Universität Wien

140138 BA Die tibetische Hagiographie und ihr Verhältnis zur Historizität (2017S)

Aspekte religions- und literaturwissenschaftlicher und historischer Forschung

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Nur gemeinsam mit LV 140141 zu absolvieren!

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Details

max. 36 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Zur Zeit sind keine Termine bekannt.

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Hagiographie ist die erbauliche und religiös-moralisierende Beschreibung des idealisierten Lebens eines Menschen, der aufgrund seiner herausragenden Tugenden sowie seiner Wirkmacht und Heilsnähe als Verkörperung der höchsten Ideale einer bestimmten Religion in einem konkreten historischen Kontext betrachtet wird und daher als nachahmenswertes Beispiel und/oder als nahezu unerreichbares Objekt der Verehrung fungiert“ (Chr. Kleine, „Geschichte und Geschichten im ostasiatischen Buddhismus: Hagiographie zwischen Historiographie und Erbauung“, in P. Schalk et al. eds., Geschichten und Geschichte: Historiographie und Hagiographie in der asiatischen Religionsgeschichte, Uppsala: Uppsala Universitet, 2010, S. 13). Auch tibetische Hagiographien sind zum Zweck religiöser Erbauung verfasst und haben identitäts- und orientierungsstiftende Bedeutung. Daneben verfolgte der Hagiograph das Ziel, biographische Ereignisse aus dem Leben des Heiligen mitzuteilen. Er erkundete die Lebensdaten des Protagonisten, sammelte Nachrichten über seine familiäre Herkunft und verarbeitete Erinnerungen aus dem Leben des Heiligen zu einem literarischen Werk, das in sehr kurzer Form nur wenige Blatt fasste, mitunter aber auch zu einem Text von mehreren hundert Blatt anwuchs. Art und Umfang der Selektion der Einzelereignisse und das Verhältnis der Erzählung zum historischen Geschehen variiert erheblich in Abhängigkeit von der Abfassungsintention, der zeitlichen Nähe zum Geschehen, dem Zugang des Erzählers zu historischen Nachrichten und anderen Faktoren. Die Erzählung weist in der Regel eine religiös-ideologische Akzentuierung auf und ist in bedeutendem Maße durch Topik geprägt.

Inhalt: Im Seminar werden wir uns anhand ausgewählter Hagiographien, die in Übersetzung vorliegen, neben formkritischen und formgeschichtlichen Aspekten mit der Analyse und Interpretation des Erzählstoffes befassen. Ein Schwerpunkt bildet die Frage nach der Bedeutung der Hagiographie als Quelle historischer Forschung. Ziel: Anwendung der im Verlauf des Studiums erworbenen Sprach- und Methodenkenntnisse auf eine spezifische Fragestellung. Methode: Analyse und Interpretation ausgewählter Forschungsliteratur; Referat inkl. Diskussion; Verfassen einer BA-Arbeit. Teilnahme: Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung mit Anwesenheitspflicht. Zur Teilnahmevoraussetzung siehe Curriculum.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Zeugniserwerb: Voraussetzung für den Zeugniserwerb ist die regelmäßige Anwesenheit im Unterricht. Die Note ergibt sich aus (a.) der Vorbereitung des Unterrichts und der mündlichen Leistung im Unterricht (=40%), (b.) einem Referat (=10%) und (c.) der Bachelorarbeit (=50%).

BA-Arbeit: Bearbeitung einer Hagiographie (ca. 3 bis 6 Blatt); Anwendung der im Seminar behandelten Fragestellungen auf den Quellentext.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur

Literatur: In der ersten Unterrichtseinheit wird eine Literaturliste ausgehändigt. Die Literatur steht zum Beginn der Lehrveranstaltung im Handapparat. Ausgewählte Literatur und weitere Arbeitsmaterialien werden im laufenden Semester auch in elektronischer Form zur Verfügung gestellt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA18

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:34