140248 UE FM1: Forschungsseminar (Teil1) - Forschungsdesign (2014S)

Die Zahl der selbstständigen 'MigrantInnen' steigt kontinuierlich an. Diese Gruppe der Selbstständigen wird im Mittelpunkt dieses zwei-semestrigen Forschungsseminars stehen. Im Sommersemester werden unterschiedliche Ansätze und Konzepte diskutiert, die sich aus unterschiedlichen Zugängen mit diesem Phänomen beschäftigen. Auch wenn die Gründe für die Selbstständigkeit vielfältig sind, wird dieser Anstieg in der Literatur einerseits als 'Ökonomie der Not', andererseits als 'Ökonomie der Selbstverwirklichung' interpretiert. Vermutlich wird hier über verschiedene Dimensionen der Selbständigkeit gesprochen: Erstere bezieht sich auf die Unzufriedenheit mit der (prekären) Arbeitssituation, dem schwierigen Zugang zum Arbeitsmarkt oder Arbeitslosigkeit. Die 'Ökonomie der Selbstverwirklichung' bezieht sich auf eine Einkommenssteigerung, die Zunahme an Entscheidungsfreiheit oder die Aufwertung des sozialen Status. Aber auch Zugänge wie z.B. die 'ethnic economy' werden herangezogen und kritisch reflektiert. Bislang gibt es nur wenige Studien, die sich explizit mit der Situation der Unternehmerinnen bzw. der selbständigen Migrantinnen auseinandersetzen. Darum werden, ausgehend von der Annahme, dass nicht nur Migrationsprozesse geschlechtsspezifisch strukturiert sind, sondern auch die Gründe für Unternehmensgründungen, die Strategien und Netzwerke sowie die Bedeutung die Selbstständigkeit für 'Integration' haben kann vor allem Unternehmerinnen mit Migrationshintergrund im Zentrum der Forschungsarbeiten stehen, die im Sommersemester geplant werden. Um diese im Wintersemester im zweiten Teil des Seminars umsetzen zu können werden wir uns auch mit qualitativen Forschungsmethoden auseinandersetzen.