Universität Wien

135041 PS Blumen lesen: Poetik und Rhetorik des Floralen (2023S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Bitte beachten Sie die drei Doppelsitzungen, jeweils von 9:45–12:45h, am 31.3., 28.4. und 23.6., die die ausgefallenen Termine ersetzen.

  • Freitag 10.03. 11:15 - 12:45 Hörsaal 34 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Freitag 17.03. 11:15 - 12:45 Hörsaal 34 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Freitag 24.03. 11:15 - 12:45 Hörsaal 34 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Freitag 31.03. 09:45 - 11:15 Hörsaal 34 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Freitag 31.03. 11:15 - 12:45 Hörsaal 34 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Freitag 21.04. 11:15 - 12:45 Hörsaal 34 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Freitag 28.04. 09:45 - 11:15 Hörsaal 34 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Freitag 28.04. 11:15 - 12:45 Hörsaal 34 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Freitag 05.05. 11:15 - 12:45 Hörsaal 34 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Freitag 26.05. 11:15 - 12:45 Hörsaal 34 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Freitag 16.06. 11:15 - 12:45 Hörsaal 34 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Freitag 23.06. 09:45 - 11:15 Hörsaal 34 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Freitag 23.06. 11:15 - 12:45 Hörsaal 34 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Galten Blumen in literarischen Texten lange als Zeichen insbesondere weiblicher Schönheit, Natürlichkeit und Unschuld, so ändern sie spätestens mit Charles Baudelaires Gedichtzyklus Les Fleurs du mal (1857) ihren Status. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts können sie nun auch Urbanität, Hässlichkeit und sexuelle Abweichung versinnbildlichen. Eine vergleichbare Ambivalenz des Floralen lässt sich nicht nur im Literarischen, sondern auch in der Wissenschaftsgeschichte der Botanik sowie der Theoriebildung der Moderne nachvollziehen.
Das Seminar geht in Texten zur Poetik und Rhetorik Blumen als widersprüchlichen Zeichen nach. Theoretische Auseinandersetzungen mit dem Floralen von Walter Benjamin, Georges Bataille und Elaine Scarry stehen dabei ebenso zur Diskussion wie wissenschaftshistorische Ausführungen bei Carl von Linné und Maurice Maeterlinck. Die literarischen Texte mit und über Blumen adressieren dabei das Blumen als Märchenmotiv im dark romanticism eines Nathaniel Hawthorne, reflektieren die postkolonialen Ein- und Umschreibungen von Jamaica Kincaid sowie die Auseinandersetzung mit dem Blumenwahn der deutschen Romantik in Orchis von Verena Stauffer. Neben einer Einführung in die literarische und rhetorische Tropenlehre und grundlegenden Überlegungen zum Literarischen bietet das Seminar so anhand der Konzentration auf den Bildbereich der Blumen einen diachronen Durchgang durch die Literaturgeschichte.
Methodisch präsentiert das Seminar dabei eine Bandbreite an Lektüretechniken vom close reading einzelner Gedichte über einen kulturwissenschaftlich informierten Zugang bis hin zu neueren Forschungsansätzen wie dem Ecocriticism und den literaturwissenschaftlichen Pflanzenstudien. Die Seminartexte werden von den Studierenden gründlich vorbereitet und in den Sitzungen gemeinsam diskutiert. Kurze einführende Präsentationen durch die Studierenden dienen der Diskussionslenkung. Die Seminarleiterin kontextualisiert die theoretischen und literarischen Texte und referiert sowohl allgemeine literaturwissenschaftliche Grundlagen sowie den Forschungsstand in den literatur- und kulturwissenschaftlichen Pflanzenstudien.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltungen sind grundsätzlich anwesenheitspflichtig; eine dreimalige Abwesenheit (3x2 SWS) von der LV ist erlaubt.
Für einen erfolgreichen Abschluss des Seminars sind die unten genannten Teilleistungen sowie die Abfassung einer Seminararbeit im Umfang von 10 Textseiten bis zum 31. August erforderlich. Hierzu ist eine vorherige Absprache mit der Seminarleiterin in einer Sprechstunde sowie die Einreichung eines Exposés vonnöten.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Vorausgesetzt wird die regelmäßige Teilnahme, das Interesse an der Diskussion theoretischer Texte auf Deutsch und Englisch und die Bereitschaft zur Lektüre eines kompletten Romans. Alle Teilnehmenden sind für je eine Seminarsitzung als Expert_in (ggf. in einer Gruppe) verantwortlich. Dazu gehört die Vorbereitung von drei Leitfragen zu den jeweiligen Seminartexten (vorab einzureichen über Moodle), ein knappes Impulsreferat sowie ein schriftliches Thesenpapier im Nachgang der Sitzung.
Die schriftliche Abschlussarbeit zeigt eine eigenständige Auseinandersetzung mit der Forschungsliteratur, ist sprachlich (stilistisch, orthographisch) korrekt, ansprechend formuliert und sinnvoll strukturiert.
Die Gesamtnote setzt sich aus den genannten Teilleistungen, der Beteiligung an der Seminardiskussion (zusammen 50%) sowie der schriftlichen Arbeit (50%) zusammen.

Prüfungsstoff

prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Literatur

Benjamin Bühler u. Stefan Rieger: Das Wuchern der Pflanzen: Ein Florilegium des Wissens (2009)
Claudette Sartiliot: Herbarium, Verbarium: The Discourse of Flowers (1993)
Verena Stauffer: Orchis (2018)

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA M4

Letzte Änderung: Do 04.07.2024 00:13