Universität Wien

140131 VO+UE VM3 - VM7 - Migrationsmanagement hinterfragen: Logiken der Differenzierung (2014W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Teilgeblockt: 7 Unterrichtseinheiten, Oktober bis Dezember 2014

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Deutsch/Englisch

Donnerstag 16.10. 15:00 - 18:00 (ehem. Seminarraum Internationale Entwicklung Afrikawissenschaften UniCampus Hof 5 2Q-EG-05)
Donnerstag 23.10. 15:00 - 18:00 (ehem. Seminarraum Internationale Entwicklung Afrikawissenschaften UniCampus Hof 5 2Q-EG-05)
Donnerstag 30.10. 15:00 - 18:00 (ehem. Seminarraum Internationale Entwicklung Afrikawissenschaften UniCampus Hof 5 2Q-EG-05)
Donnerstag 06.11. 15:00 - 18:00 (ehem. Seminarraum Internationale Entwicklung Afrikawissenschaften UniCampus Hof 5 2Q-EG-05)
Donnerstag 20.11. 15:00 - 18:00 (ehem. Seminarraum Internationale Entwicklung Afrikawissenschaften UniCampus Hof 5 2Q-EG-05)
Donnerstag 27.11. 15:00 - 18:00 (ehem. Seminarraum Internationale Entwicklung Afrikawissenschaften UniCampus Hof 5 2Q-EG-05)
Donnerstag 11.12. 15:00 - 18:00 (ehem. Seminarraum Internationale Entwicklung Afrikawissenschaften UniCampus Hof 5 2Q-EG-05)

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Seit den 1990er-Jahren setzt sich in Europa ein Migrations- und Integrationsregime durch, dessen Grundlage der Versuch der Steuerung von Migration nach vermeintlich rationalen, am "volkswirtschaftlichen" Nutzen orientierten Kriterien bildet. Dieses neue Management der Migration ist mitunter ein Effekt der Migration selbst, da deren zunehmende Unkontrollierbarkeit (z.B.: Flüchtlingsbewegungen infolge der Kriege im ehemaligen Jugoslawien) eine noch stärkere Regulierung des Migrationsgeschehens und eine entsprechende Steuerungspolitik erforderlich erscheinen ließen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

In der Lehrveranstaltung sollen diese Entwicklungen soziohistorisch und anhand aktueller Konzepte besprochen werden. Steuerungsinstrumente (Migrations-, Integrations- und Grenzregimes, unterschiedliche Citizenship-Konzepte und die Politik des Diversity Managements) sollen dabei theoretischen Überlegungen zur Autonomie der Migration und der Intersektionalität gegenübergestellt werden. Dabei werden die neuen staatlichen und nicht-staatlichen AkteurInnen der Migrationspolitik auf lokaler, nationaler und transnationaler Ebene sowie die dem Migrationsmanagement inhärenten Logiken der Differenzierung kritisch in den Blick genommen. Besonderes Augenmerk wird auf Österreich als ein im europäischen Mehrebenensystem eingebetteter Nationalstaat gelegt werden, globale Wechselwirkungen und Konsequenzen regionaler und nationaler Politiken sollen dabei jedoch keinesfalls außer Acht gelassen werden. Beleuchtet werden historisch gewachsene und sich konjunkturell wiederholende Muster der Differenzierung. Als ein weiterer Aspekt soll die Rolle der Wissenschaft und von WissenschafterInnen als eigenständige politische AkteurInnen, ExpertInnen und BeraterInnen im Feld der Migrationspolitik diskutiert werden.

Prüfungsstoff

Die angeführten Inhalte sollen durch die eigenständige Lektüre und gemeinsame Rezeption der Literatur zur Lehrveranstaltung, kleinere schriftliche Übungsarbeiten, durch Gruppendiskussionen und Gastvorträge gemeinschaftlich erarbeitet werden. Den Abschluss bildet eine Seminararbeit.

Literatur

Ahmed, Sara (2009): Embodying diversity: problems and paradoxes for Black feminists. In: Race, Ethnic­ity and Education, 12 (1). S. 41-52.
Faist, Thomas (2010): Cultural diversity and social inequalities. In: Social Research, 77 (1). S. 297-324.
Bauböck, Rainer (2006): Migration und politische Beteiligung. Wahlrechte jenseits von Staatsgebiet und Staatsangehörigkeit. In: Oberlechner, Manfred (Hg.): Die missglückte Integration? Wege und Irr­wege in Europa. Braumüller, Wien. S. 209-223.
Bratic, Ljubomir (2010): Diskurs und Ideologie des Rassismus im österreichischen Staat. In: ders.: Politi­scher Antirassismus. Selbstorganisation, Historisierung als Strategie und diskursive Interventionen. Lö­cker, Wien. S. 140-155.
Buckel, Sonja/Georgi, Fabian/Kannankulam, John/Wissel, Jens (2014): Staat, Europa und Mi­gra­tions­kon­trollen. Theoretische Grundlagen einer materialistischen Perspektive. In: For­schungs­­gruppe Staatsprojekt, (Hg.): Kämpfe um Migrationspolitik. Theorie, Methoden und Analysen kri­ti­scher Europaforschung. Transcript, Bielefeld. S. 21-42.
Ellermann, Antje (2010): Undocumented migrants and resistance in the liberal state. In: Politics & Soci­ety, 38. S. 408-429.
Georgi, Fabian (2009): Kritik des Migrationsmanagements. Historische Einordnung eines po­litischen Projekts. In: juridikum. Zeitschrift für Politik I Recht I Gesellschaft, 02/2009. S. 81-84.
Gruber, Oliver/Walter, Florian (2013): Politische Inklusion und boundary problem: Aktuelle Herausforde­rungen und demokratietheoretische Antworten. In: Atac, Ilker/Rosenberger, Sieglinde (Hg.): Politik der Inklusion und Exklusion. Vienna University Press, Wien. S. 71-87.
Hadj-Abdou, Leila (2007): Zum Verhältnis von Migrationsforschung und politischer Praxis. In: Fröschl, Erich/Kramer, Helmut/Kreisky, Eva (Hg.): Politik Beratung. Zwischen Affirmation und Kritik. Braumül­ler, Wien. S. 183-195.
Hess, Sabine/Tsianos, Vassilis (2007): Europeanizing Transnationalism! Provincializing Europe! Kontu­ren eines neuen Grenzregimes. In: Transit Migration Forschungsgruppe (Hg.): Turbulente Ränder. Neue Perspektiven auf Migration an den Grenzen Europas. Transcript, Bielefeld. S. 23-38.
Perchinig, Bernhard (2010): Migration Studies in Austria – Research at the Margins? In: Thränhardt, Die­trich/Bommes, Michael (Hg.): National Paradigms of Migration Research. IMIS Schriften 13. V&R Uni­press, Göttingen. S. 187-204.
Raby, Rebecca (2005): What is resistance? In: Journal of Youth Studies, 8(2). S. 151-171.
Rosenberger, Sieglinde (2012): Inklusive Demokratie? Die politischen, sozialen und religiösen Rechte von Wohnbürgern ohne österreichische Staatsbürgerschaft. In: Helms, Ludger/ Wine­roither, David M. (Hg): Die österreichische Demokratie im Vergleich. Nomos, Baden-Baden. S. 383-402.
Stern, Joachim (2010): Timeline (De)Regulation. In: Bakondy, Vida et al. (Hg.): Viel Glück! Migration Heute. Wien, Belgrad, Zagreb, Istanbul. Mandelbaum Verlag, Wien. S. 208-238.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

VM3, VM7

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:34