Universität Wien

135052 PS Geschlechterordnung im literarischen Feld (18. Jahrhundert) (2023W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Montag 02.10. 13:30 - 15:00 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
Montag 09.10. 13:30 - 15:00 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
Montag 16.10. 13:30 - 15:00 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
Montag 23.10. 13:30 - 15:00 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
Montag 30.10. 13:30 - 15:00 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
Montag 06.11. 13:30 - 15:00 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
Montag 13.11. 13:30 - 15:00 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
Montag 20.11. 13:30 - 15:00 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
Montag 27.11. 13:30 - 15:00 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
Montag 04.12. 13:30 - 15:00 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
Montag 11.12. 13:30 - 15:00 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
Montag 08.01. 13:30 - 15:00 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
Montag 15.01. 13:30 - 15:00 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
Montag 22.01. 13:30 - 15:00 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
Montag 29.01. 13:30 - 15:00 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Lehrziel des Proseminars ist es, die Auswirkungen der sich im 18. Jahrhundert maßgeblich verändernden Geschlechterordnung auf das literarische Feld herauszuarbeiten und dadurch ein Bewusstsein für die geschlechtsspezifisch unterschiedlichen Schreib-, Publikations- und Rezeptionsbedingungen von Autor:innen in Deutschland, Frankreich und England zu schaffen.

Inhaltlich wollen wir uns in der Lehrveranstaltung im Anschluss an eine Einführung in die Gender Studies sowie in die Feldtheorie Pierre Bourdieus mit folgenden Themenschwerpunkten beschäftigen:
- Johann Christoph Gottscheds Tragödie „Sterbender Cato“ (1732) im Vergleich mit dem Trauerspiel „Panthea“ (1745) seiner Gattin Luise Gottsched, die beide in der von ersterem herausgegebenen „Deutschen Schaubühne“ erschienen sind
- Jean-Jacques Rousseaus auch von Schriftstellerinnen stark rezipierten Romanen „Julie“ (1761) und insbesondere „Émile“ (1762), dessen 5. Buch weitreichende Auswirkungen auf das zeitgenössische Geschlechterrollenverständnis hat
- Sophie von La Roches „Geschichte des Fräuleins von Sternheim“ (1771), dem ersten erfolgreichen deutschsprachigen (Brief-)Roman einer Autorin, herausgegeben von Christoph Martin Wieland, und dessen „Geschichte des Agathon“ (1766/67), dem ersten deutschen Bildungsroman
- dem Ehepaar Mary Wollstonecraft und William Godwin, die sich in ihren theoretischen Texten „A Vindication of the Rights of Woman“ (1791) und „An Enquiry concerning Political Justice“ (1793) mit der gesellschaftlichen Prägung des Menschen auseinandersetzen (wobei Wollstonecraft ein Geschlechtermodell der Gleichheit entwirft, das sich aber nicht durchsetzen setzen kann) sowie mit deren Romanen „Mary“ (1787) und „St. Leon“ (1799)

Methodisch wird den meisten Einheiten gemeinsam sein, dass es zunächst einen einleitenden Vortrag der LV-Leiterin gibt, auf den eine Beschäftigung mit den jeweiligen Pflichtlektüretexten folgt. Diese sollen in Kleingruppen analysiert und diskutiert werden, wobei jene Studierenden, die sich schwerpunktmäßig mit dem jeweiligen Thema beschäftigen, die Diskussionen leiten und anschließend die Ergebnisse im Plenum präsentieren sollen.
Die Powerpointpräsentationen zu den Vorträgen der Lehrveranstaltungsleiterin, Literaturhinweise usw. werden auf der Lernplattform Moodle zur Verfügung gestellt.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Folgende Teilprüfungsleistungen müssen für eine positive Gesamtnote erbracht werden:
- regelmäßige Mitarbeit
- wöchentliche Abgabe von Kommentaren zur Pflichtlektüre
- (mit der LV-Leiterin vorbesprochene) Diskussionsleitung zu einem Text der Pflichtlektüre
- regelmäßige Beteiligung an den Diskussionen in Kleingruppen
- selbständiges Verfassen einer wissenschaftliche Hausarbeit (10 Seiten Fließtext)

KI-Tools sind als Hilfsmittel nicht erlaubt!

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Neben guten Englischkenntnissen wird die Bereitschaft vorausgesetzt, sich auf Fragestellungen aus dem Bereich der Gender Studies einzulassen! Französischkenntnisse sind von Vorteil, aber keine Bedingung, da die Texte in Übersetzungen zur Verfügung gestellt werden.

Maßgeblich für die Benotung sind folgende Punkte:
- Mitarbeit (15 Punkte)
- Pflichttexte: fristgerechte Abgabe der Kommentare und Beteiligung an den Diskussionen (30 P.)
- Vorbereitung von Diskussionsfragen und deren Vorbesprechung mit der LV-Leiterin (5 P.)
- Diskussionsleitung (10 P.)
- fristgerechte Abgabe einer wissenschaftlichen Hausarbeit zu einem der im Proseminar behandelten Schwerpunktthemen im Umfang von 10 Seiten (per E-Mail) (40 P.)

Notenschlüssel: sehr gut: 100-87 P., gut: 86-75 P., befriedigend: 74-63 P., genügend: 62-51 P., nicht genügend: 50-0 P.

Prüfungsstoff

regelmäßige Teilnahme (2x unentschuldigtes Fehlen ist gestattet, Ersatzleitungen sind nach Vereinbarung zu erbringen), Kommentare zur Pflichtlektüre, Diskussionsleitung, Diskussionsbeteiligung, wissenschaftliche Hausarbeit

Literatur

Bourdieu, Pierre: Les règles d’art. Genèse et structure du champ littéraire. Paris: Éditions Seuil 1992.
Godwin, William: An enquiry concerning political justice and its influence on general virtue and happiness. Ed. and abridged by Raymond A. Preston. New York, NY: Knopf 1926.
ders.: St. Leon. A Tale of the Sixteenth Century. New York: Arno Press 1972.
Gottsched, Johann Christoph: Der Sterbende Cato. In: ders.: Die deutsche Schaubühne. Bd. 1. Mit e. Nachw. v. Horst Steinmetz. Stuttgart: Metzler 1972, S. 173-290.
Gottsched, Luise Adelgunde Victorie: Panthea, Ein Trauerspiel, in fünf Aufzügen. In: Johann Christoph Gottsched: Die deutsche Schaubühne. Bd. 5. Mit e. Nachw. v. Horst Steinmetz. Stuttgart: Metzler 1972, S. 41-66.
La Roche, Sophie von: Geschichte des Fräuleins von Sternheim. Hg. v. Barbara Becker-Cantarino. Stuttgart: Reclam 2006.
Rousseau, Jean-Jacques: Émile ou de l’éducation. Paris (u.a.): Bordas 1973.
ders.: Julie ou La nouvelle Héloïse. Lettres de deux amants habitants d’une petite ville au pied des Alpes. Paris: Garnier 1978.
Schößler, Franziska / Wille, Lisa: Einführung in die Gender Studies. Unter Mitarbeit v. Lucas Alt u. Sarah Thiery. 2., aktualisierte, überarbeitete u. erweiterte Auflage. Berlin, Boston: Walter de Gruyter 2022.
Wieland, Christoph Martin: Geschichte des Agathon. Hg. v. Klaus Schaefer. Berlin: Akademie-Verl. 1961.
Wollstonecraft, Mary: A vindication of the rights of men, in a letter to the right honourable Edmund Burke; occasioned by his reflections on the revolution in France. And a vindication of the rights of woman, with strictures on political and moral subjects. Peterborough (u.a.): Broadview Press 1997.
dies.: Mary, a fiction and the wrongs of woman. Ed. with an introd. by Gary Kelly. London (u.a.): Oxford University Press 1976.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA M5

Letzte Änderung: Di 29.08.2023 17:47