Universität Wien

140187 VO RTV - VM5 - VM6 - Landnahmen in historischer und globaler Perspektive (2014S)

NR // KOL

Details

Sprache: Deutsch

Prüfungstermine

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Montag 10.03. 13:00 - 15:00 Hörsaal B UniCampus Hof 2 2C-EG-02
  • Montag 17.03. 13:00 - 15:00 Hörsaal B UniCampus Hof 2 2C-EG-02
  • Montag 24.03. 13:00 - 15:00 Hörsaal B UniCampus Hof 2 2C-EG-02
  • Montag 31.03. 13:00 - 15:00 Hörsaal B UniCampus Hof 2 2C-EG-02
  • Montag 07.04. 13:00 - 15:00 Hörsaal B UniCampus Hof 2 2C-EG-02
  • Montag 28.04. 13:00 - 15:00 Hörsaal B UniCampus Hof 2 2C-EG-02
  • Montag 05.05. 13:00 - 15:00 Hörsaal B UniCampus Hof 2 2C-EG-02
  • Montag 12.05. 13:00 - 15:00 Hörsaal B UniCampus Hof 2 2C-EG-02
  • Montag 19.05. 13:00 - 15:00 Hörsaal B UniCampus Hof 2 2C-EG-02
  • Montag 26.05. 13:00 - 15:00 Hörsaal B UniCampus Hof 2 2C-EG-02
  • Montag 02.06. 13:00 - 15:00 Hörsaal B UniCampus Hof 2 2C-EG-02
  • Montag 16.06. 13:00 - 15:00 Hörsaal B UniCampus Hof 2 2C-EG-02

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Landgrabbing' wird sowohl in seiner aktuellen Ausprägung als auch in historischer Perspektive beleuchtet, Kontinuitäten in Bezug auf Landnahmen werden sichtbar gemacht.
Der Begriff 'Landnahmen' wird bewusst weit gefasst und bezieht sich auf Landnahmen im Kontext von kolonialer Eroberung ebenso wie vor dem Hintergrund totalitärer Regime was am Beispiel der Sowjetunion und China diskutiert wird.

Die gegenwärtig präsenteste Form von 'Landgrabbing' durch private und staatliche Investoren nimmt ebenfalls eine zentrale Rolle in dieser Ringvorlesung ein und wird anhand von Fallstudien zu einzelnen Ländern wie Kambodscha, Tanzania oder Ghana diskutiert. In vielen afrikanischen Ländern hat insbesondere Landgrabbing für die Produktion von Agrartreibstoffen in den letzten Jahren stark zugenommen. Doch auch im Namen des Naturschutzes wurde wird oftmals Land enteignet; sogenanntes Green Grabbing wird anhand des Beispiels der Batwa-Bevölkerung in Uganda thematisiert auf deren Land Nationalparks angelegt wurden. Landgrabbing findet freilich nicht (nur) ausschließlich auf nationaler Ebene statt, sondern auch innerhalb von familiären Kontexten. Besonders betroffen sind Frauen, deren Rechte auf Land in vielen Ländern aufgrund ungleicher Machtverhältnisse zwischen den Geschlechtern oft unsicher und gefährdet sind wie anhand von Beispielen aus dem südlichen und östlichen Afrika dargelegt wird. Weiters werden auch Formen des Widerstands gegen Landnahmen diskutiert, etwa am Beispiel der Philippinen, wo sich im Laufe der letzten Jahrzehnte eine rege Landrechtsbewegung innerhalb der kleinbäuerlichen Bevölkerung herausgebildet hat. Den Lebensperspektiven von jungen Menschen, die als Ergebnis von Landnahmen in brasilianischen Reservaten aufgewachsen sind, ist ein weiterer Beitrag gewidmet.

Das vollständige Programm:

10. März:
Einleitung
Birgit Englert, Barbara Gärber

17. März:
Modernes Landgrabbing:
Theoretischer Hintergrund und aktuelle Evidenz zu einem aufgeladenen Thema
Andreas Exenberger (Innsbruck)

24. März:
Siedlerkolonialismus und Landfrage im postkolonialen Südlichen Afrika:
Das Beispiel Namibia
Henning Melber (Uppsala)

31. März:
Landnahmen an den Grenzen des fossilen Energieregimes:
Tendenzen, Akteure und Konflikte am Beispiel Tansanias
Andreas Exner (Klagenfurt)

7. April:
Eine Menschenrechtsperspektive auf Landgrabbing in Kambodscha
Martin Dudek (Wien)

28. April:
Widerstand gegen Landnahmen auf den Philippinen:
eine Geschichte großer Gegensätze und kleiner Erfolge
Marina Wetzlmaier (Wien)

5. Mai:
Auf der Suche neuer Zukunftsperspektiven.
Junge Guarani Kaiowá im Kontext des Landverlustes in Mato Grosso do Sul, Brasilien
Kristina Kroyer (Wien)

12. Mai:
Landfrage, Hunger und ursprüngliche sozialistische Akkumulation:
Ein Vergleich zwischen dem maoistischen China und der Sowjetunion
Felix Wemheuer (Wien)

19. Mai:
Biodiversitätserhaltung und Landgrabbing:
Der Fall des Batwa-Territoriums in Uganda
Jude Sentongo (Wien)

26. Mai:
Landnahmen für Agrarkraftstoffe in Ghana
Svenja Schrader (Hamburg)

2. Juni:
Landnahmen im Kontext der Doctrine of Discovery (USA, Kanada, Australien)
René Kuppe (Wien)

16. Juni:
Property Grabbing - Landnahmen im familiären Kontext:
Landrechtsverlust von Frauen im südlichen und östlichen Afrika
Barbara Gärber (Wien)

23. Juni:
Schriftliche Prüfung

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Schriftliche Prüfung am Ende des Semesters

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die Studierenden sollen die gegenwärtig so aktuelle Thematik des 'Landgrabbing' aus einer historischen Perspektive heraus verstehen und analysieren können: wer nahm und nimmt wo und mit welchen Begründungen Land in Besitz? Welche Diskurse sind damit verbunden?

Prüfungsstoff

Vorträge durch die wöchentlich wechselnden Gastvortragenden à ca. 60 Minuten mit anschliessender Diskussion moderiert von den LV-Leiterinnen

Literatur

Pflichtlektüre: Englert, Birgit; Gärber, Barbara (Hg.). 2014. Landgrabbing. Landnahmen in globaler und historischer Perspektive. Wien: new academic press (wird im Laufe des Sommersemesters erscheinen) - dieser Band ist die Grundlage für die schriftliche Prüfung; weiterführende Literatur zu den einzelnen Themen wird von den Vortragenden im Rahmen ihrer Einheiten empfohlen.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

RTV, VM5, VM6, GA.VO.3

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:34