Universität Wien

140220 SE T IV - VM4 - VM7 - MenschenrechtsarbeiterInnen und SoldatInnen als FotografInnen (2013S)

Zur Feminisierung und Kolonisierung medialer Darstellungen von Hunger und Krieg

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Freitag 15.03. 13:00 - 16:00 (ehem. Seminarraum Internationale Entwicklung Afrikawissenschaften UniCampus Hof 5 2Q-EG-05)
  • Freitag 12.04. 13:00 - 16:00 (ehem. Seminarraum Internationale Entwicklung Afrikawissenschaften UniCampus Hof 5 2Q-EG-05)
  • Freitag 26.04. 13:00 - 16:00 (ehem. Seminarraum Internationale Entwicklung Afrikawissenschaften UniCampus Hof 5 2Q-EG-05)
  • Freitag 17.05. 13:00 - 16:00 (ehem. Seminarraum Internationale Entwicklung Afrikawissenschaften UniCampus Hof 5 2Q-EG-05)
  • Freitag 07.06. 13:00 - 16:00 (ehem. Seminarraum Internationale Entwicklung Afrikawissenschaften UniCampus Hof 5 2Q-EG-05)
  • Freitag 21.06. 13:00 - 16:00 (ehem. Seminarraum Internationale Entwicklung Afrikawissenschaften UniCampus Hof 5 2Q-EG-05)

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ziel der Lehrveranstaltung ist, im Sinne einer Kritischen visuellen Methodologie (G.Rose)
Studierenden in Methoden der Bildanalyse im Kontext von Gender, Cultural, und Postcolonial
Studies im Anwendungsfeld internationale Entwicklung in ihren problemorientierten Kontexten
einzuführen und eine Orientierung darin zu ermöglichen.
Diese Lehrveranstaltung basiert auf der Annahme, dass eine genaue Analyse der Bedingungen
der Bildproduktion ebenso wie der Analyse der Bilder selbst im Sinne einer Media-literacy
zentrale Voraussetzungen politischen Handelns darstellen.

Die Lehrveranstaltung wird ausgehend von herkömmlichen Bildananalysen, in denen im
Zusammenhang von gender und race ein Vorherrschen der Abbildungstheorie feststellbar ist,
nach der Bilder und Filme patriarchale, sexistische, kolonialistische und rassistische
Betrachtungsweisen bloß wiederspiegeln, Kritik an diesem Modell auf Seiten der Gender-,
Cultural-(St.Hall Encoding/ Decoding), Post-colonial und Critical whiteness studies
rekonstruieren. Mit Beziehung auf die kritische Position der BetrachterIn und der Produzentin von Bildern wird das rezente Phänomen der embedded reporters, fotografierender und filmender NGO-ArbeiterInnen und SoldatInnen in der Kriegs- und Hungerberichterstattung zur
Beantwortung folgender Frage herangezogen: Zeichnet sich damit eine Verschiebung eines
kolonialen, sexistischen Voyeurismus ab oder befördert nicht vielmehr umgekehrt die
teilnehmende, embedded Beobachtung und Situiertheit im Feld auch mittels digitaler
Verfielfältigung und Verbreitung der Bilder Stockholmsyndrom-mäßig hegemoniale
Leseweisen?

Anhand eines problemorientierten Fokus und um dem inter- bzw. transdisziplinären Charakter der Internationalen Entwicklung und damit der Notwendigkeit Themen- und Aufgaben-stellungen disziplinenübergreifend zu lösen, Rechnung zu tragen, werden daher schwerpunktmäßig die Disziplinen Philosophie, Politikwissenschaft, Rechtswissenschaft, Geschichte, Kulturwissenschaften und Medienwissenschaften integriert. In methodischer Hinsicht werden vor dem Hintergrund von Gender, Cultural, und Postcolonial Studies Kategorien wie gender, race, ethnicity, sexuality systematisch in die Bildanalyse einbezogen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Benotung des Seminars erfolgt immanent, sie setzt sich zusammen aus der Anwesenheit,
Gruppenarbeiten und aus mündlichen und schriftlichen Beiträgen (Recherche, Präsentationen,
Seminararbeit) inklusive der Kritik von Bildern.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Ziel dieser Lehrveranstaltung ist es, in grundlegende Methoden der Bildanalyse in ihren
problemorientierten Kontexten in internationaler Entwicklung einzuführen, um Studierenden eine Orientierung darin zu ermöglichen. Studierende sollen die Feminisierung und Kolonisierung bildlicher Darstellungen von Hunger und Krieg im gesellschaftlichen Kontext unter Einbezug von rechtlichen, politischen Fragestellungen im Sinne einer kritischen visuellen Methodologie unter Klärung damit verbundener Begrifflichkeiten und theoretischer Perspektiven problematisieren lernen.

Prüfungsstoff

Diskussion, Arbeitsgruppen, Recherchearbeit, Text- und Bild bzw. Filmanalyse

Literatur

Bibliographie (Auswahl):
- Alam, Shahidul, The visual representation of developing countries by developmental
agencies and the western media. In Policy & Practice - A Development Education
Review. http://zonezero.com/magazine/articles/shahidul/shahidul.html
- Aloula, Malek, (1986) Colonial Harem, Univ. of Minnesota Press
- Barthes, R. (1982), Camera Lucida. Reflections on photography
- Bhabha, Homi (2000), Die Verortung der Kultur. Tübingen
- Gidley, R (2004) NGOs Still Fail Standards on Appeal Images
http://www.alertnet.org/thefacts/reliefresources/107410342375.htm
- Rose, Gillian, Visual Methodologies (2001)
- Spivak, Gayatri Chakravorty(1999), A Critique of Postcolonial Reason. Toward a History
of the Vanishing Past, Cambridge

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

T IV, VM4, VM7

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:34