Universität Wien

136040 SE Intertextualität und Text Re-use (2024W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Mittwoch 02.10. 09:45 - 11:15 Seminarraum 5, Kolingasse 14-16, EG00
  • Mittwoch 09.10. 09:45 - 11:15 Seminarraum 5, Kolingasse 14-16, EG00
  • Mittwoch 16.10. 09:45 - 11:15 Seminarraum 5, Kolingasse 14-16, EG00
  • Mittwoch 23.10. 09:45 - 11:15 Seminarraum 5, Kolingasse 14-16, EG00
  • Mittwoch 30.10. 09:45 - 11:15 Seminarraum 5, Kolingasse 14-16, EG00
  • Mittwoch 06.11. 09:45 - 11:15 Seminarraum 5, Kolingasse 14-16, EG00
  • Mittwoch 13.11. 09:45 - 11:15 Seminarraum 5, Kolingasse 14-16, EG00
  • Mittwoch 20.11. 09:45 - 11:15 Seminarraum 5, Kolingasse 14-16, EG00
  • Mittwoch 27.11. 09:45 - 11:15 Seminarraum 5, Kolingasse 14-16, EG00
  • Mittwoch 04.12. 09:45 - 11:15 Seminarraum 5, Kolingasse 14-16, EG00
  • Mittwoch 11.12. 09:45 - 11:15 Seminarraum 5, Kolingasse 14-16, EG00
  • Mittwoch 15.01. 09:45 - 11:15 Seminarraum 5, Kolingasse 14-16, EG00
  • Mittwoch 22.01. 09:45 - 11:15 Seminarraum 5, Kolingasse 14-16, EG00
  • Mittwoch 29.01. 09:45 - 11:15 Seminarraum 5, Kolingasse 14-16, EG00

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Kein Text steht lediglich für sich: Jeder Text nimmt immer auch Bezug auf andere Texte, sei es in Form von Anspielungen, Zitaten, Paraphrasen, Plagiaten, Kritik, Motiv- und Strukturübernahmen oder auch von Varianz zwischen Textversionen. In der Literaturwissenschaft wird dieses natürlich schon lange bekannte Phänomen seit einigen Jahren unter dem Label ‚Intertextualität‘ gefasst, wobei die theoretischen Konzeptionierungen von Intertextualität ebenso vielgestaltig und ausufernd sein können wie die unterschiedlichen Ausprägungen der intertextuellen Bezugnahmen.

Bei der Analyse von intertextuellen Bezügen stellen sich dabei insbesondere zwei Herausforderungen: Einerseits sind solche Bezüge überhaupt erst mal aufzufinden, andererseits muss die Vielgestaltigkeit der möglichen Bezugnahmen sortiert und kategorisiert werden.

Für beide Herausforderungen bieten computerunterstützte Methoden, wie sie in den Digital Humanities und der Computerlinguistik insbesondere unter dem Label der Text-Reuse-Forschung entwickelt worden sind, gerade in letzter Zeit neue durchaus performante Tools und konzeptionelle Anregungen. Mit der Modellierung von Wortbedeutung mit sogenannten Word Embeddings wird es beispielsweise möglich, nicht nur wörtliche Bezugnahmen, sondern auch Paraphrasen in großen digitalen Korpora aufzufinden. Datenmodelle des Semantic Web bieten neue Möglichkeiten, intertextuelle Phänomene in Taxonomien bzw. Ontologien zu sortieren und abrufbar zu machen. Intertextuelle Bezüge können in Visualisierungen dargestellt und über Texte hinaus in Hinblick auf intermediale Bezugnahmen (z.B. Text-Bild, aber auch Text-Praktiken) erweitert werden.

Was wird gelernt?

Der Kurs möchte sich sowohl mit der literaturwissenschaftlichen Konzeptionierung von Intertextualität als auch den digitalen Methoden der Text Reuse Detection auseinandersetzen und die beiden Zugänge in einem Hands-on-Projekt zusammenführen. Teilnehmer*innen werden demnach in beiden Bereichen Kenntnisse und Kompetenzen erwerben, die auf eigenes Material angewendet werden können.

Im Einzelnen ist Folgendes Kursinhalt

- Erschließung und kritische Überprüfung klassischer literaturwissenschaftlicher Intertextualitätskonzepte durch Lektüre und Diskussion von Aufsätzen sowie durch die praktische Anwendung der in den Ansätzen vorgeschlagenen Konzepte.
- Orientierung über bestehende Text-Reuse-Projekte in den Digital Humanities.
- Kennenlernen und Ausprobieren von unterschiedlichen computerlinguistischen und DH-Ansätzen zur Detektion von Text-Reuse (mit Hilfe von Python Notebooks).
- Kennenlernen und Ausprobieren von unterschiedlichen Ansätzen zur digitalen Modellierung von Intertextualität in Ontologien und Datenmodellen.
- Die erworbenen Kenntnisse und Kompetenzen sollen schließlich in einem kleineren Hands-On-Projekt entweder an eigenem oder vorgegebenem Material gefestigt und für die eigene Forschung nutzbar gemacht werden.

Für die praktische Arbeit bitte einen eigenen Laptop (mit Internetzugang) mitnehmen! Vorkenntnisse in Programmierung (Python) werden nicht vorausgesetzt, sind aber natürlich von Vorteil.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Gesamtnote ergibt sich aus
- aktiver und informierter Beteiligung an der Diskussion (20%)
- aktiver Teilnahme an Hands-On-Übungen (20%)
- Projektdokumentation (20%)
- Angemessenheit der Analysemethoden (20%)
- Ausarbeitung der kulturwissenschaftlichen Fragestellung (20%)

Alle verwendeten Hilfsmittel müssen dokumentiert werden.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mindestanforderung ist die positive Erledigung aller angeführten Teilleistungen.
Im Kurs besteht grundsätzlich Anwesenheitspflicht; drei entschuldigte Einheiten sind erlaubt.

Prüfungsstoff

Literatur

Eine Bibliographie zum Thema findet sich in meiner öffentlich zugänglich Zotero-Gruppe TUIG: https://www.zotero.org/groups/5255248/tuig (Folder bzw. Tags Intertextualität und Text Reuse: https://www.zotero.org/groups/5255248/tuig/collections/9JTHH9U7)

Auswahlbibliographie

Forstall, Christopher W., and Walter J. Scheirer, Quantitative Intertextuality: Analyzing the Markers of Information Reuse (Springer International Publishing, 2019), doi:10.1007/978-3-030-23415-7

Pfister, Manfred, ‘Konzepte der Intertextualität’, in Intertextualität. Formen, Funktionen, Anglistische Fallstudien, ed. by Ulrich Broich and Manfred Pfister (Niemeyer, 1985), pp. 1–30

Schubert, Charlotte, ‘Intertextuality and Digital Humanities’, It - Information Technology, 62.2 (2020), pp. 53–59, doi:10.1515/itit-2019-0036


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

S-DH Cluster I: Language and Literature

Letzte Änderung: Fr 04.10.2024 13:06