140366 SE VM3 / VM4 - Körperpolitiken des Essens (2017S)
soziologische Perspektiven auf eine Alltagspraxis
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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NR
An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Mo 13.02.2017 10:00 bis Mi 22.02.2017 10:00
- Anmeldung von Mo 27.02.2017 10:00 bis Mo 06.03.2017 23:59
- Abmeldung bis Fr 31.03.2017 23:59
Details
max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Mittwoch 15.03. 12:00 - 15:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
- Mittwoch 29.03. 12:00 - 15:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
- Mittwoch 26.04. 12:00 - 15:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
- Mittwoch 10.05. 12:00 - 15:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
- Mittwoch 24.05. 12:00 - 15:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
- Mittwoch 07.06. 12:00 - 15:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
- Mittwoch 21.06. 12:00 - 15:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Regelmäßige Teilnahme, Referate und schriftliche Seminararbeit.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Prüfungsstoff
Referate, Zusammenarbeit in Kleingruppen
Literatur
Literatur wird am 1. Seminartag bekanntgegeben.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
VM3, VM4
Letzte Änderung: Mi 21.04.2021 13:31
Dem Thema Essen kann sich niemand entziehen, denn es ist im wahrsten Sinne des Wortes Lebens-mittel und somit von höchster existentieller Bedeutung. In Bezug auf ernährungsbedingte gesundheitliche Herausforderungen ist eine doppelte Entwicklung zu beobachten: einerseits fehlt es nach wie vor vielen Menschen an Zugang zu vollwertiger Nahrung, gleichzeitig nehmen Wohlstandskrankheiten durch übermäßigen Lebensmittelkonsum zu. Essen avanciert zudem zum Regulationsschlüssel zur Formung des Körpers und der Identität. So sind Ernährungsregime, Esstabus- und störungen ein stets wachendes Feld, in dem sich Körperpolitiken und Unsicherheit über die richtige Ernährung überschneiden und in den Körper einschreiben. Hinzu kommen ethische Fragen über Herkunft und Produktionsbedingungen unseres Essens.
Dass Sorge rund um die Qualität und Angemessenheit dessen entsteht, was sich der Mensch einverleibt, ist aus soziologischer Sicht wenig überraschend. Denn Essen überschreitet körperliche und symbolische Grenzen und wirkt dabei verbindend oder abgrenzend zwischen dem Selbst und der Welt, dem Privaten und dem Öffentlichen. Belasco beispielsweise beschreibt Nahrung als eine starke, essbare Dynamik, die es vermag, Gegenwart und Vergangenheit, Individuum und Gesellschaft, den Haushalt mit der Weltwirtschaft und damit den Gaumen mit Macht in Verbindung zu setzen. Die soziologische Perspektive auf Essen als Alltagspraxis verlässt dabei die individuelle, pathologisierende Ebene und öffnet den Blick für diese Art der Grenzüberschreitung: im Seminar beschäftigen wir uns mit den verschiedenen Formen von Ängsten und Unsicherheiten in Bezug auf Ernährung und hinterfragen deren Einbettung in gesellschaftliche Zusammenhänge. Dabei sind bspw. identitätsstiftende Aspekte von Essen und Verknüpfungen mit Macht, Geschlechter- und Körpernormen genauso von Interesse wie die Frage nach sozialer Ungleichheit. Ziel des Seminars ist es außerdem, die verschiedenen Dimensionen von Food Anxiety in einen gesellschaftsvergleichenden Blick zu nehmen und damit die geographisch-normative Einteilung der Welt von Hunger und Überfluss zu thematisieren. Erarbeitet werden diese Inhalte anhand von Basis- und weiterführender Lektüre, der Recherche zu Fallstudien, Gruppenarbeiten u.a.