Universität Wien

140401 SE VM1 / VM3 - Transnationale Bewegungen: Islamismus und Post-Islamismus (2015W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Schwerpunktthema: KOL

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Englisch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Mittwoch 07.10. 17:00 - 20:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
  • Mittwoch 04.11. 17:00 - 20:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
  • Mittwoch 18.11. 17:00 - 20:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
  • Mittwoch 02.12. 17:00 - 20:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
  • Mittwoch 16.12. 17:00 - 20:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
  • Mittwoch 13.01. 17:00 - 20:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Der Islamismus beinhaltet ein breites Spektrum an unterschiedlichen Bewegungen, Organisationen, Parteien und Individuen, das radikale ebenso wie moderate Kräfte umfasst. Das Seminar möchte das Phänomen Islamismus wertneutral aus ideengeschichtlicher Perspektive behandeln. Ziel ist es die grundlegenden Prinzipien islamistischer Ideologie bzw. die strukturellen Rahmenbedingungen und deren Einflüsse auf die Entstehung und Entwicklung islamistischer Bewegungen zu beleuchten. Das Seminar beginnt deshalb mit einer Auseinandersetzung mit der Definition von Islamismus, bzw. der Entstehung islamistischer Bewegungen. In diesem Zusammenhang erfolgt eine Auseinandersetzung mit den Grundlagen der Salafiyya Bewegung, sowie den neueren theoretischen Ansätzen von Mawdudi, al-Banna und Qutb. Einerseits gilt es durch die Gegenüberstellung mit anderen Gedankenströmungen, den Wandel, den der Mainstream-Islamismus durchlebte herauszuarbeiten und andererseits sollen die Unterschiede zwischen den einzelnen islamistischen Ansätzen vermittelt werden. Islamismus wird als eine transnationale, internationale und nationale Bewegung analysiert. Die Seminar-TeilnehmerInnen werden angehalten sich mit der Frage inwieweit eine westliche säkulare Epistemologie die Analyse des Islamismus beeinflusst und behindert auseinanderzusetzen. Der von Asef Bayat eingeführte Begriff des Post-Islamismus, der auch von Forschern wie Olivier Roy oder Gilles Kepel propagiert wird, bietet dabei Möglichkeiten zur Überwindung von scheinbar unvereinbaren Modellen. Ziel des Seminars ist es zum einen die Bandbreite islamistischer Bewegungen aufzuzeigen, die Unterschiede zwischen diesen herauszuarbeiten, diese mit anderen ideellen Bewegungen in Vergleich zu setzen, sich mit den strukturellen Rahmenbedingungen und deren Auswirkungen auf die Ideengeschichte auseinanderzusetzen und schließlich die Kompatibilität mit verschiedenen Demokratiemodellen zu hinterfragen bzw. zu erarbeiten. Das Seminar geht auf folgende Fragen ein:
Was ist Islamismus?
Welche Formen nimmt der Islamismus an?
Welche strukturellen Rahmenbedingungen spielten/spielen eine Rolle?
Welche Bruchlinien gibt es innerhalb des Islamismus?
Transnationaler, internationaler und nationaler Islamismus
Welche strukturellen Rahmenbedingungen begünstigten den Aufstieg islamistischer Parteien und Bewegungen?
Welche Strategien wandten/wenden islamistische Bewegungen an um die säkulare Hegemonie zu brechen?
Welchen ideologischen Wandel durchlief der Islamismus?
Post-Islamismus
Die Kompatibilität mit liberalen Demokratiemodellen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Regelmäßige Teilnahme, Lektüre der Texte, Referat, aktive Mitarbeit bei den Diskussionen, Termingerechte Abgabe der Abschussarbeit, sowie die Qualität der Abschlussarbeit in einem Umfang von 15-20 Seiten.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Den Islamismus aus ideengeschichtlicher Perspektive wertneutral zu analysieren
Die strukturellen Rahmenbedingungen für ideengeschichtliche Entwicklungen herauszuarbeiten
Den Studieren Kenntnisse über eine außereuropäisch verortete ideologische Bewegung zu vermitteln
Studierende dazu anzuregen normative Konzeptionen zu hinterfragen
Den Studierenden Kenntnisse über die wichtigsten Grundlagen islamistischer politischer Theorien zu vermitteln und diese kritisch zu beleuchten bzw. mit anderen ideologischen Ansätzen in Vergleich zu setzen
Den Studierenden Kenntnisse über postmoderne Ansätze in Bezug auf Ideologie, Nation und Demokratie zu näherzubringen und diese kritisch zu beleuchten.

Prüfungsstoff

Einführung in die Thematik durch den LV-Leiter
Bereitstellung von relevanten Texten, die als Grundlage für Gruppen- und Individualarbeiten bzw. Diskussionen dienen sollen.
Jeder/jede Studierende sind angehalten eine Präsentation von 12 Minuten vorzubereiten.
Die Präsentationen erfolgen jeweils im Rahmen eines thematischen Panels, dem ein/eine ModeratorIn vorsitzt. Der/die ModeratorIn achtet auf die Einhaltung der Zeitvorgaben bzw. leitet die Diskussion.
Ebenso gibt es zu jedem Panel auch einen/eine DiskutantIn. Diese bereiten sich inhaltlich auf das Panel vor. Die PanelistInnen schicken den DiskutantInnen drei Tage vor der Präsentation die wichtigsten Punkte des Vortrags. Der/die DiskutantIn geben dann nach dem Vortrag inhaltliches Feedback, auch hinsichtlich einer für die Seminararbeit abzuleitenden Forschungsfrage.
Im Anschluss zu den Panels finden Diskussionen zu den Texten, bzw. Arbeitsgruppen zu diesen statt.
Der LV-Leiter gibt immer wieder Impulse bzw. wirft er Fragestellungen auf.
Problemorientierte Abschlussarbeiten der Studierenden
Regelmäßige Teilnahme, Lektüre der Texte, Referat, aktive Mitarbeit bei den Diskussionen, Termingerechte Abgabe der Abschussarbeit sind wichtige Voraussetzungen.

Literatur

Leonard Binder, Islamic Liberalism, A Critique of Development Ideologies, 1988; Simon Bromley, Rethinking Middle East Politics; Lia Brynjar, The Society of the Muslim Brothers in Egypt, The Rise of an Islamic Mass Movement 1928-1942, François Burgat, Face to Face with Political Islam, 2003; Edmund Burke,III, Ira Lapidus ( ed.) Islam, Politics, and Social Movements; Eric Davis, Ideology, Social Class and Islamic Radicalism in Modern Egypt, Ulrike Dufner, Islam ist nicht gleich Islam, Die türkische Wohlfahrtspartei und die ägyptische Muslimbrüderschaft, Ein Vergleich ihrer politischen Vorstellungen vor dem gesellschaftspolitischen Hintergrund, Nilüfer Göle, The forbidden modern; Nilüfer Göle, Republik und Schleier; Tessler& Wiktorowicz & Tilly, Islamic Activism: A Social Movement Theory Approach; Kepel, Prophet und Pharaoh; Mitchel, The Society of the Muslim Brothers; Jenny B. White, Islamist Mobilization in Turkey; Richard Tapper, Islam in Modern Turkey; Jose Casanova, Public Religion in the Modern World; Shibley Telhami & Michael Barnett, Identity and Foreign Policy in the Middle East; Sami Zubaida, Islam, The People and the State; Olivier Roy, Globalised Islam; Mariam Abu-Zahab, Islamist networks,……

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

VM1, VM3

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:35