140138 SE T II - Internationalismen und globale Ungleichheit (2009S)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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Die LV beginnt um 11.00 s.t.
An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Fr 20.02.2009 09:00 bis Mi 04.03.2009 09:00
- Abmeldung bis So 22.03.2009 09:00
Details
max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Donnerstag 12.03. 11:00 - 13:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
- Donnerstag 19.03. 11:00 - 13:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
- Donnerstag 26.03. 11:00 - 13:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
- Donnerstag 02.04. 11:00 - 13:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
- Donnerstag 23.04. 11:00 - 13:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
- Donnerstag 30.04. 11:00 - 13:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
- Donnerstag 07.05. 11:00 - 13:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
- Donnerstag 14.05. 11:00 - 13:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
- Donnerstag 28.05. 11:00 - 13:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
- Donnerstag 04.06. 11:00 - 13:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
- Donnerstag 18.06. 11:00 - 13:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
- Donnerstag 25.06. 11:00 - 13:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Aktive Mitarbeit während des gesamten Semesters wie oben beschrieben: 40%
Seminararbeit (einschl. Erstellung des schriftlichen Konzepts und der Endfassung der ca. 20-seitigen Arbeit): 60%
Seminararbeit (einschl. Erstellung des schriftlichen Konzepts und der Endfassung der ca. 20-seitigen Arbeit): 60%
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
In diesem Seminar wollen wir die in der Forschung stark vernachlässigte Beziehung zwischen Internationalismen, internationalen Organisationen und sozialen Bewegungen einerseits und globaler Ungleichheit andererseits erkunden. Das Seminar verfolgt zwei Hauptziele:
Erstens wollen wir uns einer Einschätzung einer Reihe zentraler Fragen annähern, darunter:
" Welche Rolle spielen und spielten die Internationalismen für die globale Ausbreitung und Vertiefung kapitalistischer Wirtschaftsbeziehungen und Arbeitsverhältnisse? Inwiedern trugen sie zu deren Transformation und Infragestellung bei? Wie und wieso spielen und spielten sie diese Rolle(n)?
" Wie und wieso "verwickelten" sich die Internationalismen in Widersprüche und transnationale politische Auseinandersetzungen, wenn sie sich um die Globalisierung humanitärer Werte und demokratischer Mindeststandards bemühten?
" Lässt sich ein historischer Trend hin zu einer wachsenden Bedeutung der Politik der Internationalismen gegenüber zwischenstaatlicher und kolonialer Politik im internationalen System feststellen (Stichworte u.a.: internationale Konventionen und Institutionen, "global governance", INGOs ¿)? Wie lässt sich das Verhältnis verschiedener Akteure im internationalen System in verschiedenen Entwicklungsepochen beschreiben und konzeptualisieren?
" ¿ weitere, von den Studierenden eingebrachte, entwickelte, untersuchte Fragestellungen ¿
Das zweite Hauptziel des Seminars besteht darin, systematisches und kritisch-reflektierendes Wissen über verschiedene Forschungsansätze der Internationalismusforschung zu erarbeiten, die nach der Bedeutung von globaler Ungleichheit für Geschichte und Gegenwart der Internationalismen und nach dem Einfluss von globaler Ungleichheit auf Geschichte und Gegenwart der Internationalismen fragen. Die entsprechenden Texte kommen aus verschiedenen Disziplinen und Forschungsfeldern (u.a. sozialwissenschaftliche Forschungen zu sozialen Bewegungen, Völkerrecht, internationale Beziehungen, Literaturwissenschaften, transnationale Geschichtsforschung, post colonial and world system studies ¿). Wir werden lernen, diese verschiedenen Traditionen "zusammenzulesen". Ein besonderes Anliegen ist es mir dabei, jene Methoden, Kategorien, Fragestellungen und Denkweisen herauszuarbeiten, die es möglich machen, Geschichte und Gegenwart der widersprüchlichen und konfliktgeladenen Beziehungen von Internationalismen und globaler Ungleichheit konzeptuell zu (er-)fassen und damit für kritische wissenschaftliche und politische Reflexion zugänglich zu machen.
Erstens wollen wir uns einer Einschätzung einer Reihe zentraler Fragen annähern, darunter:
" Welche Rolle spielen und spielten die Internationalismen für die globale Ausbreitung und Vertiefung kapitalistischer Wirtschaftsbeziehungen und Arbeitsverhältnisse? Inwiedern trugen sie zu deren Transformation und Infragestellung bei? Wie und wieso spielen und spielten sie diese Rolle(n)?
" Wie und wieso "verwickelten" sich die Internationalismen in Widersprüche und transnationale politische Auseinandersetzungen, wenn sie sich um die Globalisierung humanitärer Werte und demokratischer Mindeststandards bemühten?
" Lässt sich ein historischer Trend hin zu einer wachsenden Bedeutung der Politik der Internationalismen gegenüber zwischenstaatlicher und kolonialer Politik im internationalen System feststellen (Stichworte u.a.: internationale Konventionen und Institutionen, "global governance", INGOs ¿)? Wie lässt sich das Verhältnis verschiedener Akteure im internationalen System in verschiedenen Entwicklungsepochen beschreiben und konzeptualisieren?
" ¿ weitere, von den Studierenden eingebrachte, entwickelte, untersuchte Fragestellungen ¿
Das zweite Hauptziel des Seminars besteht darin, systematisches und kritisch-reflektierendes Wissen über verschiedene Forschungsansätze der Internationalismusforschung zu erarbeiten, die nach der Bedeutung von globaler Ungleichheit für Geschichte und Gegenwart der Internationalismen und nach dem Einfluss von globaler Ungleichheit auf Geschichte und Gegenwart der Internationalismen fragen. Die entsprechenden Texte kommen aus verschiedenen Disziplinen und Forschungsfeldern (u.a. sozialwissenschaftliche Forschungen zu sozialen Bewegungen, Völkerrecht, internationale Beziehungen, Literaturwissenschaften, transnationale Geschichtsforschung, post colonial and world system studies ¿). Wir werden lernen, diese verschiedenen Traditionen "zusammenzulesen". Ein besonderes Anliegen ist es mir dabei, jene Methoden, Kategorien, Fragestellungen und Denkweisen herauszuarbeiten, die es möglich machen, Geschichte und Gegenwart der widersprüchlichen und konfliktgeladenen Beziehungen von Internationalismen und globaler Ungleichheit konzeptuell zu (er-)fassen und damit für kritische wissenschaftliche und politische Reflexion zugänglich zu machen.
Prüfungsstoff
In den ersten Semesterwochen werden wir gemeinsam eine Reihe zentraler Texte zum Thema lesen und diskutieren. Diese Texte können zu Semesterbeginn per email verbindlich als kopierter reader in einem Copy-Shop bestellt werden. Gerne schaue ich mir zusätzliche, von den Studierenden vorgeschlagene Texte durch, um über ihre Aufnahme in die Liste der gemeinsamen Lektüre entscheiden zu können.
Parallel dazu beginnen die Studierenden ihr eigenes Seminarthema zu entwickeln, Literatur dazu zu sammeln etc. In der 7. Semesterwoche legen alle Studierenden ein schriftliches Konzept (Titel, Fragestellung/en, Arbeitshypothese, Bibliographie und Quellen) vor, das an alle Teilnehmer/innen ausgesandt und in der Gruppe diskutiert wird. Wo es grössere Schwierigkeiten oder Unsicherheiten gibt, folgende individuelle Beratungstermine.
Den Rest des Semesters verbringen wir mit der Vorstellung und Diskussion der Arbeitsergebnisse, wobei der Schwerpunkt nach wie vor auf dem kritischen Nachfragen, den zusätzlichen Beiträgen, und der fortschreitenden Strukturierung unseres Wissens und unserer wissenschaftlichen Perspektiven und Ansätze liegt (also keine mehrwöchige allgemeine Passivität beim Anhören dessen, was die Kolleg/innen vortragen!).
Parallel dazu beginnen die Studierenden ihr eigenes Seminarthema zu entwickeln, Literatur dazu zu sammeln etc. In der 7. Semesterwoche legen alle Studierenden ein schriftliches Konzept (Titel, Fragestellung/en, Arbeitshypothese, Bibliographie und Quellen) vor, das an alle Teilnehmer/innen ausgesandt und in der Gruppe diskutiert wird. Wo es grössere Schwierigkeiten oder Unsicherheiten gibt, folgende individuelle Beratungstermine.
Den Rest des Semesters verbringen wir mit der Vorstellung und Diskussion der Arbeitsergebnisse, wobei der Schwerpunkt nach wie vor auf dem kritischen Nachfragen, den zusätzlichen Beiträgen, und der fortschreitenden Strukturierung unseres Wissens und unserer wissenschaftlichen Perspektiven und Ansätze liegt (also keine mehrwöchige allgemeine Passivität beim Anhören dessen, was die Kolleg/innen vortragen!).
Literatur
PflichtlektüreAchtung:
Ein Reader, der die gesamte Pflichtlektüre und die LV-Beschreibung enthält, kann und soll ab Semesterbeginn im Copy Shop Schwarzspanierstraße 10, 1090 Wien käuflich erworben werden. Sollte er einmal ausverkauft sein, wird er auf Bestellung innerhalb kürzester Zeit nachgedruckt.Zu lesen für 19. März:Clive Archer, International Organizations, Routledge 2001, ch. 4: "Writings on International Organizations," 112-152, 159-168, 172-173.Susan Zimmermann, Organized Internationalism and the Transformation of Global Inequality, 19th and 20th Centuries (7 pages, MS 2006)Jörg Fisch, Internationalizing Civilization by Dissolving International Society. The Status of Non-European Territories in Nineteenth Century International Law. In: Martin H. Geyer, Johannes Paulmann (eds), The Mechanics of Internationalism. Culture, Society, and Politics from the 1840s to the First World War, Oxford University Press 2001, 235-257Zu lesen für 26. März:Frederick Cooper, Networks, Moral Discourse, and History. In: Thomas M. Callaghy, Ronald Kassimir, Robert Latham (eds), Intervention and Transnationalism in Africa. Global-Local Networks of Power, Cambridge University Press 2001, 23-46Anne Orford, Reading Humanitarian Intervention. Human Rights and the Use of Force in International Law, Cambridge University Press 2003, 38-71Zu lesen für 2. April:Leila J. Rupp, Challenging Imperialism in International Women's Organizations, 188-1945. In: NWSA Journal 8 (1996), 9-27.Aili Mari Tripp, Challenges in Transnational Feminist Mobilization. In: Myra Marx Ferree, Aili Mari Tripp (Hg.), Global Feminism. Transnational Women's Activism, Organizing and Human Rights, New York University Press 2006, 296-312.Zu lesen für 9. April:Brent Hayes Edwards, The Practice of Diaspora. Literature, Translation, and the Rise of Black Internationalism, Harvard University Press 2003, 241-305, 369-383.John Callaghan, Storm Over Asia: Comintern Colonial Policy in the Third Period. In: Matthew Worley (ed.), In Search of Revolution. International Communist Parties in the Third Period, I.B. Tauris 2004, 18-37.Zu lesen für 23. April:Sandi E. Cooper, Pacifism in France, 1889-1914: International Peace as a Human Right. In: French Historical Studies, 17 (1991) 2, 359-386.David P. Fidler, From International Sanitary Conventions to Global Health Security. The New International Health Regulations. In: Chinese Journal for International Law (2005), 1-31.Zu lesen für 30. April:Antony Anghie, Colonialism and the Birth of International Institutions: Sovereignty, Economy, and the Mandate System of the League of Nations. In: Journal of International Law and Politics 34 (2002) 3, 513-517, 523-549, 622-633.Harold Karan Jacobson, The United Nations and Colonialism. A Tentative Appraisal. In: International Organization 16 (1962) 1, 37-56.
Ein Reader, der die gesamte Pflichtlektüre und die LV-Beschreibung enthält, kann und soll ab Semesterbeginn im Copy Shop Schwarzspanierstraße 10, 1090 Wien käuflich erworben werden. Sollte er einmal ausverkauft sein, wird er auf Bestellung innerhalb kürzester Zeit nachgedruckt.Zu lesen für 19. März:Clive Archer, International Organizations, Routledge 2001, ch. 4: "Writings on International Organizations," 112-152, 159-168, 172-173.Susan Zimmermann, Organized Internationalism and the Transformation of Global Inequality, 19th and 20th Centuries (7 pages, MS 2006)Jörg Fisch, Internationalizing Civilization by Dissolving International Society. The Status of Non-European Territories in Nineteenth Century International Law. In: Martin H. Geyer, Johannes Paulmann (eds), The Mechanics of Internationalism. Culture, Society, and Politics from the 1840s to the First World War, Oxford University Press 2001, 235-257Zu lesen für 26. März:Frederick Cooper, Networks, Moral Discourse, and History. In: Thomas M. Callaghy, Ronald Kassimir, Robert Latham (eds), Intervention and Transnationalism in Africa. Global-Local Networks of Power, Cambridge University Press 2001, 23-46Anne Orford, Reading Humanitarian Intervention. Human Rights and the Use of Force in International Law, Cambridge University Press 2003, 38-71Zu lesen für 2. April:Leila J. Rupp, Challenging Imperialism in International Women's Organizations, 188-1945. In: NWSA Journal 8 (1996), 9-27.Aili Mari Tripp, Challenges in Transnational Feminist Mobilization. In: Myra Marx Ferree, Aili Mari Tripp (Hg.), Global Feminism. Transnational Women's Activism, Organizing and Human Rights, New York University Press 2006, 296-312.Zu lesen für 9. April:Brent Hayes Edwards, The Practice of Diaspora. Literature, Translation, and the Rise of Black Internationalism, Harvard University Press 2003, 241-305, 369-383.John Callaghan, Storm Over Asia: Comintern Colonial Policy in the Third Period. In: Matthew Worley (ed.), In Search of Revolution. International Communist Parties in the Third Period, I.B. Tauris 2004, 18-37.Zu lesen für 23. April:Sandi E. Cooper, Pacifism in France, 1889-1914: International Peace as a Human Right. In: French Historical Studies, 17 (1991) 2, 359-386.David P. Fidler, From International Sanitary Conventions to Global Health Security. The New International Health Regulations. In: Chinese Journal for International Law (2005), 1-31.Zu lesen für 30. April:Antony Anghie, Colonialism and the Birth of International Institutions: Sovereignty, Economy, and the Mandate System of the League of Nations. In: Journal of International Law and Politics 34 (2002) 3, 513-517, 523-549, 622-633.Harold Karan Jacobson, The United Nations and Colonialism. A Tentative Appraisal. In: International Organization 16 (1962) 1, 37-56.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
T II
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:34
Diese Internationalismen setzten sich auf verschiedenen Ebenen mit globaler Ungleichheit auseinander, namentlich im Rahmen ihrer Organisationsstrukturen bzw. "Innenpolitik", durch die Formulierung und Weiterentwicklung ihrer politischen Visionen, und im Rahmen ihres politischen Handelns nach außen.
Die Studieren sollen ihr Wissen über die genannten Internationalismen in ihrem Verhältnis zur Geschichte und zu den Transformationen globaler Ungleichheit entwickeln. Wir werden jene Forschungsansätze kennenlernen, die dieses Verhältnis ins Zentrum des Interesses rücken, und seine Bedeutung für Geschichte und Gegenwart von transnationalem Aktivismus und internationaler Organisation herausarbeiten und kritisch hinterfragen.