Universität Wien

135033 PS PS Lit.-Theorie: Spektren postmodernen Schreibens (2024S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Es findet ein begleitendes Tutorium statt.

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Donnerstag 07.03. 15:00 - 16:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 14.03. 15:00 - 16:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 21.03. 15:00 - 16:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 11.04. 15:00 - 16:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 18.04. 15:00 - 16:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 25.04. 15:00 - 16:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 02.05. 15:00 - 16:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 23.05. 15:00 - 16:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 06.06. 15:00 - 16:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 13.06. 15:00 - 16:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 20.06. 15:00 - 16:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 27.06. 15:00 - 16:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

»Es darf nichts Ganzes geben, man muß es zerhauen. Etwas Gelungenes, Schönes wird immer mehr verdächtig«, sinniert Thomas Bernhard 1970, auf einer Hamburger Parkbank sitzend, über seine poetologischen Ansprüche. Dieser »guerre au tout« (Lyotard 1986), die Kriegserklärung an das Ganze, nach der Krise und schließlich dem Ende der Großen Erzählungen von Fortschritt und Aufklärung, wird in der Literatur der folgenden Jahrzehnte deutliche Spuren hinterlassen.

Einig im Nein zur Totalität, »die doch nie anders als totalitär eingelöst werden kann« (Welsch 1987), vollzieht sich der Abschied von narrativen Verbindlichkeiten in der postmodernen Literatur über einen Form- und Stilpluralismus, dessen konkurrierend-inkommensurable Schreibverfahren und komplexe metafiktionale und intertextuelle Verweisstrukturen die Bedeutungssuche so weit erschweren, dass hermeneutische Unterfangen bisweilen ins Leere laufen.

Unbeeindruckt von der Diagnose, dass Definitionsversuche »notoriously unsatisfactory« (Niall 1997) ausfallen, nähert sich das Proseminar der Postmoderne als ästhetischer Praxis und kulturwissenschaftlich-philosophischem Theoriekomplex anhand von Grundlagentexten (Fiedler, Eco, Lyotard, Jameson, Hutcheon) und neuen Untersuchungen zum Verhältnis Moderne-Postmoderne-Post-Postmoderne.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Folgende Teilleistungen sind zu erbringen:

Lektüreaufgaben mit Protokoll

Präsentation mit Slides (15-20 min)

Proseminararbeit (ca. 10 Seiten) bis zum 30. September 2024, Besprechung des Exposés in der letzten Einheit

Die Zuhilfenahme von KI-Tools beim Verfassen eigenständiger Texten ist gestattet. Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann die Lehrveranstaltungsleitung Studierende zu einem Gespräch über ihre schriftlichen Arbeiten einladen.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Anwesenheit (maximal zwei unentschuldigte Fehleinheiten)

Lektüreaufgaben mit Protokoll: 25%

Präsentation mit Slides (15-20 min): 25%

Proseminararbeit (ca. 10 Seiten), inkl. Exposé: 50%

Insgesamt müssen 60 Punkte zur positiven Beurteilung der Lehrveranstaltung erreicht werden:

1 (100-90 Punkte), 2 (89-80 Punkte), 3 (79-70 Punkte), 4 (69-60 Punkte), 5 (59-0 Punkte)

Die Erbringung aller Teilleistungen ist Voraussetzung für eine positive Beurteilung. Werden einzelne Teilleistungen nicht erbracht, gilt die Lehrveranstaltung als abgebrochen. Bei Nachweis eines unvorhergesehenen, die Teilnahme verunmöglichenden Grundes ist eine Abmeldung von der Lehrveranstaltung nach Ablauf der Frist möglich.

Prüfungsstoff

Den einzelnen Teilleistungen (Lektüreprotokolle, Präsentation, Proseminararbeit) liegt die u. g. Forschungsliteratur zugrunde, die durch eigene Recherchen zu ergänzen ist.

Literatur

Burke, Seán. Authorship: From Plato to the Postmodern. A Reader. Edinburgh: Edinburgh University Press 2006.
Gibson, Andrew. Towards a Postmodern Theory of Narrative. Edinburgh: Edinburgh University Press 1996.
Horn, Mirjam. Postmodern Plagiarisms. Cultural Agenda and Aesthetic Strategies of Appropriation in US-American Literature (1970–2010). Berlin, Boston: De Gruyter 2015.
Hutcheon, Linda. A Poetics of Postmodernism: History, Theory, Fiction. New York: Routledge 1988.
Jameson, Fredric. Postmodernism, or, The Cultural Logic of Late Capitalism. Durham, NC: Duke University Press 1991.
Lyotard, Jean-François. La Condition postmoderne. Rapport sur le savoir. Paris: Minuit 1979.
Lyotard, Jean-François. Le Postmoderne expliqué aux enfants. Correspondance 1982-1985. Paris: Galilée 1986.
Nealon, Jeffrey T. Post-Postmodernism, or, The Cultural Logic of Just-in-Time Capitalism. Stanford/CA: Stanford University Press 2012.
Niall, Lucy. Postmodern Literary Theory: An Introduction. Oxford, Malden/MA: Blackwell 1997.
Nicol, Bran. The Cambridge Introduction to Postmodern Fiction. Cambridge et al.: Cambridge University Press 2009.
O’Donnell, Patrick. »Postmodern Styles. Language, Reflexivity, and Pastiche. The Cambridge Companion to Postmodern American Fiction. Hg. von Paula Geyh. Cambridge et al.: Cambridge University Press 2017. S. 148-162.
Parrish, Timothy. »History and Fiction«. The Cambridge Companion to Postmodern American Fiction. Hg. von Paula Geyh. Cambridge et al.: Cambridge University Press 2017. S. 81-96.
Rudrum, David, und Nicholas Stavris. Supplanting the Postmodern. An Anthology of Writings on the Arts and Culture of the Early 21st Century. New York et al.: Bloomsbury 2015.
Welsch, Wolfgang. Unsere postmoderne Moderne. 7. Aufl. Berlin: Akademie 2008.
Welsch, Wolfgang (Hg.). Wege aus der Moderne. Schlüsseltexte der Postmoderne-Diskussion. 2. Aufl. Berlin: Akademie 1994.
Zima, Peter. Moderne/Postmoderne. Gesellschaft, Philosophie, Literatur. 4. Aufl. Tübingen: Francke 2016.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA M3

Letzte Änderung: Mo 19.02.2024 07:05