Universität Wien
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135046 VO VO : Tanztexte - eine literatur- und kulturwissenschaftliche Einführung (2025S)

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Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Mittwoch 26.03. 11:30 - 13:00 Digital
  • Mittwoch 02.04. 11:30 - 13:00 Hörsaal D Unicampus Hof 10 Hirnforschungzentrum Spitalgasse 4
  • Mittwoch 09.04. 11:30 - 13:00 Digital
  • Mittwoch 30.04. 11:30 - 13:00 Hörsaal D Unicampus Hof 10 Hirnforschungzentrum Spitalgasse 4
  • Mittwoch 07.05. 11:30 - 13:00 Hörsaal D Unicampus Hof 10 Hirnforschungzentrum Spitalgasse 4
  • Freitag 09.05. 09:00 - 14:00 Hörsaal D Unicampus Hof 10 Hirnforschungzentrum Spitalgasse 4
  • Mittwoch 14.05. 11:30 - 13:00 Digital
  • Mittwoch 21.05. 11:30 - 13:00 Hörsaal D Unicampus Hof 10 Hirnforschungzentrum Spitalgasse 4
  • Mittwoch 28.05. 11:30 - 13:00 Digital
  • Mittwoch 04.06. 11:30 - 13:00 Hörsaal D Unicampus Hof 10 Hirnforschungzentrum Spitalgasse 4
  • Mittwoch 11.06. 11:30 - 13:00 Hörsaal D Unicampus Hof 10 Hirnforschungzentrum Spitalgasse 4

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die literaturwissenschaftliche Beschäftigung mit Tanztexten (Thurner 2009) ermöglicht Einblicke in historisch unterschiedliche Bewertungen von Gesellschafts- und Bühnentänzen, die von sakralen Tänzen über moralisch stark kritisierte gesellschaftliche Tanzformen insbesondere hinsichtlich der Geschlechter-beziehungen bis hin zu unterschiedlichen theatralen Tänzen reicht. Zugleich präsentiert jeder Tanztext Lösungsmöglichkeiten für die Herausforderung des impliziten Medienwechsels bedingt durch das Schreiben von oder über Tanz (Russell 2020). Die Vorlesung gibt Einblick in ausgewählte Tanztexte von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart und setzt hierbei einen Schwerpunkt auf französische tanztheoretische Texte, welche vom höfischen Tanz der Frühen Neuzeit über das klassische Ballett bis zu den bahnbrechenden Stücken der Ballets Russes und Ballets Espagnoles sowie den avantgardistischen US-amerikanischen, indischen, balinesischen oder japanischen Tänzen der Pariser Bühnen reicht, da Frankreich innerhalb Europas lange Zeit als diskursprägend erachtet wird (Cramer 2009). Durch Berücksichtigung der ästhetischen Entwicklungen im Bereich des Bühnentanzes und deren Reflexion, Adaptation oder Kontrastierung in England, Deutschland, Österreich und Italien für die Zeit bis 1900 sowie der tanz- und textästhetischen Innovationen US-amerikanischer und belgischer Tänzer:innen und Choreograph:innen im 20. und 21. Jahrhundert und durch einen Einblick in die Charakterisierung des Tango Argentino als ‚nomadisch‘ wird der Blick auf Tanztexte außerhalb Frankreichs ausgeweitet.
Das Ziel der Vorlesung ist eine Einführung in die Gattung Tanztext und in literatur- und kulturwissenschaftliche Forschungsinteressen insbesondere hinsichtlich zwischenmenschlicher Beziehungen und daran geknüpfte Geschlechterbilder sowie eine Sensibilisierung nicht nur für die Kontextgebundenheit tanztheoretischer Diskurse, sondern auch für die Wechselwirkung zwischen Schrift- und Schreibformaten und Tanzästhetik im historischen Wandel. Die Inhalte der Vorlesung werden durch Vortrag der Lehrveranstaltungsleiterin vermittelt und anhand ausgewählter Textauszüge interaktiv mit den Studie¬renden diskutiert.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Schriftliche Abschlussklausur in der letzten Sitzung. Weitere schriftliche Prüfungstermine nach Vereinbarung (im Juli und im September). Hilfsmittel sind nicht erlaubt.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Kenntnis der vorgetragenen Inhalte und Thesen. Bei der schriftlichen Prüfung gilt es, die Fragen in eineinhalb Stunden in Form eines Essays/Freitextes zu beantworten. Beurteilung je nach Tiefe, Präzision und Ausführlichkeit der Beantwortung der Fragen der Klausur. Für die Klausur werden insgesamt 100 Punkte vergeben. Für einen positiven Abschluss mit „Genügend“ (4) müssen mind. 60 Punkte der möglichen 100 Punkte erreicht werden, für ein „Befriedigend“ (3) mind. 70 Punkte, für ein „Gut“ (2) mind. 80 Punkte und für ein „Sehr gut“ (1) mind. 90 Punkte.

Prüfungsstoff

Grundlage der Klausur sind das Skriptum und die Folien der Vorlesung, letztere werden auf Moodle zur Verfügung gestellt. Ergänzende Lektüren und theoretische Begleittexte können optional für eine Vertiefung studiert werden.

Literatur

Aurnhammer, Achim/Schnitzer, Günter (Hgg.) (2009): Der Tanz in den Künsten 1770 - 1914. Freiburg Br. Wien [u.a.]: Rombach (Rombach Wissenschaften : Reihe Scenae, 10).
Brandstetter, Gabriele (Hg.) (1993): Aufforderung zum Tanz: Geschichten und Gedichte. Stuttgart: Reclam.
Brandstetter, Gabriele /Wulf, Christopher (Hg.) (2007): Tanz als Anthropologie. München: Fink.
Brandstetter, Gabriele (2015): Poetics of Dance. Body, Image, and Space in the Historical Avant-Gardes. Oxford, New York: Oxford Univ. Press.
Cramer, Franz Anton (2009): Bewegungserkenntnis. Zu einigen Modellen, dem Kinetischen gerecht zu werden. In: Huschka, Sabine (Hg.): Wissenskultur Tanz. Historische und zeitgenössische Vermittlungsakte zwischen Praktiken und Diskursen. Bielefeld: Transcript, 133-143.
Dahms, Sibylle (2010): Der konservative Revolutionär. Jean Georges Noverre und die Ballettreform des 18. Jahrhunderts. München: epodium (derra dance research, 4).
Foster, Susan Leigh (1998): Choreography & Narrative. Ballet's Staging of Story and Desire. Bloomington: Indiana University Press.
Franko, Mark (2015): Dance as text. Ideologies of the Baroque Body. Revised Edition. Oxford: Oxford University Press.
Huschka, Sabine (2020): Choreographierte Körper im Theatron. Auftritte und Theoria ästhetischen Wissens. München: epodium.
Jeschke, Claudia (1983): Tanzschriften. Ihre Geschichte und Methode. Die illustrierte Darstellung eines Phänomens von den Anfängen bis zur Gegenwart. Bad Reichenhall: Comes-Verl. (Publikationen des Instituts für Musikwissenschaft der Universität Salzburg Derra de Moroda Dance Archives Tanzforschungen, 2).
Jones, Susan (2013): Literature, Modernism, and Dance. Oxford: University Press.
Müller-Farguell, Roger W. (1995): Tanz-Figuren. Zur metaphorischen Konstitution von Bewegungen in Texten. Schiller, Kleist, Heine, Nietzsche. München: Fink.
Nachtergael, Magali/Toth, Lucille (Hg.) (2015): Danse contemporaine et littérature. Entre fictions et performances écrites. Pantin: Centre National de la Danse (Recherches).
Ring, Weijie (2022): Tanz in der Literatur. Zum kulturgeschichtlichen und ästhetischen Wandel in der Sattelzeit (1750–1850). Berlin, Boston: De Gruyter (Hermaea, Neue Folge, Band 157).
Rothenberger, Eva / Ladevèze, Charlotte (Hgg.): Écrire la danse et danser l’écrit. Schriftsteller, Tänzer und Choreographen zwischen den Künsten. Écrivains, danseurs et chorégraphes entre les arts. Berlin: De Gruyter, 2023.
Russell, Tilden (2020): Dance theory. Source readings from two millennia of Western dance. New York, NY: Oxford University Press.
Thurner, Christina (2009): Beredte Körper – bewegte Seelen. Zum Diskurs der doppelten Bewegung in Tanztexten. Bielefeld: transcript Verlag.
Thurner, Christina (2024): Erinnerungen tanzen. Autobiografien als Quellen der Tanzhistoriografie. Bielefeld: transcript Verlag.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA M4; MA M3

Letzte Änderung: Fr 24.01.2025 17:26