Universität Wien

135052 PS Die Autobiografie (2024W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Montag 07.10. 13:30 - 15:00 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
  • Montag 14.10. 13:30 - 15:00 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
  • Montag 28.10. 13:30 - 15:00 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
  • Montag 04.11. 13:30 - 15:00 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
  • Montag 11.11. 13:30 - 15:00 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
  • Montag 18.11. 13:30 - 15:00 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
  • Montag 25.11. 13:30 - 15:00 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
  • Montag 02.12. 13:30 - 15:00 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
  • Montag 09.12. 13:30 - 15:00 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
  • Montag 16.12. 13:30 - 15:00 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
  • Montag 13.01. 13:30 - 15:00 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
  • Montag 20.01. 13:30 - 15:00 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
  • Montag 27.01. 13:30 - 15:00 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Das Proseminar setzt es sich zum Ziel, die Gattung Autobiografie aus dem Blickwinkel der Gender Studies zu beleuchten, wobei v. a. Produktions-, Publikations- und Rezeptionsbedingungen im Fokus stehen werden, die sich aufgrund der geschlechtsspezifisch unterschiedlichen (literarischen) Sozialisation, Rechtslage und Lebensweise vom 18. bis ins 20. Jahrhundert mitunter für Autorinnen und Autoren unterschiedlich gestalten können. Zu berücksichtigen ist in diesem Kontext außerdem, dass die androzentrische Vorgangsweise der traditionellen Literaturwissenschaft, in deren Rahmen dieses Genre fast ausschließlich von männlichen Theoretikern definiert wurde, zu einem weitgehenden Ausschluss autobiografischer Texte von Frauen geführt hat.

Wir wollen im Proseminar zunächst die Gründe für den Ausschluss von Autobiografinnen herausarbeiten und uns mit theoretischen Konzepten von Philippe Lejeune („pacte autobiographique“), Paul de Man (Autobiografie als Lese- bzw. Verstehensfigur) und Judith Butler (Performativität) beschäftigen. Anschließend wird jeweils eine Einheit den folgenden Primärtexten gewidmet sein: Jean-Jacques Rousseaus „Les confessions“ (1769/1782-88), Sophie von La Roches „Mad. L- an Melusine“ (In: „Melusinens Sommer-Abende“) (1806), Johann Wolfgang von Goethes „Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit“ (1811-1833), George Sands „Histoire de ma vie“ (1855), Friedrich Nietzsches „Ecce Homo“ (1888/1908), Gertrude Steins „The Autobiography of Alice B. Toklas“ (1933), H. G. Wells’ „Experiment in Autobiography“ (1934), Lou Andreas-Salomés „Lebensrückblick“ (1951/1994), Simone de Beauvoirs „Mémoires d’une jeune fille rangée“ (1958) und Jean-Paul Sartres „Les mots“ (1964).
Methodisch wird den meisten Einheiten gemeinsam sein, dass es zunächst einen einleitenden Vortrag der LV-Leiterin gibt, auf den eine Beschäftigung mit den jeweiligen Pflichtlektüretexten folgt. Diese sollen in Kleingruppen analysiert und diskutiert werden, wobei jene Studierenden, die sich schwerpunktmäßig mit dem jeweiligen Thema beschäftigen, die Diskussionen leiten und anschließend die Ergebnisse im Plenum präsentieren sollen.
Die Powerpointpräsentationen zu den Vorträgen der Lehrveranstaltungsleiterin, Literaturhinweise usw. werden auf der Lernplattform Moodle zur Verfügung gestellt.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Folgende Teilprüfungsleistungen müssen für eine positive Gesamtnote erbracht werden:
regelmäßige Mitarbeit
wöchentliche Abgabe von Kommentaren zur Pflichtlektüre
(mit der LV-Leiterin vorbesprochene) Diskussionsleitung zu einem Text der Pflichtlektüre
regelmäßige Beteiligung an den Diskussionen in Kleingruppen
selbständiges Verfassen einer wissenschaftliche Hausarbeit (10 Seiten Fließtext)

KI-Tools sind als Hilfsmittel nicht erlaubt!

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Neben guten Englischkenntnissen wird die Bereitschaft vorausgesetzt, sich auf Fragestellungen aus dem Bereich der Gender Studies einzulassen. Französischkenntnisse sind von Vorteil, aber keine Bedingung, da die Texte in Übersetzungen zur Verfügung gestellt werden.

Maßgeblich für die Benotung sind folgende Punkte:
Mitarbeit (14 Punkte)
Pflichttexte: fristgerechte Abgabe der Kommentare und Beteiligung an den Diskussionen (30 P.)
Vorbereitung von Diskussionsfragen und deren Vorbesprechung mit der LV-Leiterin (6 P.)
Diskussionsleitung (10 P.)
fristgerechte Abgabe einer wissenschaftlichen Hausarbeit zu einem der im Proseminar behandelten Schwerpunktthemen im Umfang von 10 Seiten Fließtext (per E-Mail) (40 P.)
Notenschlüssel: sehr gut: 100-87 P., gut: 86-75 P., befriedigend: 74-63 P., genügend: 62-51 P., nicht genügend: 50-0 P.

Prüfungsstoff

regelmäßige Teilnahme (2x unentschuldigtes Fehlen ist gestattet, Ersatzleitungen sind nach Vereinbarung zu erbringen), Kommentare zur Pflichtlektüre, Diskussionsleitung, Diskussionsbeteiligung, wissenschaftliche Hausarbeit

Literatur

Andreas-Salomé, Lou: Lebensrückblick. Grundriß einiger Lebenserinnerungen. [Aus dem Nachlaß hg. v. Ernst Pfeiffer]. Zürich: Niehans; Wiesbaden: Insel-Verl. 1951.
Beauvoir, Simone de: Mémoires d’une jeune fille rangée. [Réimpr.]. [Paris]: Gallimard 1959.
Butler, Judith: Bodies That Matter. On the Discursive Limits of “Sex”. New York (u.a.): Routledge 1993.
dies.: Gender Trouble. Feminism and the Subversion of Identity. New York, London: Routledge 1990.
Goethe, Johann Wolfgang von: Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit. (Gedenkausgabe der Werke, Briefe und Gespräche / Johann Wolfgang Goethe, 10). Zürich: Artemis-Verl. 1948.
La Roche, Sophie von: Melusinens Sommer-Abende. Hg. v. Christoph Martin Wieland. Nachdr. d. Ausg. v. 1806. Eschborn: Klotz 1992.
Lejeune, Philippe: Le pacte autobiographique. Paris: Éds. du Seuil. Repr. [19]82.
Man, Paul de: Autobiography as De-facement. In: ders.: The Rhetoric of Romanticism. New York, NY (u.a.): Columbia Univ. Press 1984, S. 67-81.
Nietzsche, Friedrich: Ecce homo. Wie man wird, was man ist. Mit einem Nachw. v. Volker Gerhardt. 5. Aufl. (Kleine Bibliothek der Weltweisheit, 9). München: Dt. Taschenbuch Verl., Beck 2009.
Rousseau, Jean-Jacques: Les confessions. Postface de Pierre-Paul Clément. Reprod. du ms. de Neuchâtel. Lausanne: Bibl. Romande 1973.
George Sand: Oeuvres autobiographiques. Vol. 2. Histoire de ma vie, IVe partie (chapitre VIII-XV) - Ve partie. Lettres d’un voyageur. Un hiver à Majorque. Journal intime destiné à Musset, etc. Texte établi, présenté et annoté par Georges Lubin. (Bibliothèque de la Pléiade, 227). [Paris]: Gallimard 1978.
Sartre, Jean-Paul: Les mots. (Collection Folio, 607). [Paris]: Gallimard 2011.
Stein, Gertrude: The autobiography of Alice B. Toklas. New York, NY: Random House 1960.
Wells, H. G.: Experiment in Autobiography. Discoveries and Conclusions of a Very Ordinary Brain (since 1866). London: Gollancz 1934.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA M5

Letzte Änderung: Sa 17.08.2024 18:05