140365 VO+UE VM1 / VM7 - Staat, Gender, Entwicklung (2015W)
Zur staatstheoretischen Analyse postkolonialer Nord-Süd-Verhältnisse
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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Schwerpunktthema: KOL
An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von So 20.09.2015 10:00 bis Mi 30.09.2015 10:00
- Anmeldung von Mi 30.09.2015 18:00 bis Fr 02.10.2015 10:00
- Abmeldung bis Sa 31.10.2015 23:59
Details
max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Freitag 16.10. 14:00 - 16:00 (ehem. Seminarraum Internationale Entwicklung Afrikawissenschaften UniCampus Hof 5 2Q-EG-05)
- Freitag 27.11. 14:00 - 18:00 (ehem. Seminarraum Internationale Entwicklung Afrikawissenschaften UniCampus Hof 5 2Q-EG-05)
- Samstag 28.11. 10:00 - 16:00 (ehem. Seminarraum Internationale Entwicklung Afrikawissenschaften UniCampus Hof 5 2Q-EG-05)
- Freitag 15.01. 14:00 - 18:00 (ehem. Seminarraum Internationale Entwicklung Afrikawissenschaften UniCampus Hof 5 2Q-EG-05)
- Samstag 16.01. 10:00 - 16:00 (ehem. Seminarraum Internationale Entwicklung Afrikawissenschaften UniCampus Hof 5 2Q-EG-05)
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Staatstheoretische Beschäftigung ist von struktiver Bedeutung, wenn das Handeln staatlicher und politischer Akteur_innen im Kontext der hierarchischen skalaren Ordnung des globalen Welt-Systems verstanden werden will-bevor konkrete entwicklungspolitische Analysen angestrengt werden können, muss der makrotheoretische Rahmen, in dem sie sich bewegen, rudimentär erschlossen werden. Zu diesem Zweck wird im Seminar der Stand der kritischen Staatstheorie sondiert, um diese in einem zweiten Schritt beispielhaft analytisch anzuwenden.Kritische Staatstheorie hat seit dem Ende der 1990er in der politischen Theorie und politikwissenschaftlichen Forschung ein starkes Revival erfahren. Dabei wurden v.a. ältere materialistische Ansätze neu entdeckt und teils theoretisch modifiziert. Profiliert haben sich im Wesentlichen zwei Strömungen. Eine interessensorientierte, die auf politische Antagonismen im engeren Sinne fokussiert. Und eine formanalytische, welche grundlegende funktionale Grenzen und Aufgaben des modernen Staates (im Bezug zur Ökonomie) zu erfassen versucht. Daneben bzw. teilweise zwischen diesen ‚universalistischen‘ Strömungen haben sich in den letzten Jahren vermehrt auch Debatten einer feministisch und postkolonial inspirierten Staatstheorie entwickelt, welche v.a. die (oftmals subjekttheoretisch zu fassenden) Auslassungen der bestehenden materialistischen Staatstheorien aufgreifen und Staatlichkeit als Prozess und nicht nur Form oder Inhalt fassen. In den ersten Einheiten des Seminars soll der State of the Art der kritischen Staatstheorie einführende dargestellt werden. Als Kontrastfolie dieser Beschäftigung mit der politikwissenschaftlich und politökonomisch, sowie geschlechtertheoretisch relevanten Staatstheorie werden einführend Texte aus dem Mainstream der staatsorientierten Entwicklungsforschung (Atul Kohli, Peter Evans) gelesen, die klassisch modernistische Vorstellungen von Entwicklung bedienen. Inwiefern dieses Entwicklungsparadigma aus materialistischer, feministischer und postkolonialer Perspektive staatstheoretisch inkorrekt oder zumindest ergänzungswürdig ist, wird dabei geklärt werden.In Folge soll in zwei Blöcken versucht werden, die gelernten theoretischen Grundlagen entlang vier theoretischer Felder mit Bezug zum Nord-Süd-Verhältnis analytisch zu vertiefen. Im Vordergrund stehen sollen dabei Probleme des Naturverhältnisses bzw. der politischen Ökologie, Fragen des Zusammenhangs von Nationalstaatlichkeit und Migration, Probleme der Verstaatlichung zwischen Zentrum und Peripherie (voraussichtlicher Schwerpunkt auf das 'Staatsprojekt Europa' als Beispiel neuer Verstaatlichungstendenzen im Zentrum) sowie Staatlichkeit im Bannkreis von Krisenphäomene, wie etwa dem (peripheren) Staatszerfall, der Postdemokratie/ -politik und dem Problem der 'Failed States‘.Vorläufige StrukturEinführung und ReferatsgruppeneinteilungBlock 1: Grundlagen materialistischer Staatstheorie, Interessensorientierte StrömungenBlock 2: Formanalytische Strömungen, Das Andere des Staates: Geschlechterkritische, postkoloniale und subjekttheoretische AnsätzeBlock 3: Staatstheoretische Analyse vor dem Hintergrund des Nord-Süd-Verhältnisses 1: Staat und Naturverhältnisse, Nationalstaatlichkeit und inter-nationale MigrationBlock 4: Staatstheoretische Analyse vor dem Hintergrund des Nord-Süd-Verhältnisses 2: Staatlichkeit zwischen Zentrum und Peripherie (,Europäisierung und der Süden'), Krise des Staates (Postdemokratie, Postpolitik und ,Failed States')Abschlussrunde, Feedback und Besprechung der Abschlussarbeit
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Regelmäßige und aktive Teilnahme (max. zwei Fehlstunden)
Lektüre der Texte
Abgabe von Textzusammenfassungen + Impulsfragen vor jeder Einheit
Vorbereitung von Einheiten in Kleingruppen (inkl. Referate)
Kurzer Abschlussessay / Semiararbeit (je nach LV-Typ)
Lektüre der Texte
Abgabe von Textzusammenfassungen + Impulsfragen vor jeder Einheit
Vorbereitung von Einheiten in Kleingruppen (inkl. Referate)
Kurzer Abschlussessay / Semiararbeit (je nach LV-Typ)
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Das Ziel des Seminars liegt in der vertiefenden Auseinandersetzung mit materialistischen Staatstheorien mit Fokus auf Geschlecht und postkolonialen Perspektiven. Dabei soll ein kritischer Umgang mit theoretischen Konzepten geübt und diese zu analytischen Werkzeugen geschärft werden, welche sich die Studierende für eigene Analysen aneignen können.
Prüfungsstoff
Für das Seminar wird auf eine Kombination verschiedener Methoden zurückgegriffen. Die Teilnehmer_innen sollen sich vorbereitend die gesamte Seminarlektüre selbständig bearbeiten und jeweils einen Text mündlich im Seminar vorstellen. Dies erfolgt in pointiert vorgetragenen Impulsreferaten, die um vertiefende Kommentare ergänzt werden. In der dadurch angeregten anschließenden Debatte soll im Zusammenhang der Seminargruppe eine kritische Auseinandersetzung mit den verschiedenen Ansätzen und Themenfeldern der internationalen Beziehungen erprobt werden. Um ein gutes, vertikales Diskussionsklima zu schaffen, wird zudem bisweilen auf das Format der Kleingruppen zurückgegriffen.
Literatur
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Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
VM1, VM7
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:35