140395 SE VM3 - VM4 -Pierre Bourdieu: Über den Staat I. (symbolische Macht - Bildung - Allgemeinwohl) (2014W)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
Labels
Details
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine
Ort: IFF Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung, Wiener Standort der Uni Klagenfurt, Schottenfeldgasse 29, 1070 Wien
Termine: jeweils Dienstag, pktl. 14:00-18:00h c.t. 14. Okt. (SR 5). 28. Okt. (SR 5), 11. Nov. (SR 5), 18. Nov. (SR 5), 2. Dez. (SR 5), 9. Dez. (SR 5), 13. Jän. (SR 4c)Anmeldung bei beate.milkovits@uni-klu.ac.atInformation
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Aktive Mitarbeit und Referat zusammen mit einer schriftlichen Arbeit.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
(1.) Ein besseres Verständnis des modernen Staates in seinen vielfältigen institutionellen Erscheinungsformen, d.h. die alltäglichen Praktiken, die jene Illusion des Staates als Handlungssubjekt erzeugen, identifizieren zu können. (2.) Pierre Bourdieus Theorie des Staates und der symbolischen Macht in ihrer historischen und Kulturen übergreifenden Dimension kennenzulernen.
Prüfungsstoff
Literatur
Im Mittelpunkt des Seminars werden ausgewählte Vorlesungen Bourdieus stehen zusammen mit einigen thematisch verwandten Artikeln und Kapiteln aus anderen Werken Bourdieus (eine genaue Literaturliste wird am Beginn des Semesters bekannt gegeben).
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
VM3, VM4
für Philosophiestudierende: BA M13 und MA M2, MA M3D
für Philosophiestudierende: BA M13 und MA M2, MA M3D
Letzte Änderung: Fr 31.08.2018 08:51
Der ‚Staat‘ ist für Bourdieu der institutionelle Ort, wo um die Legitimität und den Wert des ökonomischen, sozialen und kulturellen Kapitals gekämpft wird. Es ist der Ort, an dem die symbolische Macht zentralisiert wurde. Hier entscheidet sich, vor allem auch welchen Wert ‚Bildung‘ und Wissenschaft in den gesellschaftlichen Auseinandersetzungen haben. Wer mit welchem Kapital die besseren Zukunftschancen hat.
Im Mittelpunkt stehen bei Bourdieu daher auch nicht die Theorien des Staates, sondern vor allem die alltäglichen Praktiken, durch die jene ‚wohlbegründete Illusion‘ des Staates im Alltag wirksam wird (z.B. Kalender, Kreditverträge, Gerichtsrituale, Unterschriften, Bildungsdiplome, Diskurse, Kommissionen, Meinungsumfragen, Statistiken).
Im Seminar sollen u.a. folgende Fragen beantwortet werden: Was hat sich mit der Entstehung des modernen Staates verändert? Was unterscheidet unsere heutige Gesellschaft von nicht-staatlichen Gesellschaften? Aber auch: Wie hat die Erfindung des Staates unser Denken verändert? Denn Bourdieu versucht zu zeigen: Wie das größte Erkenntnishindernis der Sozialwissenschaften jenes ‚Staatsdenken‘ ist, d.h. jene Kategorien und Begriffe, mit denen der Staat das Soziale denkt und regiert. Wie die Wissenschaft die Begriffe des Staates als ‚illusio‘ erkennen und durch andere ersetzen sollte.