Universität Wien

135113 SE BA-SE: Literarische Figuren (2024S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Donnerstag 07.03. 09:45 - 11:15 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 14.03. 09:45 - 11:15 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 21.03. 09:45 - 11:15 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 11.04. 09:45 - 11:15 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 18.04. 09:45 - 11:15 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 25.04. 09:45 - 11:15 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 16.05. 09:45 - 11:15 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 23.05. 09:45 - 11:15 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 06.06. 09:45 - 11:15 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 13.06. 09:45 - 11:15 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 20.06. 09:45 - 11:15 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 27.06. 09:45 - 11:15 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Literarische Texte funktionieren selten ohne Menschen und ihre Handlungen. Insofern sind literarische Figuren oder Charaktere eine der wichtigsten inhaltskonstituierenden Kategorien. Um diese Figuren wissenschaftlich analysieren zu können, ist es zunächst nötig festzustellen, unter welchen Hauptaspekten sie kreiert werden. Grundsätzlich, dies lässt sich elementar sagen, spiegeln die Menschen in der Literatur die Menschen der Realität wider, und zwar in allen ihren Eigenschaften und Funktionen, d.h. bezogen auf Gender, Alter, Ethnie, Nationalität oder regionale/lokale Herkunft, sozialen Status, Charakter, Beruf, religiöses Bekenntnis u.v.m. Seit der Antike werden menschliche Charaktere literarisch sortiert (Theophrast, Elias Canetti) und persifliert, insbesondere Typen wie der Misanthrop, der Melancholiker, der Hypochonder (alles geschlechtsneutral zu verstehen, aber in der kanonischen Literatur – Molière z.B. - meist an Männern exemplifiziert). Die Komödie hat sich solcher stereotypen Figuren gerne angenommen, und auch in erzählenden Genres dienen Typisierungen, denen die Imagologie auf den Grund geht, der Erzeugung von Komik oder von Ressentiments. Literarische Figuren sind aber auch elementare Bestandteile der Mythologie, der Hagiographie (Literatur der Heiligenleben) und natürlich der realen Historie, die zum literarischen Stoff wird. Weitere Figurenspezifikationen richten sich nach den jeweiligen Textgenres: Märchenfiguren, Figuren des Krimis, Serienheld:innen, Comicfiguren, handelnde Tiere. Es gibt ganze Figurenuniversen (Superhelden) und ausgedehnte Genealogien (etwa im höfischen Roman).
Wir werden uns, je nach Interesse, mit einigen Figurengruppen und Textgenres befassen, auf jeden Fall aber auch mit der zugehörigen Fiktionstheorie und gerne mit Sonderfragen, die heutzutage von spezifischem Interesse sind: z.B. mit der Invarianz von Figuren in Text- oder Filmserien, mit der Präsenz von Berufs- und Arbeitswelt in der Literatur, mit Stereotypen, die heute zunehmend als inakzeptabel gelten und dadurch die Literaturwissenschaft auch sprachlich in Zugzwang bringen, mit dem metafiktionalen Motiv der Auflehnung der erfundenen Figuren gegen ihre Schöpfer:innen, mit dem quasi ewigen Eigenleben ursprünglich literarischer Figuren aufgrund ihres Erfolges (Don Quijote, Donald Duck).
Es liegt nahe, dass der parallele Besuch meiner Vorlesung „Thematologie“ nützlich sein kann, um das Themenfeld dieses Seminars in das umfassendere Gebiet der generellen Erforschung der Inhalte von Literatur einzuordnen.
Da es sich um ein BA-Seminar handelt, wird der inhaltliche Diskurs begleitet von einigen kleinen Schreibübungen, die bei der Anbahnung der abschließenden Hausarbeit helfen sollen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die genaue Abstimmung von Sitzungsthemen erfolgt nach einer ersten Übersicht über Anmeldungen. Ich habe zuletzt gute Erfahrungen gemacht mit kurzen (!) Impulsbeiträgen, die in genau 10 Minuten genau 10 ppt-Folien umfassten. Das könnte auch für dieses Seminar ein Muster sein.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Anwesenheit entsprechend Studienrecht, Mitarbeit, ggf. Schreibübungen, Präsentation, BA-Arbeit (Thema auf individuelle Verabredung) im Umfang von 20-25 Seiten.

Prüfungsstoff

Die Benotung erfolgt auf der Basis der Mitarbeit, der Schreibübungen, ggf. des Kurzreferats und natürlich der abschließenden Hausarbeit.

Literatur

Eine Übersicht über die einzelnen Arbeitsgebiete erfolgt in der 1. Sitzung, begleitet von einer Einführung in die wichtigste Fachliteratur.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA M11

Letzte Änderung: Di 20.02.2024 12:06