Universität Wien

140364 VO GM4 Wissenschaftstheorie und Wissenschaftskritik (2014S)

Details

Sprache: Deutsch

Prüfungstermine

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Freitag 14.03. 11:30 - 13:00 Hörsaal A UniCampus Zugang Hof 2 2F-EG-32
  • Freitag 21.03. 11:30 - 13:00 Hörsaal A UniCampus Zugang Hof 2 2F-EG-32
  • Freitag 28.03. 11:30 - 13:00 Hörsaal A UniCampus Zugang Hof 2 2F-EG-32
  • Freitag 04.04. 11:30 - 13:00 Hörsaal A UniCampus Zugang Hof 2 2F-EG-32
  • Freitag 11.04. 11:30 - 13:00 Hörsaal A UniCampus Zugang Hof 2 2F-EG-32
  • Freitag 02.05. 11:30 - 13:00 Hörsaal A UniCampus Zugang Hof 2 2F-EG-32
  • Freitag 09.05. 11:30 - 13:00 Hörsaal A UniCampus Zugang Hof 2 2F-EG-32
  • Freitag 16.05. 11:30 - 13:00 Hörsaal A UniCampus Zugang Hof 2 2F-EG-32
  • Freitag 16.05. 13:00 - 15:00 Hörsaal A UniCampus Zugang Hof 2 2F-EG-32
  • Freitag 23.05. 11:30 - 13:00 Hörsaal A UniCampus Zugang Hof 2 2F-EG-32
  • Freitag 30.05. 11:30 - 13:00 Hörsaal A UniCampus Zugang Hof 2 2F-EG-32
  • Freitag 06.06. 11:30 - 13:00 Hörsaal A UniCampus Zugang Hof 2 2F-EG-32
  • Freitag 13.06. 11:30 - 13:00 Hörsaal A UniCampus Zugang Hof 2 2F-EG-32
  • Freitag 20.06. 11:30 - 13:00 Hörsaal A UniCampus Zugang Hof 2 2F-EG-32

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Wissenschaftstheorie ist ein notwendiger Bestandteil jeder wissenschaftlichen Form der Erkenntnisproduktion. Denn jede wissenschaftliche Analyse und jede empirische Forschung gehen von jeweils spezifischen wissenschaftstheoretischen Voraussetzungen aus. Diese Grundannahmen haben gravierende Auswirkungen auf den Forschungs- und Erkenntnisprozess. Daher ist es für die Studierenden der Internationalen Entwicklung notwendig, sich einen Überblick über verschiedene wissenschaftstheoretische Ansätze zu verschaffen und deren Argumente zu reflektieren. Die wissenschaftstheoretischen Annahmen bestimmen in einem gewissen Ausmaß die Möglichkeiten sozialwissenschaftlicher Analyse, d.h. sie legen fest, welche Fragen wir innerhalb eines bestimmten Ansatzes überhaupt sinnvoll stellen können, und sie liefern einen Teil der Kriterien dafür, was wir als adäquate wissenschaftliche Erklärung akzeptieren.
In dieser VO werden die wissenschaftstheoretischen Grundannahmen zentraler Forschungsansätze (insbesondere interpretative Ansätze, Poststrukturalismus und Diskurstheorien, Critical realism, Positivismus) dargestellt sowie mögliche Auswirkungen für Entwicklungsforschung, die mit den jeweiligen wissenschaftstheoretischen Prämissen verbunden sind, herausgearbeitet.
Wichtige zu behandelnde und in Diskussionen zu reflektierende Fragen sind z.B.: In welcher Weise unterscheiden sich Sozialwissenschaften wie die Internationale Entwicklung grundsätzlich und qualitativ von Naturwissenschaften und wie muss daher auch die Wahl ihrer Methoden dementsprechend ausgerichtet werden? Wie wird z.B. das Verhältnis zwischen Strukturen (= Kontext) und Handlungen von individuellen und kollektiven AkteurInnen (NGOs, Parteien, soziale Bewegungen etc.) in Gesellschaftstheorien, die auf unterschiedlichen wissenschaftstheoretischen Annahmen basieren, grundsätzlich bestimmt? Wie kann die konstitutive Bedeutung von Geschlechterverhältnissen für Prozesse der Internationalen Entwicklung konzeptualisiert werden?
Wissenschaftskritische Reflexionen betreffen insbesondere folgende Fragen: Welche Erkenntnisinteressen können sich durchsetzen und welche finden warum keinen Weg, sich im Wissenschaftsbetrieb zu realisieren? Wer spricht für wen, wer hat Subjekt- oder Objektstatus? Wodurch ist die Position(ierung) der jeweiligen Wissenschaftler_in bestimmt? Welche Formen von Rationalität sind hegemonial und welche werden weshalb marginalisiert? Wer hat Zugang zu den Produktionsstätten wissenschaftlicher Forschung, wer ist weshalb ausgeschlossen? Fragen, die insbesondere von Postcolonial Studies thematisiert werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Schriftliche Prüfung am Ende des Semesters (plus 2-3 weitere Termine im darauffolgenden Semester)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die Studierenden sollen einen Überblick über aktuelle unterschiedliche wissenschaftstheoretische Ansätze bekommen und diese in ihrer Bedeutung für ihren Studiengegenstand und ihre wissenschaftlichen Analysen kritisch einschätzen lernen. Sie sollen befähigt werden, die Wirkungen dieser Ansätze auf ihre Forschungen zu erkennen und in ihren wissenschaftlichen Arbeiten anzuwenden. Weiters sollen sie die möglichen Auswirkungen ihrer Positionierung auf den Erkenntnisproduktionsprozess reflektieren lernen.

Prüfungsstoff

Vortrag mit Diskussion.

Literatur

Literaturauswahl:
Danermark, Berth/ Ekström, Mats/ Jakobsen, Liselotte/ Karlsson, Jan Ch. 2002: Explaining Society: Critical Realism in the Social Sciences. London.
Jackson, Patrick Th. 2011: The Conduct of Inquiry in International Relations. London.
Jäger, Johannes/ Elisabeth Springler 2012: Ökonomie der internationalen Entwicklung. Wien: Mandelbaum.
Ritsert, Jürgen 2003: Einführung in die Logik der Sozialwissenschaften. Münster.
Sandoval, Chela 2008: Methodology of the Oppressed. Minneapolis.
Santos, Boaventura de Sousa 2007: Another Knowledge is Possible. London.
Sayer, Andrew 1993: Method in Social Science. A Realist Approach. 2., erw. Aufl. London: Routledge.

Weitere Literatur wird in der VO zu den jeweiligen Einheiten bekanntgegeben.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

GM4

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:35