Universität Wien

135821 SE Ökonomie in der Literatur (2024S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Das Seminar beginnt in der ersten Semesterwoche.

Donnerstag 07.03. 11:30 - 13:00 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 14.03. 11:30 - 13:00 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 21.03. 11:30 - 13:00 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 11.04. 11:30 - 13:00 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 18.04. 11:30 - 13:00 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 25.04. 11:30 - 13:00 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 16.05. 11:30 - 13:00 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 23.05. 11:30 - 13:00 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 06.06. 11:30 - 13:00 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 13.06. 11:30 - 13:00 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 20.06. 11:30 - 13:00 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Donnerstag 27.06. 11:30 - 13:00 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Das Sozialsystem Ökonomie bietet schon immer eines der umfangreichsten Themenfelder der Weltliteratur, mindestens, insofern Texte ihre jeweilige Gesellschaft widerspiegeln, aber auch, indem der Arm-Reich-Gegensatz häufig thematisiert wird. In diesem Seminar soll es aber spezieller um Texte verschiedener Genres gehen, in denen ganz gezielt die Wirtschaft und das Bankensystem im Mittelpunkt stehen. Seit der Jahrtausendwende hat sich die Dominanz des Ökonomischen, auch in der Universität als wissenschaftlichem Umfeld, immer weiter intensiviert. Wir analysieren daher nicht mehr distanziert, wie die Literat:innen mehr oder weniger qualifiziert auf Wirtschaftskrisen oder (Hyper)kapitalismus reagieren, sondern befinden uns selbst in unseren Handlungsrollen inmitten der Prozesse, die von Romanen, Theaterstücken und Filmen nachgestellt oder simuliert werden. Die Suche nach Reichtum in Form von Edelsteinen und Edelmetall ist so alt wie die Menschheit und daher ein konstantes Märchenmotiv. Die Charakterlehre sorgte dafür, daß das Laster des Geizes in vielen berühmten literarischen Gestalten manifest wurde. Doch im engeren Sinn erst seit dem ausgehenden Mittelalter sind Händler, Pfandleiher und Bankiers Typen der Literatur, die in ihnen Umbrüche des ökonomischen Systems spiegelt. Dabei steht das städtische (Groß-)Bürgertum im Mittelpunkt eines Differenzierungsprozesses, der vom Kleingewerbetreibenden oder Handwerker bis zum Großindustriellen und Effektenmakler zahlreiche Funktionen hervorgebracht hat, die alle die Vorlage für mannigfache textuelle Realisierungen wurden: Wir lesen daher voraussichtlich u.a. Auszüge aus: Victor Hugo: Les misérables; Gustav Freytag: Soll und Haben; Emile Zola: L'Argent; Charles Dickens: Dombey and Son. - Wer zudem auch nur die deutschsprachige Theaterszene verfolgt hat, dem ist schwerlich entgangen, wie überall junge Autor:innen Stücke präsentieren, deren Protagonist:innen Teilnehmende und Opfer der Globalisierungs- und Deregulierungsprozesse sind. Zu nennen wären u.a. Rolf Hochhut: „McKinsey kommt“, Lutz Hübner: „Bankenstück“, Volker Kühn: „Bankers’ Opera“, Falk Richter: „Electronic City“, Kathrin Röggla: „Wir schlafen nicht“ u.v.a. Doch schon in den 1920er Jahren – und nicht erst seit dem Schwarzen Freitag 1929 – hatte die Wirtschaft einmal die Thematik des Theaters geprägt. Man denke an Walter Mehring: „Der Kaufmann von Berlin“, Alfons Paquet: „Fahnen“ Georg Kaiser: „Von morgens bis mitternachts“, Carl Sternheim: „1913“ und natürlich an Brechts „Heilige Johanna der Schlachthöfe“. Ist die Spiegelung beider Epochen aufschlußreich genug, so genügt der Verweis auf Arthur Millers „Death of a Salesman“, um die Allgegenwart der Kapitalismuskritik auf dem Theater des 20. Jahrhunderts zu belegen. Dass im Film, in der Lyrik, im Song, in der Popmusik Ökonomie und ihre Auswüchse ebenso Thema sind, liegt auf der Hand. Es gibt viel mehr sehr einschlägige Texte, als wir Zeit haben werden, gründlich zu behandeln. Durch die Aufteilung auf kurze Impulsreferate wird aber ein differenziertes Bild des Themenfeldes entstehen; außerdem wird es viel Auswahl für die sich anschließenden Hausarbeiten geben.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die genaue Abstimmung von Sitzungsthemen erfolgt nach einer ersten Übersicht über Anmeldungen. Ich habe zuletzt gute Erfahrungen gemacht mit kurzen (!) Impulsbeiträgen, die in genau 10 Minuten genau 10 ppt-Folien umfassten. Das könnte auch für dieses Seminar ein Muster sein.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Anwesenheit entsprechend Studienrecht, Mitarbeit, ggf. Schreibübungen, Präsentation. Schriftliche Hausarbeit im Umfang von 20-25 Seiten.

Prüfungsstoff

Teilleistungen sind im wesentlichen die schriftlichen Hausarbeit, ein mündlicher Beitrag in Form eines Impulsreferats und die Mitarbeit im Seminar.

Literatur

Die Primär- und Sekundärliteratur wird teils in der ersten Sitzung, teils im Laufe des Seminars je nach Entscheidung des Plenums für Schwerpunktsitzungen vorgestellt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

MA M2

Letzte Änderung: Di 20.02.2024 12:06