Universität Wien

140129 SE T I - Forschung gegen Ungleichheit? Partizipative und transformative Forschungsmethoden (2010S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

teilgeblockt

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Montag 15.03. 12:00 - 14:00 (ehem. Seminarraum Internationale Entwicklung Afrikawissenschaften UniCampus Hof 5 2Q-EG-05)
  • Montag 12.04. 12:00 - 16:00 (ehem. Seminarraum Internationale Entwicklung Afrikawissenschaften UniCampus Hof 5 2Q-EG-05)
  • Montag 10.05. 12:00 - 17:00 (ehem. Seminarraum Internationale Entwicklung Afrikawissenschaften UniCampus Hof 5 2Q-EG-05)
  • Montag 07.06. 12:00 - 17:00 (ehem. Seminarraum Internationale Entwicklung Afrikawissenschaften UniCampus Hof 5 2Q-EG-05)
  • Montag 21.06. 12:00 - 17:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Bandbreite so genannter alternativer (Sozial-)Forschungsstrategien ist groß. Provokante Verfahren wie Garfinkels Krisenexperimente aus den 1960er Jahren zählen ebenso dazu wie ausdrücklich antikolonialistische Paradigmen in Freires conscientizaçao oder in Boals unsichtbarem Theater. Feministische Handlungszusammenhänge befassten sich von ihrem Anfang an mit der Frage, wie sich geschlechtliche Ungleichheit auch mittels angemessener Forschungspraxis verändern lässt.
Im entwicklungspolitischen Kontext wurden unter sympathisierenden Labels wie „Empowerment“, „Community Development“ und „Putting the Last First“ so genannte „participatory appraisal“-Techniken seit den 1980er Jahren standardisiert und durch gendersensible Praktiken ergänzt. In mancher Hinsicht reflektieren sie Kolonialismuskritik oder postkoloniale Kontroversen, gelegentlich setzen sie auf die Perspektive „transformativen“ Handelns – aber auch Akteure wie die Weltbank promoten seit den 1990er Jahren einige dieser „alternativen“ und „emanzipatorischen“ Verfahren.
Wie lassen sich alternative Forschungstechniken nun kritisch nutzen und/oder verwerfen? Was ist jeweils ihr historischer und politischer Ort, was bedeuten sie im Kontext postkolonialer Wissensproduktion? Was kann ein „Paradigma: Transformation von Machtverhältnissen“ in entwicklungspolitischer Perspektive konkret bedeuten?
Schwerpunkt der Lehrveranstaltung ist es, entlang dieser Fragen partizipative und transformative Methodologien insbesondere der internationalen EZA kennen zu lernen und sie kritisch zu reflektieren. Feministische Positionen werden in den Diskussionen durchgängig einen wichtigen Platz einnehmen.
Zu Übungszwecken soll die eine oder andere Methode auch in der Praxis erprobt werden; punktuell werden wir Vergleiche zu anderen kritischen Methoden insbesondere aus dem Bereich der Textanalyse ziehen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Kritische Durcharbeitung von Pflichttexten und kurze mündliche oder schriftliche Präsentation zu einem davon; Beteiligung an Methoden-Übungssequenzen; Einzel- oder Gruppenreferat zum Seminararbeitsthema; schriftliche Seminararbeit.
Voraussetzung: aktive Beteiligung am Diskussionsprozess; Interesse an feministischen und an entwicklungskritischen Fragestellungen im thematischen Rahmen der Lehrveranstaltung. (Kenntnisse von Methoden der Sozialforschung stellen keine Teilnahmebedingung dar.)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Ziel ist es, Methodologien der partizipativen Forschung und Planung bzw. Aktionsforschung im Bereich alternativer Designs kennenzulernen und sie kritisch in den globalen Kontext postkolonialer Wissensproduktion stellen zu können.

Prüfungsstoff

Inputs der LV-Leiterin; Durcharbeitung, Präsentationen und Diskussion forschungsanalytischer und methodenbeschreibender Texte; angeleitete Erprobung ausgewählter Methoden; Referate der Teilnehmer_innen zu ihren Seminararbeitsthemen; schriftliche Seminar- bzw. Übungsarbeit.

Literatur

Ausführliche Literaturlisten werden den Teilnehmenden beim ersten LV-Termin und zusätzlich laufend während des Semesters zur Verfügung gestellt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

T I

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:34