Universität Wien

135042 PS Tanztexte und Tänzer:innen um 1900 (2024S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
Mi 29.05. 12:30-14:00 Digital

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Update (15.2.): Das PS wird an 6 Terminen online abgehalten.

Mittwoch 06.03. 12:30 - 14:00 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
Mittwoch 13.03. 12:30 - 14:00 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
Mittwoch 20.03. 12:30 - 14:00 Digital
Mittwoch 10.04. 12:30 - 14:00 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
Mittwoch 17.04. 12:30 - 14:00 Digital
Mittwoch 24.04. 12:30 - 14:00 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
Mittwoch 08.05. 12:30 - 14:00 Digital
Mittwoch 15.05. 12:30 - 14:00 Digital
Mittwoch 22.05. 12:30 - 14:00 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
Mittwoch 05.06. 12:30 - 14:00 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
Mittwoch 12.06. 12:30 - 14:00 Digital
Mittwoch 19.06. 12:30 - 14:00 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
Mittwoch 26.06. 12:30 - 14:00 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Im künstlerischen und literarischen Diskurs um 1900 avanciert Tanz zu einer der privilegierten Metaphern für die Beschreibung kreativer Prozesse der Moderne (Brandstetter), dies resultiert nicht zuletzt aus berühmten Tänzerinnen-Schriftsteller-Bekanntschaften wie jene zwischen Loïe Fuller und Stéphane Mallarmé, Ruth St.-Denis und Hugo von Hofmannsthal oder Antonia Mercé und Paul Valéry. Zugleich treten erstmals gehäuft Tänzerinnen und Choreografinnen als Tanztheoretikerinnen auf, deren Texte bis heute erhalten sind und rezipiert werden (Russell). Seit jeher weisen Texte von Tänzer:innen und Choreograf:innen ein intermediales Problembewusstsein auf, das zu immer neuen Dynamisierungsversuchen von Texten führt, um Bewegung zu vermitteln. Im Proseminar widmen wir uns diesen sogenannten 'Tanztexten' (Thurner). Ziel ist es, anhand von ausgewählten Werken die Intermedialität von Tanztexten insbesondere hinsichtlich einer Dynamisierung des Leseerlebnisses zu untersuchen. Studierende eignen sich Fachwissen sowie Kenntnisse von kulturwissenschaftlichen und intermedialen Textanalysemodellen an und sind in der Lage, Textphänomene eigenständig im breiteren Rahmen sozialer und ästhetischer Diskurse zu kontextualisieren (PS-Arbeit). Nach einer historischen und gattungstheoretischen Einführung zu 'Tanztexten' und in Methoden der literarischen Bewegungsanalyse seitens der Seminarleiterin widmen wir uns anhand konkreter Textbeispiele von Stéphane Mallarmé, Paul Valéry, Isadora Duncan, und Loïe Fuller der thematischen und poetologischen Gestaltung von Tanz und Bewegung im Text. Dazu werden die Seminartexte von den Studierenden vorbereitet, in Referaten präsentiert und in der Sitzung gemeinsam diskutiert. Die Studierenden werden schrittweise auf das Verfassen einer PS-Arbeit zu einem selbstgewählten Thema aus dem Themenpool hingeführt und reichen dazu im Laufe des Semesters zwei kleinere schriftliche Arbeiten (Exposé mit Bibliografie, Gliederung der PS-Arbeit) ein. Umfang der Proseminararbeit 10 Seiten (ohne Deckblatt und Inhaltsverzeichnis). Verbindliche Abgabedeadline ist die letzte Sitzung.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Für einen erfolgreichen Abschluss des Seminars sind die regelmäßige Teilnahme (prüfungsimmanente LV), die unten erwähnten Teilleistungen (aktive Beteiligung an Diskussionen, kleinere schriftliche Arbeiten, Referat) sowie die eigenständige Abfassung einer Proseminararbeit im Umfang von 10 Textseiten und ihre Abgabe bis zu letzten Sitzung erforderlich. KI-Tools sind nicht erlaubt.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Der Kurs setzt eine regelmäßige Anwesenheit (max. dreimalige Abwesenheit) voraus. Von den Studierenden wird eine aktive Teilnahme in Form von Diskussionsbeteiligungen, Impulsreferaten und schriftlichen Arbeitsaufträgen erwartet. Der Kurs wird mit einer eigenständigen schriftlichen Arbeit abgeschlossen, auf die in Schritten hingeführt wird (Exposé inkl. Bibliografie, Gliederung der PS-Arbeit). Das Feedback zu den Teilleistung soll in die Abfassung der PS-Arbeit einfließen. Die Teilleistungen werden folgendermaßen gewichtet: aktive Mitarbeit (25 %), schriftliche Arbeitsaufträge und Referat (25 %), PS-Arbeit (50 %). Insgesamt werden auf alle Leistungen 100 Punkte vergeben. Ein positiver Abschluss des PS mit einem "Genügend" (4) setzt das Erreichen von 60 Punkten voraus. Für ein "Befriedigend" (3) sind mindestens 70 Punkte, für ein "Gut" (2) sind 80 Punkte und für ein "Sehr gut" (1) 90 Punkte notwendig. Die fristgerechte Abgabe der PS-Arbeit ist Voraussetzung für einen positiven Abschluss.

Prüfungsstoff

Regelmäßige aktive Teilnahme (maximal drei unentschuldigte Fehlstunden), Abgabe zweier schriftlicher Aufgaben (Exposé inkl. Bibliografie/Gliederung der PS-Arbeit); Einzel- oder Gruppenreferat; Abschlussarbeit aus einem vorgegebenen Themenpool.

Literatur

Auerbach, Erich (2021): „Figura“. In: ders.: Gesammelte Aufsätze zur romanischen Philologie. Hg. v. Matthias Bormuth und Martin Vialon, 2., erg. Aufl. Tübingen: Narr Francke Attempto, 55–90.
Birnie Danzker, Jo-Anne (Hg.) (1995): Loïe Fuller. Getanzter Jugendstil. München u.a.: Prestel.
Brandstetter, Gabriele (1995): Tanz-Lektüren. Körperbilder und Raumfiguren der Avantgarde. Frankfurt am Main: Fischer.
Brandstetter, Gabriele/Peters, Sibylle (Hg.) (2002): De figura. Rhetorik Bewegung Gestalt. München: W. Fink.
Duncan, Isadora (2008): The Dance of the Future. In: Magdalena Tzaneva (Hg.): Isadora Duncans Tanz der Zukunft. Berlin: LiDi, S. 23-31.
Fischer, Miriam (2010): Denken in Körpern. Grundlegung einer Philosophie des Tanzes. Freiburg, Br. u.a.: Alber.
Fuller, Loïe (1908): Quinze ans de ma vie. Péface d’Anatole France. Paris: Librairie Félix Juven. Online unter: https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k1116945.r=loie%20fuller%20quinze%20ans%20de%20ma%20vie?rk=21459;2. Chap. III: Comment je créai la danse serpentine (S. 21-37); Chap. VI: Lumière et danse (S. 59-70).
Fuller, Loïe (1913):Fifteen Years of a Dancer’s Life. With an Introduction by Anatole France. London: Herbert Jenkins Limited. Chap. III: How I created the Serpentine Dance (S. 25-42); Chap. VI: Light and The Dance (S. 62-72).
Meinzenbach, Sandra (2010): Neue alte Weiblichkeit: Frauenbilder und Kunstkonzepte im Freien Tanz: Loïe Fuller, Isadora Duncan und Ruth St. Denis zwischen 1891 und 1934. Marburg: Tectum-Verlag.
Montandon, Alain (Hg.) (1999): Écrire la danse. Clermont-Ferrand: Université Blaise-Pascal Centre de Recherches sur les Littératures Modernes et Contemporaines (Collection littératures).
Rakoczy, Karolina (2008): „Bewegung im Text. Tanz in Gedichten von Rilke, Lasker-Schüler und Wigman“, in: Sandra Poppe/Sascha Seiler (Hg.): Literarische Medienreflexionen. Künste und Medien im Fokus moderner und postmoderner Literatur. Berlin: Erich Schmidt, 67–83.
Russell, Tilden (2020): Dance theory. Source readings from two millennia of Western dance. New York, NY: Oxford University Press.
Torra-Mattenklott, Caroline (2016): Poetik der Figur. Zwischen Geometrie und Rhetorik: Modelle der Textkomposition von Lessing bis Valéry. Paderborn: Fink, 3-20.
Thurner, Christina (2009): Beredte Körper bewegte Seelen. Zum Diskurs der doppelten Bewegung in Tanztexten. Bielefeld: transcript Verlag.
Valéry, Paul (1953): Eupalinos oder der Architekt. Eingeleitet durch 'Die Seele und der Tanz'. Übertragen von Rainer Maria Rilke. 2. Aufl. Stuttgart: Insel-Verlag.
Valéry, Paul (1960): L’Âme et la Danse. In: ders.: Œuvres II. Hg. v. Jean Hytier. Paris: Gallimard, S. 148-176.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA M4

Letzte Änderung: Fr 01.03.2024 12:46