Universität Wien

140311 SE Wie versteht sich buddhistische Philosophie? (2016W)

Ausgewählte Stellen aus Kamalasilas Tattvasamgrahapanjika

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 36 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Freitag 14.10. 13:00 - 14:30 Seminarraum 2 ISTB UniCampus Hof 2 2B-O1-18
  • Freitag 21.10. 13:00 - 14:30 Seminarraum 2 ISTB UniCampus Hof 2 2B-O1-18
  • Freitag 28.10. 13:00 - 14:30 Seminarraum 2 ISTB UniCampus Hof 2 2B-O1-18
  • Freitag 04.11. 13:00 - 14:30 Seminarraum 2 ISTB UniCampus Hof 2 2B-O1-18
  • Freitag 11.11. 13:00 - 14:30 Seminarraum 2 ISTB UniCampus Hof 2 2B-O1-18
  • Freitag 18.11. 13:00 - 14:30 Seminarraum 2 ISTB UniCampus Hof 2 2B-O1-18
  • Freitag 25.11. 13:00 - 14:30 Seminarraum 2 ISTB UniCampus Hof 2 2B-O1-18
  • Freitag 02.12. 13:00 - 14:30 Seminarraum 2 ISTB UniCampus Hof 2 2B-O1-18
  • Freitag 09.12. 13:00 - 14:30 Seminarraum 2 ISTB UniCampus Hof 2 2B-O1-18
  • Freitag 16.12. 13:00 - 14:30 Seminarraum 2 ISTB UniCampus Hof 2 2B-O1-18
  • Freitag 13.01. 13:00 - 14:30 Seminarraum 2 ISTB UniCampus Hof 2 2B-O1-18
  • Freitag 20.01. 13:00 - 14:30 Seminarraum 2 ISTB UniCampus Hof 2 2B-O1-18
  • Freitag 27.01. 13:00 - 14:30 Seminarraum 2 ISTB UniCampus Hof 2 2B-O1-18

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Philosophie wird im indischen Buddhismus sowohl transformativ als auch apologetisch aufgefasst. So gilt die kritische Prüfung der Lehre des Buddha als notwendige Voraussetzung für das Beschreiten des Heilswegs wer die Natur der Wirklichkeit (die der Buddha lehrt) mithilfe von Schlussfolgerungen versteht, erfährt dadurch eine Transformation im Lichte eines angestrebten Heilsziels. Aber auch die Apologetik spielt in der Geschichte der buddhistischen Philosophie Indiens eine wichtige Rolle, wenn die Lehre des Buddha nach außen mithilfe von Argumenten verteidigt wird und (vorwiegend) brahamnische Gegenpositionen ausführlich widerlegt werden.
Eine Verbindung transformativer und apologetischer Dimensionen von Philosophie tritt besonders deutlich in den Werken von Denkern zutage, die sich der erkenntnistheoretisch-logischen oder prama?a-Schule von Dignaga und Dharmakirti verpflichtet sehen. Der 26 Kapitel umfassende Tattvasa?graha des Santarak?ita (ca. 725-788) ist ein besonders eindrückliches Beispiel dafür. Sind die einzelnen Kapitel zum überwiegenden Teil der Widerlegung von Kernprinzipien gegnerischer Systeme gewidmet (atman, isvara, prak?ti, die sechs Kategorien des Vaise?ika, usw.) und also im Grundzug apologetisch, so bringen die Einleitungsverse des Werkes diese "Prinzipien" (tattva) in andeutungsvoller Sprache mit der Erkenntnis des Entstehens in Abhängigkeit (pratityasamutpada) als der zentralen Lehre des Buddha und als Natur der Wirklichkeit in Zusammenhang. Immer wieder nehmen Santarak?ita und sein Kommentator Kamalasila (ca. 740-795) auf den "Vernünftigen" (prek?avat) Bezug, den idealen Adressaten ihres Werkes, der sein Handeln stets in rationaler Analyse gründet.
Ziel dieses Seminars ist es, auf Grundlage ausgewählter Stellen aus Kamalasilas Tattvasa?grahapañjika hauptsächlich aus dem Anfangsteil einen Einblick in das Selbstverständnis buddhistischer Philosophie zu gewinnen. Die Textstellen werden im Originalsanskrit gelesen (unter Hinzuziehung kanonischer Übersetzungen in das Tibetische).
Vorkenntnisse der Geschichte der indischen Philosophie, insbesondere des Buddhismus, sind wünschenswert; Lektüreerfahrung mit wissenschaftlichem Sanskrit (Nominalstil) ist von Vorteil.
The seminar is planned to be held in German, but depending on the linguistic competence of the participants we may, occasionally or altogether, switch to English.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Beurteilung: 30% Teilnahme, Präsentation eigener Übersetzungen (schriftlich und mündlich) und Analysen, aktive Beteiligung an Diskussionen; 20% Referat zu einem mit der Lehrveranstaltungsleiterin abgesprochenen Thema, 50% Seminararbeit von ca. 15 Seiten, die auf dem Referatsthema beruht.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur

Literaturhinweise:
Sara McClintock: Omniscience and the rhetoric of reason: Santarak?ita and Kamalasila on Rationality, Argumentation, and Religious Authority. Somerville MA 2010: Wisdom Publications. [Vor allem 1. "Introduction" und 2. "2The Rhetorical Complexity of the Texts"
Vincent Eltschinger: Buddhist Epistemology as Apologetics: Studies on the History, Self-understanding and Dogmatic Foundations of Late Indian Buddhist Philosophy. Wien 2014: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

MATB7

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:35