140387 VO+UE VM3 / VM4 - Alles für alle! Zapatismus als Paradigma (2016S)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
Labels
Kol
An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Mi 17.02.2016 10:00 bis Mi 24.02.2016 10:00
- Anmeldung von Do 25.02.2016 10:00 bis Di 01.03.2016 10:00
- Abmeldung bis Do 31.03.2016 23:59
Details
max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Donnerstag 17.03. 10:00 - 13:00 Seminarraum SG3 Gender-Studies, Sensengasse 3, Bauteil 1
- Donnerstag 21.04. 10:00 - 17:00 Seminarraum SG3 Gender-Studies, Sensengasse 3, Bauteil 1
- Freitag 22.04. 10:00 - 17:00 Seminarraum SG3 Gender-Studies, Sensengasse 3, Bauteil 1
- Samstag 23.04. 10:00 - 15:00 Seminarraum SG3 Gender-Studies, Sensengasse 3, Bauteil 1
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Der dekolonialistische Theoretiker Walter D. Mignolo schrieb über die Zapatistas, sie hätten eine ,doppelte Übersetzung' geleistet: Diese habe zum einen darin bestanden, undogmatisch-marxistische Ideen und indigene Kosmovision und zum anderen urbane, linke Politikformen mit ländlichen, antikolonialen politischen Traditionen zu vermitteln.Seit dem Beginn des zapatistischen Aufstands am Tag des Inkrafttretens des Nordamerikanischen Freihandelsabkommens (NAFTA) am 1. Januar 1994, ist die soziale Bewegung aus dem Süden Mexikos nicht weniger häufig (sozial- und politikwissenschaftlich) interpretiert worden, als politisch-aktivistisch an sie angeknüpft wurde.Bereits mit dem ersten Kommuniqué verorteten sich die Zapatistas selbst im Kontext anti- und dekolonialistischer Auseinandersetzungen (,Wir sind das Ergebnis von 500 Jahren Kampf'). Neoliberalismus, Armut, Rassismus, Patriarchat und Naturzerstörung, das waren und sind bis heute die zentralen Angriffspunkte der Bewegung. Was als bewaffnete Erhebung begann und schnell zivilgesellschaftliche Formen des Diskurses, des Dialogs und der permanenten Mobilisierung annahm, blieb auch für die Sozialtheorie nicht folgenlos: Insbesondere in der Entwicklungstheorie, aber auch in anderen akademischen Feldern hat die Bewegung ihre Effekte gezeitigt.Insofern ist der Zapatismus als Paradigma zu verstehen: In den Gründen für den Aufstand ebenso wie in der wechselhaften sozialen und politischen Mobilisierungsfähigkeit und schließlich in den (weit über die Sozial- und Politikwissenschaften hinaus gehenden) Effekten lassen sich an ihm beispielhaft Konflikte und Konstellationen sozialer Bewegungen im postkolonialen Globalisierungsprozess aufzeigen.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Referat und Seminararbeit
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Neben den historischen, soziopolitischen und kulturellen Ursachen und Entwicklungen der zapatistischen Bewegung selbst fokussiert das Seminar vor allem die modernisierungs- und entwicklungstheoretischen wie auch die dekolonialistischen Aspekte des Zapatismus.Dabei soll einerseits anhand konkreter Beispiele (z.B. Widerstand gegen Infrastrukturprojekte) in zapatistisch inspirierte Politikformen eingeführt werden. Andererseits soll insgesamt ein umfassendes Verständnis für die Effekte sozialer Bewegung auch auf das sozial-, politik- und kulturwissenschaftliche Feld erarbeitet werden.
Prüfungsstoff
Referate, Arbeitsgruppen
Literatur
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
VM3, VM4
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:35