Universität Wien

135822 SE MA-Seminar: Pinocchio Parallellektüren (2023W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Das Seminar beginnt am 9.10. in Präsenz am angegebenen Ort, wird aber zum Teil online durchgeführt werden.

  • Montag 02.10. 09:00 - 10:30 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
  • Montag 09.10. 09:00 - 10:30 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
  • Montag 16.10. 09:00 - 10:30 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
  • Montag 23.10. 09:00 - 10:30 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
  • Montag 30.10. 09:00 - 10:30 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
  • Montag 06.11. 09:00 - 10:30 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
  • Montag 13.11. 09:00 - 10:30 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
  • Montag 20.11. 09:00 - 10:30 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
  • Montag 27.11. 09:00 - 10:30 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
  • Montag 04.12. 09:00 - 10:30 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
  • Montag 11.12. 09:00 - 10:30 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
  • Montag 08.01. 09:00 - 10:30 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
  • Montag 15.01. 09:00 - 10:30 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
  • Montag 22.01. 09:00 - 10:30 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
  • Montag 29.01. 09:00 - 10:30 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Carlo Collodis Le Avventure Di Pinocchio: Storia Di Un Burattino (1881/1883) gilt als Klassiker des Kinderbuchs, dessen pädagogische Absichten auf dem schmerzhaften Weg der Verwandlung des Holzbengels in einen ‘richtigen’ Menschen unübersehbar sind. Neuere Lektüren aber, die von Antonio Tabucchis Piazza d’Italia (1975) über Giorgio Manganellis Pinocchio: un libro parallelo (1977) und Umberto Ecos Povero Pinocchio. Giochi linguistici degli studenti al Corso di Communicazione (1995) bis zu Giorgio Agambens Pincocchio. Le avventure di un burattino doppiamente commentate e tre volte illlustrate (2021) reichen, zeigen, dass Pinocchio in der italienischen Literatur resp. literaturtheoretischen Debatte zu einem Musterbeispiel der Reflexion von Lektüre geworden ist, in einem, wie zuletzt Agamben ausführt, sich vervielfachenden Spiegeleffekt: jede Lektüre generiert einen neuen Text, jede Lektüre bezieht auch frühere Lektüren mit ein.
Pinocchio läßt sich als herausragendes Beispiel von Weltliteratur in komparatistischer Sicht lesen, wenn man den Roman im Hinblick auf die ihm zugrunde liegenden Archetexte, literarischen Genres oder Topoi befragt, einerseits, wenn man die Geschichte seiner Lektüren wie seiner Präsentation und Rezeption in verschiedenen Buchausgaben, Illustrationen, Übersetzungen, Adaptionen und medialen Transformationen andererseits untersucht. Diese Adaptionen umfassen ein erstaunlich breites Spektrum, das mindestens von Aleksej Tolstojs Золотой ключик, или Приключения Буратино (1936) bis zu Stephen Spielberg’s A.I. Artificial Intelligence (2001) reicht.
Im Seminar wird (1) Collodis Text einer genauen Analyse im Hinblick auf seine Struktur und die hier verarbeiteten literarischen Traditionen unterzogen; (2) der Frage der Parallellektüren anhand der Texte von Tabucchi, Manganelli, Ecco und Agamben nachgegangen; und (3) werden Beispiele seiner sprachlichen und medialen Adaption und Transformation diskutiert.
Lernziel: Erwerb der Fähigkeit zur komparatistischen Lektüre am Beispiel eines Klassikers der Weltliteratur
Vermittelte Inhalte: Gattungen und Schreibweisen der europäischen Romanliteratur von der Antike bis zum 20.Jh.; Methoden der Rezeptionsforschung; Transmedialiät (Buchgestaltung; Text-Bild-Konstellationen; Transformation von Text in andere diskursive Medien)
Methode: Lektüre und Interpretation ausgewählter Textstellen (Primärtext und Forschungsliteratur); begleitete Vorbereitung und Durchführung von Präsentationen zu Einzelaspekten; Gruppenarbeit; vorbereitete und angeleitete Diskussionen im Plenum
TeilnehmerInnen mit Italienischkenntnissen sind sehr willkommen; Italienischkenntnisse sind aber keine Teilnahmebedingung.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Regelmässige Teilnahme mit aktiver mündlicher Beteiligung; Übernahme einer Präsentation oder Leitung einer vorbereiteten gemeinsamen Textarbeit oder Diskussion im Plenum; schriftliche Hausarbeit.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Regelmässige Teilnahme mit aktiver mündlicher Beteiligung (25%); Übernahme einer Präsentation oder Leitung einer vorbereiteten gemeinsamen Textarbeit oder Diskussion im Plenum (25%); schriftliche Hausarbeit (50%).

Prüfungsstoff

Es muss nachgewiesen werden, dass die oben genannten Inhalte erfasst und die Lernziele erreicht wurden.
Die schriftliche Hausarbeit muss in enger Abstimmung mit der Dozentin erarbeitet werden. Die Abgabe einer fertigen Arbeit ohne die Absolvierung der nachstehenden Arbeitsschritte wird nicht akzeptiert:
1) Themenfindung und -formulierung im Gespräch mit der Dozentin
2) Erarbeitung eines Exposes und einer Gliederung der Arbeit, die im mündlichen Gespräch mit der Dozentin begründet werden
3) Vorlage einer verbindlichen Literaturliste für die Arbeit, die im mündlichen Gespräch mit der Dozentin begründet wird
4) Selbständiges Abfassen der schriftlichen Hausarbeit und fristgerechte Einreichung gemäß der Regelungen am Institut.

Literatur

Eine Literaturliste zum Thema wird im Seminar zur Verfügung gestellt.

Erwartet wird Textkenntnis des vollständigen Romans zu Seminarbeginn, vorzugsweise auf Italienisch oder in der deutschen Übersetzung von Anton Grumann von 1913

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

MA M2

Letzte Änderung: Mi 03.07.2024 15:05