Universität Wien

135113 SE Bachelorarbeit: Ecocriticism (2023S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Freitag 03.03. 13:00 - 14:30 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
  • Freitag 10.03. 13:00 - 14:30 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
  • Freitag 17.03. 13:00 - 14:30 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Freitag 24.03. 13:00 - 14:30 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
  • Freitag 31.03. 13:00 - 14:30 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Freitag 21.04. 13:15 - 14:45 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Freitag 28.04. 13:00 - 14:30 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
  • Freitag 05.05. 13:00 - 14:30 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
  • Freitag 12.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Freitag 19.05. 13:00 - 14:30 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
  • Freitag 26.05. 13:00 - 14:30 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
  • Freitag 02.06. 13:15 - 14:45 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Freitag 09.06. 13:00 - 14:30 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
  • Freitag 16.06. 13:15 - 14:45 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Freitag 23.06. 13:00 - 14:30 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
  • Freitag 30.06. 13:00 - 14:30 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Die Studierenden sollen die theoretischen Grundlagen des Ecocriticism beherrschen und ihre Konzepte auf literarische Texte des 20. Jahrhunderts anwenden können. Darüber hinaus sollen sie ein kritisches Verständnis der modernen Kultur-Natur-Dichotomie sowie für ökologische bzw. ökologistische Fragestellungen in literarischen Naturnarrativen entwickeln.

Die LV beschäftigt sich mit Repräsentationen der Natur in literarischen Texten der deutsch-, englisch- und französischsprachigen Literatur und führt in das Paradigma einer ökologisch inspirierten Literaturwissenschaft ein, die Ende der 1980er-Jahre in den USA begründet wurde und seither unter der Bezeichnung Ecocriticism bzw. seltener: Ökokritik praktiziert wird. Angereichert durch Erkenntnisse benachbarter geisteswissenschaftlicher Disziplinen sowie der Naturwissenschaften, fokussiert dieser Ansatz das problematische Verhältnis von Kultur und Natur anhand literarischer Texte und stellt darüber hinaus zivilisationskritische Fragen.

Im theoretischen Teil der LV werden die konzeptuellen und terminologischen Grundlagen des Ecocriticism und ihre verschiedenen thematischen Felder vorgestellt. Dazu zählen Umweltphilosophie (insbesondere Naturethik), Landschaftsästhetik, die Tradition der pastoralen Literatur, der Wildnisdiskurs, Tier-Narrative, ökologische Utopien und Dystopien etc. Ebenso werden die Entstehung und Entwicklung der ökologischen Krise in wissenschaftshistorischer Sicht und die Umcodierung des Naturbildes im Zuge des technisch-wissenschaftlichen Fortschritts der Moderne diskutiert.

Vorträge durch den Lehrveranstaltungsleiter, gemeinsame Lektüre ökokritischer Impulstexte, Referate und Diskussion sollen die Reflexion über Repräsentationen der ökologischen Krise in der Literatur des 20. Jahrhunderts sowie die eigenständige Auseinandersetzung mit der Theorie des Ecocriticism fördern.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Leistung wird auf Basis der mündlichen und schriftlichen Beiträge der Studierenden ermittelt:
1. Jede/r Teilnehmer/in hat eine Seminararbeit im Umfang von mindestens 20 Seiten Fließtext (Schriftgröße 12, Zeilenabstand 1,5) zu einem selbst gewählten Thema unter Zuhilfenahme der einschlägigen Primär- und Sekundärliteratur zu verfassen.
2. Ferner ist ein Referat zum Thema der Seminararbeit zu halten, das aus einer 30-minütigen PowerPoint-Präsentation besteht. Ein Handout, auf dem sich u. a. eine Kurzbibliografie befindet, ist bereitzustellen.
Wer hingegen nicht referieren möchte, kann stattdessen einen Kurzessay zu einem Titel von der Referatsliste verfassen. Dabei ist ein für die Poetik der Autobiografie relevanter Einzelaspekt unter Einbeziehung der Sekundärliteratur zu analysieren (Bsp.: „Zum Wildnisbegriff in T. C. Boyles A Friend of the Earth“; „Der naturwissenschaftliche Diskurs in John Fowles‘ The French Lieutenant’s Woman“). Der Umfang beträgt ca. 3 Seiten (Times New Roman, Schriftgröße 12, Zeilenabstand 1,5) inklusive Fußnoten und Bibliografie.
Folgende Varianten gibt es folglich zu Punkt 1 und 2:
a) Klassische Variante: eine Seminararbeit + ein Referat zum gleichen Thema.
b) Alternativ dazu: eine Seminararbeit + ein Kurzessay zu einem anderen Thema.
3. Darüber hinaus sind die laufenden Lektüreaufgaben zu erledigen, wobei englischsprachige Texte im Original gelesen werden und daraus (nicht aus der Übersetzung!) zu zitieren ist.
4. Aktive Mitarbeit in der Lehrveranstaltung ist erforderlich.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die Semesternote setzt sich zu 50 % aus der Seminararbeit und zu weiteren 50 % aus dem Referat bzw. Kurzessay (25 %) und der Mitarbeit im Kurs (25 %) zusammen. Für einen positiven Abschluss müssen mindestens 50 % der Anforderungen erbracht werden.

Prüfungsstoff

Von den Studierenden wird die regelmäßige mündliche Mitarbeit in der LV als Teilleistung erwartet und bewertet. Ferner hat jeder Studierende wahlweise ein themenbezogenes 30-minütiges Referat mit Powerpoint-Präsentation zu halten und ein Handout abzugeben oder alternativ einen 3 Seiten umfassenden Kurzessay zu einem gewählten Thema bis spätestens 30. Juni 2023 zu verfassen. Darüber hinaus ist eine wissenschaftliche Arbeit im Umfang von mindestens 20 Seiten Fließtext bis 31. Juli 2023 einzureichen.

Literatur

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Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA M11

Letzte Änderung: Do 04.07.2024 00:13