Universität Wien

140069 SE VM1 / VM2 - Krise, Revolte und Krieg in der arabischen Welt (2018S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
MOB

Kol/Mob

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 15.03. 13:00 - 16:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Donnerstag 12.04. 13:00 - 16:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Donnerstag 26.04. 13:00 - 16:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Donnerstag 17.05. 13:00 - 16:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Donnerstag 07.06. 13:00 - 16:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Donnerstag 21.06. 13:00 - 16:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Mit den gegenwärtigen Kriegszyklen in der arabischen Welt erscheint es, als ob die Revolten aus dem Jahr 2011 lediglich eine Fußnote in der langen Geschichte von Konflikt, Krieg und Flucht in eben jener Region sind. Vielfach mit identitätspolitischen Markierungen versehen, wird Krieg und Flucht im Sprechen über den Raum vermeintlich zu einer Normalität.
Die LV bietet demgegenüber eine kritische Lesart zu den komplexen Verhältnissen von Revolte, Krieg, Flucht sowie internationalen Hilfs- und Wiederaufbauprogrammen an.

Mit der Kombination von politökonomischen mit staatstheoretischen Perspektiven soll eine konzeptionelle Basis erarbeitet werden, um die Bedeutung von Ungleichheitsverhältnissen, Transnationalisierung des Staates und autoritären Regimen sowie politischem Aktivismus und Fluchtbewegungen in den Kriegszonen der arabischen Welt rekonstruieren zu können.

Wesentliche Fragestellungen sind daher:
Welche wirkmächtigen Narrative haben sich im Zusammenhang mit Kriegszyklen in der arabischen Welt warum entwickelt? Wie lassen sich die Kriege vor allem in Syrien und dem Irak analysieren? Welche internationalen Hilfs- und Wiederaufbauprogramme werden angedacht bzw. wurden im Laufe der letzten Jahre entwickelt? Welche gesellschaftlichen Implikationen haben diese und inwiefern integrieren sie Perspektiven von Aktivist_innen und Geflüchteten?

Die LV ist in zwei Teile untergliedert:
Ein erster Schwerpunkt der LV ist es, Erzählungen über Revolte, Krieg, Flucht sowie internationale Hilfs- und Wiederaufbauprogramme in der arabischen Welt einer kritischen Lesart zu unterziehen, um eine konzeptionelle Basis für einzelne Länderstudien erarbeiten zu können.
In einem zweiten Schwerpunkt der LV werden die erarbeiteten Erkenntnisse vor allem auf Syrien, den Libanon und den Irak angewandt. Herausgearbeitet werden soll, (1) warum die Revolten von 2011 durch neue Kriegszyklen abgelöst wurden, (2) welche gesellschaftspolitischen und ökonomischen Auswirkungen die gegenwärtigen Kriege haben und (3) wie internationale Hilfsprogramme positioniert werden, Perspektiven von Geflüchteten (nicht) integrieren und zukünftige Räume des Wiederaufbaus abstecken.

Ziele der Lehrveranstaltung lassen sich auf folgenden Ebenen konkretisieren:

1. Inhaltliche Ebene:
Durch die kritische Erschließung von wissenschaftlichen Positionen zu Revolte, Krieg, Flucht, internationalen Hilfs- und Wiederaufbauprogrammen werden gesellschaftspolitische Umwälzungen im arabischen Raum mit politökonomischen Prozessen in Kommunikation gebracht, um eigene Standpunkte entwickeln und vertiefen zu können. Besonderheiten anhand einzelner Länderstudien ebenso wie mögliche Verallgemeinerungen können damit angedacht und beginnend erschlossen werden.

2. Didaktische Ebene:
Während des Semesters steht die prozessorientierte Aneignung verschiedener Fertigkeiten des wissenschaftlichen Arbeitens im Vordergrund:
Entlang verschiedener Kriterien (zentrale Begriffe und Thesen eines Textes, Aufbau der Argumentationsstränge, historische Verortung bzw. historische Grenzen eines Textes) soll erstens ein hermeneutisch orientiertes Textverständnis erarbeitet werden. Dieser Aneignungsprozess wird in vielfältige Arbeitsweisen der Einzel- und Gruppenarbeit eingebettet, sodass die Studierenden überdies ihre kommunikativen Kompetenzen erweitern können.
Mit einer simulierten Konferenzorganisation soll zweitens eine spezifische Organisationsform von Wissenschaft kennengelernt und eingeübt werden.
Mit dem abschließenden Verfassen einer SE-Arbeit soll drittens eine beginnende Integration in wissenschaftliche Textproduktionen erleichtert werden.

Methoden der LV:
(Gruppen-)Diskussion und Präsentation von Basistexten; Zusammenfassung und Kommentierung von wissenschaftlichen Debatten in Referaten, die in Gruppenarbeit erarbeitet werden; Organisation einer Konferenz, die im Rahmen der LV durchgespielt wird; (Impuls-)Referate des LV-Leiters

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

• Regelmäßige und durchgehende Anwesenheit
• Aktive Beteiligung am Diskussionsprozess
• Schriftliche Zusammenfassung und kritische Stellungnahme zu allen Basistexten im Umfang von maximal je zwei Seiten. Abgabe ist der Termin, bei dem die Diskussion des jeweiligen Basistextes auf dem Programm steht.
• Verfassen einer SE-Arbeit im Umfang von mindestens 15 Seiten Textteil.

Aus den folgenden Arbeitsprozessen muss EINE ausgewählte werden:
• Präsentation von Basistexten in Gruppenarbeit, ODER:
• Organisation einer Konferenz, die im Rahmen der LV-durchgespielt wird (das umfasst unter anderem die Erstellung eines calls for papers und die Auswahl von Vortragenden).

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

• Regelmäßige und durchgehende Anwesenheit (aufgrund der geblockten Termine verunmöglicht ein mehr als einmaliges Fehlen einen positiven Abschluss der LV).
• Schriftliche Zusammenfassung und kritische Stellungnahme zu allen Basistexten im Umfang von maximal je zwei Seiten. Abgabe ist der Termin, bei dem die Diskussion des jeweiligen Basistextes auf dem Programm steht (30% der Gesamtnote).
• Verfassen einer SE-Arbeit im Umfang von mindestens 15 Seiten Textteil (50% der Gesamtnote).

Aus den folgenden Arbeitsprozessen muss EINE ausgewählte werden (20% der Gesamtnote):
• Präsentation von Basistexten in Gruppenarbeit, ODER:
• Organisation einer Konferenz, die im Rahmen der LV-durchgespielt wird (das umfasst unter anderem die Erstellung eines calls for papers und die Auswahl von Vortragenden).

Prüfungsstoff

Das SE ist eine prüfungsimmanente LV.

Literatur

Beinin, Joel/Vairel, Frédéric (Hg.) (2013): Social Movements, Mobilization, and Contestation in the Middle East and North Africa. Stanford, California
Hanieh, Adam (2013): Lineages of Revolt: Issues of Contemporary Capitalism in the Middle East. Chicago
Krieger, Helmut/Seewald, Magda/VIDC (Hg.) (2017): Krise, Revolte und Krieg in der arabischen Welt. Münster
Owen, Roger (2012): The Rise and Fall of Arab Presidents for Life. Cambridge
Aktuelle Berichte zum arabischen Raum: www.jadaliyya.com
Aktuelle Länderberichte von internationalen Organisationen wie UNOCHA, UNHCR, UNDP und UNRWA.
Weitere Literatur wird am Beginn der LV bekanntgegeben.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

VM1 / VM2

Letzte Änderung: Mi 21.04.2021 13:31