Universität Wien

140065 SE M3: Islamische Ethik (2017W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Mittwoch 04.10. 18:30 - 20:00 Seminarraum 1 (Kath) Schenkenstraße EG
Mittwoch 11.10. 18:30 - 20:00 Seminarraum 1 (Kath) Schenkenstraße EG
Mittwoch 18.10. 18:30 - 20:00 Seminarraum 1 (Kath) Schenkenstraße EG
Mittwoch 25.10. 18:30 - 20:00 Seminarraum 1 (Kath) Schenkenstraße EG
Mittwoch 08.11. 18:30 - 20:00 Seminarraum 1 (Kath) Schenkenstraße EG
Mittwoch 15.11. 18:30 - 20:00 Seminarraum 1 (Kath) Schenkenstraße EG
Mittwoch 22.11. 18:30 - 20:00 Seminarraum 1 (Kath) Schenkenstraße EG
Mittwoch 29.11. 18:30 - 20:00 Seminarraum 1 (Kath) Schenkenstraße EG
Mittwoch 06.12. 18:30 - 20:00 Seminarraum 1 (Kath) Schenkenstraße EG
Mittwoch 13.12. 18:30 - 20:00 Seminarraum 1 (Kath) Schenkenstraße EG
Mittwoch 10.01. 18:30 - 20:00 Seminarraum 1 (Kath) Schenkenstraße EG
Mittwoch 17.01. 18:30 - 20:00 Seminarraum 1 (Kath) Schenkenstraße EG
Mittwoch 24.01. 18:30 - 20:00 Seminarraum 1 (Kath) Schenkenstraße EG
Mittwoch 31.01. 18:30 - 20:00 Seminarraum 1 (Kath) Schenkenstraße EG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Islamische Ethik und die bioethische Debatte in einer pluralistischen Gesellschaft

Ziele:

- Kennenlernen und Vergleich verschiedener Zugänge zur Ethik (theologische-, philosophische und mystische Ethik) anhand zentraler Fragestellungen und Begriffe

- Islamische Ethik im zeitgenössischen Islam (Medizin- und Bioethik)

- Kennenlernen der Gegenwartsbedeutung der islamischen Ethik für den interkulturellen und interreligiösen Dialog

Inhalt:

In pluralistischen Gesellschaften, in der viele Religionen, Gemeinschaften und Kulturen zusammenleben, wird die Islamische Theologie zunehmend herausgefordert, die islamische Ethik zu kontextualisieren. Deswegen soll in diesem Seminar das Verhältnis der islamischen Ethik zu Medizinethik und Bioethik näher untersucht werden.

Die Grundsätze und Leitlinien der islamischen Ethik werden vom Koran und der prophetischen Sunna (Lebensweise) abgeleitet. Genauso wie die Medizin die Wissenschaft über die Gesundheit des Körpers darstellt, so stellt die Ethik (a?l?q) die Wissenschaft über die Gesundheit der Seele dar. In der Islamischen Ethik wird der Frage nachgegangen, wie die ?ilm al-a?l?q entstanden sind und sich entwickelt haben, und welche Komponenten sie aus dem hellenistischen Erbe übernommen haben. Denn die Integration der griechischen Ethiktraditionen (z.B. Tugendlehre von Aristoteles und Platon) in die klassische islamisch-arabische Kultur war nicht nur von Harmonie geprägt. Deswegen bildet die Ausarbeitung der islamischen Ethik durch die islamischen Philosophen, Mystiker und Theologen im Kontext der anderen islamischen Wissenschaftsdisziplinen einen besonderen Schwerpunkt dieser Wissenschaft.

Daneben beschäftigt man sich mit der Frage, wie die Rechtleitung und Vorherbestimmung Gottes im Koran gemeint ist, weil dies für die Freiheit und Verantwortung des Menschen von Bedeutung ist. Themen, die ebenfalls mit dieser Problematik zu tun haben, wie z.B. Prädestination (qadar), Freier Wille (ir?da, i?tiy?r), Aneignung von Taten (kasb), Gut (?air) und Böse (¨arr) und die Allmacht (qudra) und Gerechtigkeit (?adl) Gottes, die im kal?m auch behandelt werden, werden auch in der islamischen Ethik behandelt.Auch soll im Seminar problematisiert werden, ob man die medizin- oder bioethischen Probleme nur mit den Methoden der islamischen Rechtswissenschaft lösen kann. Oder muss man zur Lösung dieser Probleme die islamische Philosophie und Ethik, die rationale Theologie (kal?m) und die islamische Mystik (ta?awwuf) heranziehen, um die islamische Ideengeschichte aufzuarbeiten und ein detailliertes islamisches Menschenbild aufzustellen, das als Grundlage für die Beantwortung von bioethischen Fragen dienen kann.

Methode:

- Lektüre, Analyse, Bewertung und Vergleich von klassischen und zeitgenössischen Texten, um die Studierenden zur Kontextualisierung und Aktualisierung von Lehren der islamischen Ethik in pluralistischen Gesellschaften zu befähigen und dadurch ihnen ebenfalls die Möglichkeit zu geben andere religiöse, säkulare und interkulturelle ethische Konzepte mit islamischen Ethikdiskursen und -ansätzen zu vergleichen

- Dieser methodische Ansatz soll die Studierenden auch dazu befähigen, Fragen der islamischen Ethik in gesamttheologischer und -gesellschaftlicher Perspektive zu reflektieren

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

-Seminararbeit: Umfang etwa 15 Seiten

-Referat

-Anwesenheit und Mitarbeit

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

-Die Studierenden sollen einen Einblick in die Ethik des Islams im Kontext der bioethischen Debatte in einer pluralistischen Gesellschaft erhalten. Sie sollen auch die wissenschaftlichen und methodischen Konzepte innerhalb der islamischen Ethik lernen.

Prüfungsstoff

-Vortrag

-Diskussion

-Textarbeit

-Referate

Literatur

Literatur:

al-Gazzâlî: Das Elixier der Glückseligkeit. Aus den persischen und arabischen Quellen in Auswahl übertragen von Hellmut Ritter. 5. Aufl. München: Diederichs, 1993.

Fakhry, Majid: Ethical theories in Islam. Leiden: Brill, 1991.

Gramlich, Richard: Islamische Mystik: sufische Texte aus zehn Jahrhunderten. Stuttgart [u.a.]: Kohlhammer, 1992.

Ilkilic, Ilhan; Takim, Abdullah: Bioethik am Beispiel der Stammzelldebatte in der Türkei. In: Jan C. Joerden (Hrsg.) [u.a.]: Stammzellforschung in Europa. Religiöse, ethische und rechtliche Probleme. Frankfurt a. M.: Peter Lang, 2009. 183-197.

Izutsu, Toshihiko: Ethico-religious concepts in the Qur'ân. Montreal 1966.

Schimmel, Annemarie: Mystische Dimensionen des Islam: die Geschichte des Sufismus. München: Diederichs, 1992.

Thomas Eich (Hrsg.): Moderne Medizin und islamische Ethik Biowissenschaften in der muslimischen Rechtstradition. Freiburg i. B.: Herder, 2008.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:34