Universität Wien

140151 SE VM1/VM7 Feminisierung der Arbeit, soziale Reproduktion und Grenzregime (2016S)

Postkoloniale Theorien und Internationale Politische Ökonomie

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Kol/Mob

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Donnerstag 10.03. 09:00 - 11:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
Donnerstag 17.03. 09:00 - 11:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
Donnerstag 07.04. 09:00 - 11:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
Donnerstag 14.04. 09:00 - 11:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
Donnerstag 21.04. 09:00 - 11:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
Donnerstag 28.04. 09:00 - 11:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
Donnerstag 12.05. 09:00 - 11:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
Donnerstag 19.05. 09:00 - 11:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
Donnerstag 02.06. 09:00 - 11:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
Donnerstag 09.06. 09:00 - 11:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
Donnerstag 16.06. 09:00 - 11:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
Donnerstag 23.06. 09:00 - 11:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
Donnerstag 30.06. 09:00 - 11:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ziele:
- Kenntnis feministischer Postkolonialer Theorien und heterodoxer Ansätze der IPÖ
- Kenntnis der Unterschiede und Ähnlichkeiten bezüglich theoretischer Zugänge, verwendeter Methoden und Problemstellungen
- Wissen um mögliche Anschlussstellen und Anwendungsgebiete
- Anwendung der Theorie auf konkrete Fallbeispiele

Inhalte:
Die Lehrveranstaltung geht der Frage nach, welche neuen Fragestellungen und Perspektiven sich für die Internationale Politische Ökonomie (IPÖ) eröffnen, wenn grundlegende postkoloniale Annahmen in ihre Analyse einbezogen werden. In einem ersten Schritt wird aus der Fülle Postkolonialer Theorien und Studien eine Auswahl getroffen (mit einer feministischen Ausrichtung) und es werden einige wesentliche Thesen dargestellt. Im Anschluss daran wird versucht, Konvergenzen als auch Unterschiede zwischen Postkolonialen Theorien und IPÖ zu identifizieren. Obwohl die Postkolonialen Theorien zugrunde liegenden theoretischen Annahmen auf Marxismus, Poststrukturalismus und häufig auch Feminismus aufbauen, wirft die materialistische Kritik den Postkolonialen Theorien vor, dass sie sich zu sehr auf das Feld der Wissensproduktion beschränkten und die ökonomischen Grundlagen der Unterdrückung sowie aktuelle Formationen postkolonialer Hegemonie zu wenig berücksichtigten. Bereits bestehende Kritik an Postkolonialer Theorie wird hier aufgegriffen und weiter entwickelt. Umgekehrt wird untersucht werden, welche „blinden Flecken“ der IPÖ die Postkoloniale Theorie ausleuchten kann. Abschließend stellt sich daher die Frage, an welchen Punkten Postkoloniale Theorie anschlussfähig für Fragen der IPÖ ist. Ziel ist zu zeigen, dass Rassismus, Maskulinismus und Eurozentrismus nicht nur als diskursive Produkte zu sehen sind, die Macht absichern, sondern auch konkrete Praxen, die sich in Institutionen materialisieren.

Diese LV passt zum Schwerpunktthema „Kolonialismus und Dekolonisierung“. Liberale Feministinnen wurden häufig für ihren Eurozentrismus kritisiert. Weiße, heterosexuelle, bürgerliche Frauen und ihre Bedürfnisse und Interessen waren Ausgangspunkt ihrer theoretischen Überlegungen. Andere als „nicht westlich“ zu beschreiben, enthüllt mehr über die eigene Verortung und Identität als diese Zuschreibungen über die so identifizierten „Anderen“ aussagt. Postkoloniale Theorien problematisieren die Bedeutung dieser Zuschreibungen und Unterscheidungen für die Konstitution Weißer, bürgerlicher und heterosexueller Identitäten. Wie Poststrukturalistische Theorien hinterfragen auch Postkoloniale Theorien das Konzept der „Moderne“, aber im Gegensatz zu den erstgenannten analysiert postkoloniale Kritik den Zusammenhang zwischen Moderne und Kolonialismus. Postkoloniale Theorien analysieren Kategorien wie Gender, Klasse, Ethnie oder Heteronormativität als Formen der Unterdrückung und versuchen essentialistische Identitätskonstruktionen zu destabilisieren.

Die Transnationalisierung von Produktion und Handel sowie die grenzenlose Mobilität für Kapital und Waren zeigen global Auswirkungen, die jedoch von postkolonialen Konstruktionen durchsetzt sind und zu lokal sehr unterschiedlichen Ausprägungen führen. Anhand konkreter Fallbeispiele wird die Bedeutung postkolonialer Konstruktionen für die Konstitutierung von Grenzregimen sowie den Prozess der Transnationalisierung aufgezeigt.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Referat, Memos und Seminararbeit

Methoden:
- Textanalyse ausgewählter Beiträge unterstützt durch angeleitete Diskussionen und Orientierungsfragen
- individuelle oder Gruppenpräsentationen: dienen für einzelne Studierende als Möglichkeit, einen Beitrag zu vertiefen und ihre Erkenntnisse der Gruppe vorzustellen
- PowerPoint-gestützter Input-Vortrag: hier werden von der LV-Leiterin wesentliche Inhalte vermittelt, Debatten vorgestellt und Diskussionen angeregt

- Einsatz von Dokumentationen, Radio-Features und visuellem Material

- Blended learning: Die Lernplattform der Universität Wien wird als "Service- und Informationsplattform" als auch als didaktisches Tool seinen Einsatz finden. Recherchierte Materialien sollen dort zusammengeführt und strukturiert werden.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Für einen positiven Abschluss der Lehrveranstaltungen sind alle Teilleistungen zu erbringen.

Prüfungsstoff

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

VM1, VM7

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:34