Universität Wien

135052 PS Sozialgeschichte der Lit. (PS): Die Autobiografie (2020S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Dienstag 03.03. 09:30 - 11:00 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
  • Dienstag 10.03. 09:30 - 11:00 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
  • Dienstag 17.03. 09:30 - 11:00 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
  • Dienstag 24.03. 09:30 - 11:00 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
  • Dienstag 31.03. 09:30 - 11:00 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
  • Dienstag 21.04. 09:30 - 11:00 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
  • Dienstag 28.04. 09:30 - 11:00 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
  • Dienstag 05.05. 09:30 - 11:00 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
  • Dienstag 12.05. 09:30 - 11:00 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
  • Dienstag 19.05. 09:30 - 11:00 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
  • Dienstag 26.05. 09:30 - 11:00 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
  • Dienstag 09.06. 09:30 - 11:00 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
  • Dienstag 16.06. 09:30 - 11:00 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
  • Dienstag 23.06. 09:30 - 11:00 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
  • Dienstag 30.06. 09:30 - 11:00 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die LV setzt es sich zum Ziel, die Gattung Autobiografie aus dem Blickwinkel der Gender Studies zu beleuchten, wobei v. a. Produktions-, Publikations- und Rezeptionsbedingungen im Fokus stehen werden, die sich aufgrund der geschlechtsspezifisch unterschiedlichen (literarischen) Sozialisation, Rechtslage und Lebensweise vom 18. bis ins 20. Jahrhundert mitunter für Autorinnen und Autoren unterschiedlich gestalten können. Zu berücksichtigen ist in diesem Kontext außerdem, dass die androzentrische Vorgangsweise der traditionellen Literaturwissenschaft, in deren Rahmen dieses Genre fast ausschließlich von männlichen Theoretikern definiert wurde, zu einem weitgehenden Ausschluss autobiografischer Texte von Frauen geführt hat. Wir wollen in der Lehrveranstaltung deshalb zunächst die Gründe für diesen Ausschluss herausarbeiten und uns mit theoretischen Konzepte von Philippe Lejeune („pacte autobiographique“), Paul de Man (Autobiografie als Lese- bzw. Verstehensfigur) und Judith Butler (Performativität) beschäftigen. Anschließend wird jeweils eine Einheit den folgenden Primärtexten gewidmet sein: Jean-Jacques Rousseaus „Les confessions“ (1769/1782-88), Louise d’Epinays „Histoire de Madame de Montbrillant“ (1818/1951), Sophie von La Roches „Mad. L- an Melusine“ (In: „Melusinens Sommer-Abende“) (1806), Johann Wolfgang von Goethes „Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit“ (1811-1833), George Sands „Histoire de ma vie“ (1855), Friedrich Nietzsches „Ecce Homo“ (1888/1908), Gertrude Steins „The Autobiography of Alice B. Toklas“ (1933), H. G. Wells’ „Experiment in Autobiography“ (1934), Lou Andreas-Salomés „Lebensrückblick“ (1951/1994), Simone de Beauvoirs „Mémoires d’une jeune fille rangée“ (1958) und Jean-Paul Sartres „Les mots“ (1964).

Methodisch wird den meisten Einheiten gemeinsam sein, dass es zunächst einen einleitenden Vortrag der LV-Leiterin gibt, auf den eine Beschäftigung mit den jeweiligen Pflichtlektüretexten (Ausschnitte aus den oben aufgelisteten Werken / ca. 10 Seiten pro Einheit) folgt. Diese sollen in Kleingruppen analysiert und diskutiert werden, wobei jene Studierenden, die sich schwerpunktmäßig mit dem jeweiligen Thema beschäftigen, die Diskussionen leiten und anschließend die Ergebnisse im Plenum präsentieren.
Die Powerpointpräsentationen zu den Vorträgen der Lehrveranstaltungsleiterin, Literaturhinweise usw. werden auf der Lernplattform Moodle zur Verfügung gestellt.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- Mitarbeit / Diskussionsbeteiligung
- (mit der LV-Leiterin vorbesprochene) Diskussionsleitung zu einem Text der Pflichtlektüre und Präsentation der Ergebnisse im Plenum
- wissenschaftliche Hausarbeit (15 Seiten)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Neben guten Englischkenntnissen wird die Bereitschaft vorausgesetzt, sich auf Fragestellungen aus dem Bereich der Gender Studies einzulassen.
Französischkenntnisse sind vorteilhaft, aber nicht Bedingung – bei allen französischen Pflichtlektüretexten steht eine Übersetzung zur Verfügung.

Benotung:
- Mitarbeit (15%)
- Lektüre der Pflichttexte bis zum angegebenen Termin und Beteiligung an den Diskussionen dazu (22%)
- Vorbereitung von Diskussionsfragen und deren Vorbesprechung mit der LV-Leiterin (6%)
- Diskussionsleitung (7%)
- Verfassen einer wissenschaftlichen Hausarbeit zu einem der im Proseminar behandelten Schwerpunktthemen im Umfang von 15 Seiten (Abgabetermin: 31. August 2020 per E-Mail) (50%)

HOME-LEARNING-PHASE
- Prüfungsmodalitäten und Notenschlüssel bleiben aufrecht
- alle mündlichen Prüfungsleistungen (Beteiligung an Diskussionen / Vorbesprechungen / Diskussionsleitungen) erfolgen in schriftlicher Form und werden über Moodle organisiert

Prüfungsstoff

Vorträge, Gruppenarbeiten, Pflichtlektüretexte, eigene Recherchen

Literatur

PRIMÄRLITERATUR (in von der LV-Leiterin zur Verfügung gestellten Auszügen zu lesen)
Andreas-Salomé, Lou: Lebensrückblick. Grundriß einiger Lebenserinnerungen. [Aus dem Nachlaß hg. v. Ernst Pfeiffer]. Zürich: Niehans; Wiesbaden: Insel-Verl. 1951.
Beauvoir, Simone de: Mémoires d’une jeune fille rangée. [Réimpr.]. [Paris]: Gallimard 1959.
Epinay, Louise Florence Pétronille Tardieu D’Esclavelles d’: Les contre-confessions. Histoire de Madame de Montbrillant. Préf. Elisabeth Badinter. Notes de Georges Roth. Rev. par Elisabeth Badinter. (Le temps retrouvé, 55). Paris: Mercure de France 1989.
Goethe, Johann Wolfgang von: Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit. (Gedenkausgabe der Werke, Briefe und Gespräche / Johann Wolfgang Goethe, 10). Zürich: Artemis-Verl. 1948
La Roche, Sophie von: Melusinens Sommer-Abende. Hg. von Christoph Martin Wieland. Nachdr. d. Ausg. v. 1806. Eschborn: Klotz 1992.
Nietzsche, Friedrich: Ecce homo. Wie man wird, was man ist. Mit einem Nachw. v. Volker Gerhardt. 5. Aufl. (Kleine Bibliothek der Weltweisheit, 9). München: Dt. Taschenbuch Verl., Beck 2009.
Rousseau, Jean-Jacques: Les confessions. Postface de Pierre-Paul Clément. Reprod. du ms. de Neuchâtel. Lausanne: Bibl. Romande 1973.
George Sand: Oeuvres autobiographiques. Vol. 2. Histoire de ma vie, IVe partie (chapitre VIII-XV) - Ve partie. Lettres d'un voyageur. Un hiver à Majorque. Journal intime destiné à Musset, etc. Texte établi, présenté et annoté par Georges Lubin. (Bibliothèque de la Pléiade, 227). [Paris]: Gallimard 1978
Sartre, Jean-Paul: Les mots. (Collection Folio, 607). [Paris]: Gallimard 2011.
Stein, Gertrude: The autobiography of Alice B. Toklas. New York, NY: Random House 1960.
Wells, H. G.: Experiment in autobiography. Discoveries and conclusions of a very ordinary brain (since 1866). London: Gollancz 1934.

SEKUNDÄRLITERATUR wird in der Lehrveranstaltung bekannt gegeben

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA M5

Letzte Änderung: Do 04.07.2024 00:13