Universität Wien

140138 VO+UE T II - Internationalismen und globale Ungleichheit (2010S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Wer beim ersten Treffen persönlich nicht da ist, kann leider ausnahmslos nicht aufgenommen werden, da wir in dieser Einheit beginnen, wichtige Grundlagen zu legen.
Anfragen und Nachfragen bitte an susan.zimmermann@univie.ac.at

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 11.03. 10:00 - 12:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Donnerstag 18.03. 10:00 - 12:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Donnerstag 25.03. 10:00 - 12:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Donnerstag 15.04. 10:00 - 12:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Donnerstag 22.04. 10:00 - 12:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Donnerstag 29.04. 10:00 - 12:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Donnerstag 06.05. 10:00 - 12:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Donnerstag 20.05. 10:00 - 12:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Donnerstag 27.05. 10:00 - 12:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Dienstag 08.06. 18:00 - 20:30 Prominentenzimmer Hauptgebäude, Tiefparterre Hof 4
  • Donnerstag 10.06. 10:00 - 12:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Donnerstag 17.06. 10:00 - 12:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Donnerstag 24.06. 10:00 - 12:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Transnationale Friedenskongresse und 200 Jahre Kampf gegen die Sklaverei, das Internationale Sozialforum und die Komintern, Pan-Afrikanismus und weltweit gültige Arbeitsschutz-Standards, Völkerbund, Frauenstimmrechts-Internationalismus und UNO, globale Kampagnen für Menschenrechte und transnational operierende Bevölkerungsstrategen: Organisierte Internationalismen verschiedenster Couleur haben für die Infragestellung und Umgestaltung weltweiter Ungleichheit im 19. und 20. Jahrhundert eine bedeutende und langfristig zunehmende Rolle gespielt. Ihre Agenda reichte und reicht von vorsichtiger Reform der internationalen Beziehungen bis zu radikaler Kapitalismuskritik. Gemacht wurde die Politik des "Reform"-Internationalismus von ehrwürdigen alten Männer der bürgerlichen Sozialreform und Vertretern der Schule des klassischen Liberalismus ebenso wie von Vertreter/innen und Aktivist/innen weltweit benachteiligter Gruppen oder Weltregionen; von Staaten, Organisationen, Bewegungen, Netzwerken und Individuen.
Diese Internationalismen setzten sich auf verschiedenen Ebenen mit globaler Ungleichheit auseinander, namentlich im Rahmen ihrer Organisationsstrukturen bzw. "Innenpolitik", durch die Formulierung und Weiterentwicklung ihrer politischen Visionen, und im Rahmen ihres politischen Handelns nach außen.
Die Studieren sollen ihr Wissen über die genannten Internationalismen in ihrem Verhältnis zur Geschichte und zu den Transformationen globaler Ungleichheit entwickeln. Wir werden jene Forschungsansätze kennenlernen, die dieses Verhältnis ins Zentrum des Interesses rücken, und seine Bedeutung für Geschichte und Gegenwart von transnationalem Aktivismus und internationaler Organisation herausarbeiten und kritisch hinterfragen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Aktive Mitarbeit während des gesamten Semesters wie oben beschrieben: 40%
Literaturbesprechung (5 Seiten 2-zeilig) 20%
Recherchearbeit zu einer Originalquelle (5-7 Seiten 2-zeilig) 40%

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

In dieser Übung wollen wir die in der Forschung stark vernachlässigte Beziehung zwischen internationalen Netzwerken, internationalen Organisationen und internationalen sozialen Bewegungen einerseits und globaler Ungleichheit andererseits erkunden. Die LV verfolgt zwei Hauptziele:
Erstens wollen wir uns einer Einschätzung einer Reihe zentraler Fragen annähern, darunter:
- Wie stellten sich verschiedene Akteure im internationalen System in verschiedenen Entwicklungsepochen zu den verschiedenen Facetten des Problems der globalen Ungleichheit? Auf welchen Ebenen lässt sich diese Selbstpositionierung festmachen? Welchen Einfluss hatten die Akteure auf Prozesse der Transformation globaler Ungleichheit?
- Welche Rolle spielen und spielten die Internationalismen für die globale Ausbreitung und Vertiefung kapitalistischer Wirtschaftsbeziehungen und Arbeitsverhältnisse? Inwiefern trugen sie zu deren Transformation und Infragestellung bei? Wie und wieso spielen und spielten sie diese Rolle(n)?
- Wie und wieso "verwickelten" sich die Internationalismen in Widersprüche und transnationale politische Auseinandersetzungen, wenn sie sich um die Globalisierung humanitärer Werte und demokratischer Mindeststandards bemühten?
- … weitere, von den Studierenden eingebrachte, entwickelte, untersuchte Fragestellungen …
Das zweite Hauptziel der LV besteht darin, verschiedene Forschungsansätze der Internationalismusforschung kennen und für die Erforschung des Zusammenhangs von Internationalismus und globaler Ungleichheit nutzen zu lernen. Diese Ansätze kommen aus verschiedenen Disziplinen und Forschungsfeldern (u.a. sozialwissenschaftliche Forschungen zu sozialen Bewegungen, Völkerrecht, internationale Beziehungen, Literaturwissenschaften, transnationale Geschichtsforschung, post colonial and world system studies …). Wir werden lernen, diese verschiedenen Traditionen "zusammenzulesen", sie kritisch zu reflektieren, und zu verstehen, warum sie bestimmte Elemente des Zusammenhangs von Internationalismen und globaler Ungleichheit wie beleuchten.
Um diese beiden Hauptziele zu erreichen, ist es von zentraler Bedeutung, dass wir uns auch mit Originalmaterialien beschäftigen und lernen, wie diese - mithilfe der verschiedenen in der Forschungsliteratur bestehenden Ansätze und Fragestellungen - gedeutet und bearbeitet werden können.

Prüfungsstoff

In der ersten und zweiten Einheit werden wir Grundbegriffe und Herangehensweisen klären (Vortrag und Diskussion) und genau klären, was unter "Literaturbesprechung" und "Recherchearbeit" zu verstehen ist.
Danach werden wir einige Wochen mit gemeinsamer Lektüre und Diskussion von Texten und Quellen/Originalmaterialien verbringen. Diese Texte und Materialien liegen zu Semesterbeginn per in einem Copy-Shop bereit.
Parallel dazu beginnen die Studierenden ihre Recherchearbeit vorzubereiten und durchzuführen. Hier geht es insbesondere darum, die zu bearbeitende Quelle und die zur Bearbeitung notwenige Literatur zu suchen und zu beschaffen. Was mit dieser Quelle/diesem Originalmaterial für die Recherchearbeit zu tun ist, wird auch anhand der Diskussion der gemeinsam gelesenen Quellen/Originalmaterialien (s.o.) klar werden. Alle Studierenden legen am Ende dieser Phase eine Kopie ihrer Quelle, die dazu erarbeiteten Fragen und ein Literaturverzeichnis vor. Wo es grössere Schwierigkeiten oder Unsicherheiten gibt, gibt es individuelle Beratungstermine.
Die letzten Wochen verbringen wir dann mit den Präsentationen der Recherchearbeiten.

Literatur

wird bekanntgegeben

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

T II

Letzte Änderung: Mi 15.12.2021 00:20