140214 SE SE IE - VM6 - VM7 Transdisziplinäre Entwicklungsforschung (2013S)
Zwischen geopolitischen Interessen, zivilgesellschaftlichem Widerstand und humanitärer Krise: der Westsahara-Konflikt internationale Kooperation
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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Zwei Blocktermine zusätzlich: am SA 16.03.2013 (SR 2, Institut für Afrikawissenschaften, 1. Stock) und am SA 27.4. im SG 2 (Seminarraum SG2, Sensengasse)
An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Mi 20.02.2013 10:00 bis Mo 04.03.2013 12:00
- Anmeldung von Di 05.03.2013 10:00 bis Mi 06.03.2013 23:59
- Abmeldung bis So 31.03.2013 23:59
Details
max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Donnerstag 14.03. 16:00 - 18:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
- Samstag 16.03. 09:00 - 17:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
- Donnerstag 21.03. 16:00 - 18:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
- Donnerstag 11.04. 16:00 - 18:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
- Donnerstag 18.04. 16:00 - 18:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
- Donnerstag 25.04. 16:00 - 18:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
- Samstag 27.04. 10:00 - 17:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Studierende sind großteils bei den Seminareinheiten anwesend, beteiligen sich an Diskussionen, erarbeiten individuell oder in Gruppen Referate und verfassen schriftliche Arbeiten im Umfang von mind. 15 Seiten.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Studierende lernen wissenschaftliche Texte und andere relevante Quellen kritisch und vergleichend aus interdisziplinärer Perspektive zu analysieren;
Studierende setzen sich mit postkolonialen Ansätzen und zentralen Schlüsselbegriffen auseinander;
Studierende lernen Ansätze der feministischen Theorie zu politischem Handeln kennen;
Studierende lernen Positionen der nationalen und internationalen AkteurInnen am Beispiel der Westsahara kennen;
Aussagen und Inhalte von Texten und anderen Quellen können in Beziehung mit der Praxis beteiligter AkteurInnen gesetzt werden.
Studierende setzen sich mit postkolonialen Ansätzen und zentralen Schlüsselbegriffen auseinander;
Studierende lernen Ansätze der feministischen Theorie zu politischem Handeln kennen;
Studierende lernen Positionen der nationalen und internationalen AkteurInnen am Beispiel der Westsahara kennen;
Aussagen und Inhalte von Texten und anderen Quellen können in Beziehung mit der Praxis beteiligter AkteurInnen gesetzt werden.
Prüfungsstoff
Im Seminar bearbeiten und rezipieren die Studierenden Originalquellen und wissenschaftliche Texte zum Westsahara-Konflikt.
Dokumentarfilme, neue Medien, Social Media, Dokumente und Berichte, Internetquellen werden als wichtige Quellen herangezogen. Hierbei wird das Finden, die Auswahl und Rezeption von Literatur und Quellen methodisch begleitet. Anleitung zur Themenwahl des Referats und der Seminararbeit, Erarbeitung der Fragestellung, Erstellen des Exposés, Präsentation des Referats und Verfassen der schriftlichen Arbeit wird während des Seminarverlaufs angeboten.
Ergänzend wird mindestens ein Gastvortrag organisiert, der den Studierenden erlaubt, Erkenntnisse aus der Literatur- und Quellenrezeption in direkter Interaktion zu vertiefen.
Dokumentarfilme, neue Medien, Social Media, Dokumente und Berichte, Internetquellen werden als wichtige Quellen herangezogen. Hierbei wird das Finden, die Auswahl und Rezeption von Literatur und Quellen methodisch begleitet. Anleitung zur Themenwahl des Referats und der Seminararbeit, Erarbeitung der Fragestellung, Erstellen des Exposés, Präsentation des Referats und Verfassen der schriftlichen Arbeit wird während des Seminarverlaufs angeboten.
Ergänzend wird mindestens ein Gastvortrag organisiert, der den Studierenden erlaubt, Erkenntnisse aus der Literatur- und Quellenrezeption in direkter Interaktion zu vertiefen.
Literatur
Castro Varela, María do Mar / Dhawan, Nikita (2009): Europa provinzialisieren? Ja, bitte! Aber wie? In: Femina Politica 02/2009 Feministische Postkoloniale Theorie. Gender und (De-)Koloni-sierungsprozesse. S. 9-19.
Mayrhofer, Maria (2012): Gender und nationale Identität im Westsahara-Konflikt. Implikationen für sahaurische Frauen und weiblicher Aktivismus. Politik und Demokratie Universität Wien Band 26. Peter Lang Frankfurt am Main.
Omar, Sidi M. (2008): The right to self-determination and the indigenous people of Western Sahara. In: Cambridge Review of International Affairs, Volume 21, Number 1, March 2008. pp. 41-57.
Zunes, Stephen / Mundy, Jacob (2010): Western Sahara. War, Nationalism, and Conflict Irresolution. Syracuse University Press.
Mayrhofer, Maria (2012): Gender und nationale Identität im Westsahara-Konflikt. Implikationen für sahaurische Frauen und weiblicher Aktivismus. Politik und Demokratie Universität Wien Band 26. Peter Lang Frankfurt am Main.
Omar, Sidi M. (2008): The right to self-determination and the indigenous people of Western Sahara. In: Cambridge Review of International Affairs, Volume 21, Number 1, March 2008. pp. 41-57.
Zunes, Stephen / Mundy, Jacob (2010): Western Sahara. War, Nationalism, and Conflict Irresolution. Syracuse University Press.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
SE IE, VM6, VM7,
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:34
In den, von Marokko, besetzten Gebieten ist die sahrauische Bevölkerung politischer Repression ausgesetzt, die sich durch gravierende Einschränkung der Menschenrechte sowie ökonomische und soziale Marginalisierung charakterisiert.
In den Flüchtlingslagern im angrenzenden Algerien leben seit 1975 etwa 150.000 Sahrauis, die Hälfte der sahrauischen Bevölkerung. Der Rückgang der humanitären Hilfe durch die UNO und EU und die schwächer werdende staatliche Nord-Süd-Kooperation kann nur zum Teil durch die Unterstützung der solidarischen Zivilgesellschaft, vor allem aus europäischen Ländern, ausgeglichen werden für die sahrauische Bevölkerung und ihre Exilregierung bleibt das Leben in der kargen Wüste prekär. Trotzdem haben die von der Polisario verwalteten Flüchtlingslager Modellcharakter: die Verwaltung und soziale Infrastruktur wird großteils von Frauen bewerkstelligt. Aufgrund historischer, soziokultureller und der politischer Gründe haben Frauen in der sahrauischen Gesellschaft einen hohen Status.
Der antikoloniale Widerstand der sahrauischen Bevölkerung in den Gebieten der Westsahara, unterstützt durch die Bevölkerung in den Flüchtlingslagern, besteht seit der Besetzung durch Marokko bzw. reicht in die Zeit der spanischen Kolonisierung zurück. Vor dem Hintergrund des »arabischen Frühlings«, der laut Noam Chomsky seinen Anfang im November 2010 mit dem Protestcamp Gdeim Izik in der Westsahara nahm, besteht Anlass zur Neubewertung geopolitischer Interessen und Zukunftsperspektiven zum Westsahara-Konflikt. Gibt es Anzeichen, dass die UNO ihre Rolle als Vermittlerin stärker wahrnimmt?
Der sahrauische zivilgesellschaftliche Widerstand veränderte sich im Lauf der Jahrzehnte: Menschenrechte werden stärker eingefordert und als Instrumentarium argumentativ genutzt, die Zusammenarbeit mit Menschenrechtsorganisationen in anderen arabischen Ländern intensiviert sich, der Ruf der Jüngeren nach Radikalisierung ist in den besetzten Gebieten und in den Flüchtlingslagern lauter hörbar. Auch im Widerstandskampf spielen Frauen und genderspezifische Aspekte eine Rolle.Schwerpunkte des Seminars:
Der Westsahara-Konflikt wird analysiert die historischen Wurzeln der Kolonisierung und die aktuellen Interessenlagen und Positionen der involvierten Konfliktparteien und internationalen AkteurInnen werden beleuchtet.
Die Verletzung des Internationalen Rechts durch Staaten und internationale Konzerne, die Lage der Menschenrechte in den besetzten Gebieten und die Situation in den Flüchtlingslagern wird dargestellt.
Der Widerstandskampf der sahrauischen Bevölkerung die Veränderungen im historischen Verlauf, die Ausdrucksformen des zivilgesellschaftlichen Kampfes und Allianzen mit NGOs in der arabischen Region werden nachgezeichnet.
Als theoretische Grundlage werden postkoloniale Ansätze vorgestellt und angewandt. Feministische Ansätze wiederum dienen der Analyse von Rolle, Geschlechterverhältnis und Handlungsfähigkeit sahrauischer Frauen im Flüchtlingsalltag und sahrauischen Widerstand.