität geprägt. Die Autoren nehmen immer wieder auf ihre Vorredner Bezug, setzen sich bewusst mit der Tradition der vorausgegangenen Poetikvorlesungen auseinander. Bestimmte Fragen kehren wieder, bestimmte Bilder, Motive und Denkfiguren wiederholen sich in Variationen. Da wären zum Beispiel: die Gesellschaftskritik – die Berufung auf den Kanon – die Frage nach dem Unbewussten – Autobiographisches & Autofiktionales – der Rückblick in die Kindheit – die sprachphilosophischen Überlegungen – die Reflexionen auf Zeit und Tod – das Motiv des Gespenstischen und Phantastischen – das Bild des Fluges und der Leichtigkeit – Berichte aus der poetischen Werkstatt (Tipps und Tricks für Schreibende) – die Frage nach dem Wesen und der Aufgabe von Literatur.

Dieser Katalog wird uns wahrscheinlich ein Gerüst und Faden sein, uns im literarischen Labyrinth der Lektionen zurechtzufinden. Aber vielleicht verlieren wir uns auch darin …

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Schriftliche Prüfung in der letzten Stunde des Semesters; zwei weitere schriftliche Prüfungstermine zu Anfang und Ende des nächsten Semesters; mündliche Prüfungen ebenfalls jederzeit nach Vereinbarung möglich.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Kenntnis der vorgetragenen Inhalte und Thesen; bei der schriftlichen Prüfung gilt es, eine umfassende Frage in eineinhalb Stunden zu beantworten (Essay/Freitext); Beurteilung je nach Tiefe, Präzision und Ausführlichkeit der Beantwortung

Prüfungsstoff

Inhalte des Vortrags bzw. Zitatensammlungen zur Vorlesung (auf Moodle zu finden); je nach Interesse ergänzende Lektüre und Studium der theoretische Begleittexte (optional)

Literatur

Die wesentlichen theoretischen Texte werden auf Moodle bereitgestellt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA M3

Letzte Änderung: Do 04.07.2024 00:13